Die Werkstatt der Kunst.
Heft (0.
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bürg und Hofrat Frhr. v. Lschenburg im Auftrage des K. K.
Ministeriums für Kultus und Unterricht nachfolgende Ge-
mälde: „Motiv bei Kritzendorf", Gelgemälde von Karl Lorenz;
„Bei Rekawinkel", Gelgemälde von Gustav Iülke und „Berg-
frühlung", Temperagemälde von Rudolf vodicka.
Alien. blo. (Das K. K. Ministerium für Kultus
und Unterricht erwarb) in der Herbstausstellung im
Künstlerhause die folgenden Werke: „Rosengarten", Gelge-
mälde von Emil Ezech; „Lsrvir Is roi —- servil- les clLmss",
Tempera von Karl Fischer-Köystrand; „Im Kreuzfeuer", Gel-
gemälde von G. A. Heßl; „Porträt Anton Scharffs ff", Kupfer-
stich von Thomas Hrncir; „Semmering mit Schneeberg", Gel-
gemälde von Eduard Kasparides; „Das Haferseld", Gelge-
mälde von Adolf Kaufmann und „Holländisches Interieur",
Gelgemälde von Jos. Köpf; ferner „Bildnis Ant. Scharffs ff",
„Adalbert Stifter", „Stifters Geburtshaus" (Bronzen) und
Silberplaketten und Medaillen von Franz A. pawlik ff.
Aus Galerien uncl Museen.
Berlin. ll§m. (Im Kgl. Kunstgewerbemuseum)
ist nunmehr der Umbau so weit vollendet, daß in diesen
Tagen sämtliche Räume dem Besuch freigegeben werden
konnten. Am 2;. November ;88t wurde der Neubau durch
das Kronprinzliche paar eingeweiht; er umfaßte damals,
außer den Sammlungen, auch die Unterrichtsanstalt und die
Bibliothek. Bor einem Jahre wurden die letzteren beiden
Zweige in den Erweiterungsbau verlegt, welcher sich im Dsten
an das Museum anschließt. Hierdurch wurden in dem alten
Hause Reihen von Sälen frei, in welche hinein sich die längst
überfüllten Sammlungen erweitern konnten. Hierdurch hat
nach 25 jährigem Bestehen der alte, von Martin Gropius
geschaffene, Kunstpalast eine neue Entwicklung gewonnen,
welche sich mit größter Pietät an die gegebenen Kunstformen
anschließt, aber überallhin Licht und Raum gewährt. Dieser
Umbau wurde in der weise durchgeführt, daß man das
Museum nur einen Monat lang völlig schloß und daß stetig
mehr als die Hälfte aller Räume dem Besuche freistanden.
Ls wurde ferner dafür gesorgt, daß die ursprünglich dem
Publikum geläufige Einteilung in ihren Grundlagen bestehen
blieb und die Zusammenschlüsse und Verbindungen nur noch
klarer geworden sind. In beiden Hauptgeschossen ist ein voll-
ständiger Rundgang für die Besucher hergestellt worden. Im
Erdgeschoß wurden die beiden großen Lesesäle der früher
hier befindlichen Bibliothek für kleinere, wechselnde Ausstel-
lungen hergerichtet, für welche der große Lichthof stets un-
zweckmäßig gewesen war. Zu Ausstellungen monumentaler
Form bleibt er erhalten. Die Folge der Zimmer und Woh-
nungseinrichtungen in historischen Gruppen wurde im wesent-
lichen erhalten, nur in alten Teilen erweitert und spezieller
geteilt. Soweit als irgend tunlich wurden die Säle, welche
durch die riesige Höhe und die entsprechenden Tür- und Fenster-
öffnungen auf die Kunstwerke drückten, durch Einbauten und
alte Zimmerdecken in ihren Abmessungen den Möbeln mehr
angepaßt. Ueber einige besonders wichtige Erwerbungen
ganzer Jimmertäfelungen soll noch im einzelnen berichtet
werden. Die Zimmerreihe schließt am Haupteingang mit
einigen, von Künstlerhand geschmückten, kuppelförmigen Ueber-
gangsräumen ab. Im oberen Stockwerk wurden die beiden
Prachträume, der Goldsaal und der Majolikasaal am wenigsten
verändert, aber an sie anstoßend geben die langen fest ge-
schlossenen Saalreihen den Fachabteilungen freie Entfaltung,
namentlich der Kunsttöpferei mit ihren ganz besonders reichen
Gruppen. Für die neu gewonnenen Säle wurden die füh-
renden Künstler der Unterrichtsanstalt herangezogen, um die
Decken ornamental in Malerei und Plastik zu schmücken. In
dieses Stockwerk ist auch die ostasiatische Kunst hinein-
gezogen, welche bisher nach Materialgruppen verteilt war;
ferner ein Saal für wechselnde Ausstellungen der Bibliothek
und ein großer Saal für wechselndes Material der Stoff-
sammlung. Bon diesem Saale führt ein besonderer Aufgang
zum zweiten Stockwerk. Hierhin wurde die Stoffsamm-
lung mit Studien und Koxiersälen verlegt, sowie die früher
im Sockelgeschoß schlecht untergebrachte Gipssammlung, ferner
die herrliche, bisher ganz unzugängliche Sammlung der Leder-
tapeten und ein Gberlichtsaal für große Teppiche. Die Nord-
front dieses Stockwerkes hat leider von der Unterrichts-Anstalt
noch nicht geräumt werden können. Im Sockelgeschoß liegen
für die Sammlung jetzt nur Reserveräume, außerdem 'die
ganze Verwaltung mit besonder» Zugängen. Die ^.Auf-
lage des Führers, welche naturgemäß völlig umgestaltet
werden mußte, erschien zugleich mit der Freigebung der Säle.
