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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

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Heft 22
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Inhalt / Arbeitskalender / Mitteilungen der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft / Geplante Ausstellungen / Eröffnete Ausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0299

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heft 22.

Die Werkstatt der Aunst.

295

3200 Kr. und der Br. Frigyer v. Harkanyi-Preis von 450 Kr.
Der Linlieferungstermin läuft am 8. März abends 6 Uhr ab.
Budapest. (Der hiesige „Nemzeti-Salon")
wird im Monate Mai eine graphische Ausstellung veran-
stalten, wobei einige Staatspreise zur Verteilung kommen
werden.
Budapest. I).^. (Der Kunstverein in Szeged) ver-
anstaltet Ende März seine Frühjahrsausstellung, an welcher
fast sämtliche ungarische Künstler teilnehmen werden.
Dresden. (III. Deutsche Kunstgewerbe-Ausstel-
lung tyos.) Die Abteilung „Kunsthandwerkliche Linzel-
erzeugnisse", die unter der Leitung des Dresdner Architekten
Max Hans Kühne steht, wird sich zu einer bevorzugten Ab-
teilung der gesamten Ausstellung ausgestalten. Denn es
sollen hier nur solche Gegenstände gezeigt werden, die wirk-
lich den Anforderungen entsprechen, die der Name dieser
Abteilung ausspricht. Also nicht Fabrikware, und sei es
auch die beste, soll in dieser Abteilung vorgeführt werden,
sondern einzelne Erzeugnisse, welche die Hand des wirklich
befähigten Handwerkers zeigen. Ls soll einerseits eine
Auszeichnung für den Ausführenden sein, in dieser Samm-
lung mustergültiger, vorbildlich guter Stücke des Kunsthand-
werks vertreten zu sein — daher bezahlen die Aussteller
hier keine Platzmiete —, anderseits soll dem Publikum das
Wesentliche des Kunsthandwerks gegenüber den Erzeugnissen
der Kunstindustrie in die Augen springen, wird also diese
Abteilung auch in Form von Läden hergestellt, so ist keines-
wegs ein flotter Ladenbetrieb beabsichtigt, sondern es soll
nur den Ausstellern die Möglichkeit des Verkaufs geboten
werden. Die Abteilung wird demnach das moderne Gegen-
stück zu der Abteilung „Techniken" sein, die in der Haupt-
sache alte Werke enthalten wird. Denn in dieser soll ohne
Unterschied der Zeiten und Völker an bezeichnenden Beispielen
gezeigt werden, wie aus dem Wesen des Stoffes die künst-
lerische Bearbeitung sich entwickelt hat und hieraus innere
Gesetze entstehen, die ebenfalls dem Wechsel geschichtlicher
Stile nicht unterworfen sind.
München. mb§. (Bayerische Kunst in der Jubi-
läums-Landesausstellung Nürnberg ;9os.) Die Gr-
ganisation und Durchführung der Kunstausstellung obliegt
einem Komitee, bestehend aus Vertretern von nachstehenden
Münchener Künstler-Korporationen: Künstler-Genossenschaft,
Sezession, Luitpold-Gruppe, Scholle, Radier-Verein und Bund
Zeichnender Künstler; ferner gehört dem Komitee noch ein
Vertreter der Nürnberger Künstlerschaft an. Diese Korpora-
tionen werden, jede für sich, geschlossen ausstellen und aus
ihrer Mitte gewählte eigene Iuries mit der Auswahl der für
die betreffenden Abteilungen bestimmten Werke beauftragen.
Die Werke derjenigen Künstler, welche einer bayerischen Künst-
lervereinigung nicht angehören, finden ebenfalls Aufstellung
in eigenen Räumen und sind einer kombinierten Jury unter-
stellt, die sich aus delegierten Mitgliedern der Iuries der ein-
zelnen Korporationen zusammensetzt. An der Ausstellung
können sich nur in Bayern lebende Künstler beteiligen. Der
Termin für Anmeldung läuft bis zum is. März; die Ein-
lieferung der Werke hat in der Zeit zwischen dem März
und ;. April zu erfolgen. Ausstellerpapiere sind im Bureau
des Münchener Künstler-Komitees, München, Künstlerhaus,
zu erhaltlen oder werden auf Verlangen zugeschickt.
Wien. tb. (Die Sezession) eröffnet Mitte März ihre
Frühjahrsausstellung, die wie alljährlich in der Haupt-
sache die Werke der österreichischen Künstler enthalten wird.
In erster Reihe werden die ordentlichen Mitglieder der Sezes-
sion mit ihren neuen Arbeiten vertreten sein. Auch Nicht-
mitglieder können, falls sie Oesterreicher sind, daran teilnehmen.
Außerdem haben einige persönlich eingeladene Künstler aus
Deutschland ihre Beteiligung zugesagt.
Eröffnete Ausstellungen.
Berlin, lcZm. (Die Ausstellung der Hochzeits-
geschenke) des Kronxrinzlichen Paares im Kunstgewerbe-

museum ist nunmehr eröffnet. Der Lichthof wurde für die
Dauer der Ausstellung mit den kostbarsten altorientalischen
Teppichen, Gobelins und Laubwerk festlich geschmückt, von
diesem Hintergründe heben sich große Aufbauten von Silber-
gerät ab; die eine Seite des Lichthofes ist ganz mit Gemälden
und Adressen gefüllt, darunter auch Darstellungen einzelner
Geschenke, die erst nach längerer Frist fertig gestellt werden
können, wie das Tafelsilber, welches von dem verbände der
großen preußischen Städte dargebracht wird, das Tafelsilber
von Rheinland-Westfalen und der Provinz Sachsen. Ganz
besonders heben sich die Juwelen hervor, die Brillantenkette
des Kaisers, die Diademe vom Kronprinzen und der Groß-
Herzogin-Mutter gestiftet, dieperlenreihen der Provinz Branden-
burg und unzählige andere große und kleine Schmuckstücke.
Auch ganz große Stücke, wie der Galawagen der Provinz
Posen und Teile des Mobiliars von Schlesien und West-
preußen sind zur Aufstellung gekommen. Das für die Not-
leidenden in der Eifel bestimmte Eintrittsgeld beträgt ; Mk.,
am Montag 3 Mk. Die Sammlungen des Museums bleiben
in unveränderter Weise unentgeltlich geöffnet.
Brünn, cp. (Aus dem mährischen Kunstverein.)
Seit dem 3. Februar ist die zweite Gruppenausstellung von
Künstlern der Wiener Sezession eröffnet und findet wie die
Januarausstellung allgemeinen Beifall. Diesmal sind Prof.
Bacher „Damenporträt", König „Landschaft" und Brunnen-
dekoration (aus getriebenem Kupfer), Lenz mit einem Figuren-
bilde, Liebenwein mit dem Märchenzyklus „Dornröschen",
Müller mit Aquarellen, darunter das Ringstraßenbild, Anton
Nowak mit einer Kollektion Landschaftsbildern, Schmutzer mit
Radierungen, darunter Porträts von R. v. Alt, Paul Heyse
und Goldmark und endlich H. Tichy mit seinem großen Fi-
gurenbilde „Adam und Eva", „Vorfrühling" und zwei Land-
schaften in Gouache vertreten.
Budapest. V.K. Im Künstlerhause des „Landesverein
für bildende Künste in Ungarn" wurde am Februar die
kollektive Ausstellung des greisen Landschaftsmalers Karoly
Telepy geschlossen. Die Hälfte der ausgestellten Werke
wurden im werte von ca. HO 000 Kr. verkauft.
Budapest. V.H.. Die kollektive Ausstellung des Nalers
Jozsef Rippl Ronai hat hier einen unerwarteten Erfolg
zu verzeichnen. In der Ausstellung wurden ungefähr ;zo Werke
des Künstlers im Werte von ungefähr 25 000 Kr. verkauft.
Budapest. N.K. Die kollektive Ausstellung der Werke
des Malers Gusztav Magyar-Mannheimer wurde hier
dieser Tage geschlossen. Ls wurden Werke des Künstlers im
Werke von ca. 25000 Kr. verkauft.
Budapest. 1).^.. Die kollektive Ausstellung des Malers
Artur Heyer wurde hier dieser Tage geschlossen.
Budapest. O.K. Am ;o. Februar wurde hier der neue
Kunst- und Kunstgewerbe-Salon „Urania" eröffnet.
Ehenmitz. (Bei Gerstenberger) fand im Februar
eine Sonderausstellung der Münchner Künstler-Gruppe „Die
Wanderer" statt.
Danzig, em. (Der Verein für Kunst und Kunst-
gewerbe) veranstaltete seine dritte Ausstellung in der Pein-
kammer vom 8.— ;8. Februar, welche umfaßte Gemälde,
Aquarelle und Zeichnungen von Prof. August v. Brandis-
Danzig (2H Arbeiten), Prof. Ludwig Dill-Karlsruhe (;9 Ar-
beiten) und Prof. Adolf Hölzel-Stuttgart (;o Arbeiten), im
ganzen 53 Werke. Diese Ausstellung war das Verdienst des
Prof. Aug. v. Brandis, des Lehrers für Malerei an unserer
Technischen Hochschule. Er brachte zu Studienzwecken die
Hochschulferien Ende vorigen Sommers in Dachau zu und
festigte dort ältere Beziehungen mit Ludwig Dill und Adolf
Hölzel. Seine mit diesen Künstlern eng verwandten Kunst-
anschauungen veranlaßten v. Brandis, Bilder dieser Künstler,
mit eigenen vereinigt, zur Ausstellung zu bringen.
Dresden. In der Kgl. Kunstgewerbe-Bibliothek
(Antonsplatz ;/It) sind gegenwärtig farbige Naturstudien
nach Pflanzen des Musterzeichners Gustav Schaffer in Lhemnitz
ausgestellt. Er ist ein früherer Schüler der hiesigen Kunst-
 
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