Aus Akademien uncl Kunstschulen.
Karlsruhe i. B. (Line neuerrichtete Lehrstelle) ist
an der Großherzogl. badischen Baugewerkeschule zu Karlsruhe,
Abteilung zur Heranbildung der Gewerbelehrer, zu besetzen.
Die benötigte Lehrkraft muß durchaus befähigt sein, auf dem
Gebiete der verschiedenen Bau- und Ausstattungsgewerbe nach
formaler und konstruktiv-technischer Richtung, bei hervor-
ragender Zeichen- und Darstellungsfertigkeit, Unterricht zu er-
teilen. Gediegene Mittelschul- und möglichst volle akademische
Bildung, sowie vielseitige, praktische Erfahrung sind Vorbe-
dingungen. Der Inhaber dieser Stelle, mit der die Rechte
eines etatsmäßigen (pensionsberechtigten) Beamten verbunden
sind, führt den Titel „Professor". Das zu gewährende Ge-
halt wird je nach drei Jahren um 500 Mk. erhöht. Der
Höchstgehalt mit Wohnungsgeld erreicht zur Zeit den Betrag
von 6050 Nk. Bewerbungen unter Anschluß von ausführ-
lichem Lebenslauf, beglaubigten Zeugnisabschriften und Ge-
haltsbedingungen sind bis längstens Samstag, den ;5. De-
zember ;9O6 bei der Direktion der Großherzogl. Baugewerke-
schule Karlsruhe i. B. einzureichen.
Person al-NackridNen.
Berlin. Die Kommission für die nächstjährige Große
Kunstausstellung zu Berlin hat den Maler Dtto Heinrich
Engel zu ihrem Präsidenten gewählt.
Darmstadt. Dem Direktor der Großherzogl. keramischen
Manufaktur zu Darmstadt, I. I. Scharvogel, ist der Lha-
rakter als Professor verliehen worden.
Dresden. (Der Berliner Bildhauer I. Schicht-
meyer) hat seinen Wohnsitz nach Dresden-Loschwitz, Pill-
nitzerstraße 5?, verlegt.
Düsseldorf. (DerDüsseldorfer Kupferstecher, Pro-
fessor Rudolf Stang), der jetzt zu Boppard a. Rh. im
Ruhestand lebt, feierte kürzlich den 75. Geburtstag. Der
greise Künstler beschäftigt sich mit einem Stich nach Lionardos
Abendmahl im Sinne des ursprünglichen Zustandes.
Auszeichnungen und Medaillen.
Darmstadt, em. (Dem Professor Joseph M. Gl-
brich) ist vom Großherzog von Hessen das Ritterkreuz Kl.
des Philipps-Grdens verliehen worden.
Darmstadt. (Professor Alfred Messel), der Erbauer
des Landesmuieums, dessen feierliche Einweihung am 27. No-
vember stattfand, erhielt vom Großherzog die Goldene Me-
daille für Kunst und Wissenschaft.
Dresden, veranlaßt durch den so erfolgreichen Abschluß
der Dritten Deutschen Kunstgewerbe-Ausstellung haben die
städtischen Kollegien beschlossen, den Künstlern, Direktor,
Prof. William Lossow und Prof. Karl Groß, welche beide
den ersten und zweiten Vorsitz des Ausstellungsdirektoriums
inne hatten, für ihre Leistungen um das Zustandekommen
und die glänzende Durchführung der Ausstellung die Aus-
zeichnung der Verleihung der „Goldenen Bürgermedaille"
zuteil werden zu lassen.
Todesfälle.
Berlin. (Der Maler und Illustrator Lüders)
feierte am 25. November seinen 70. Geburtstag. Lüders ist
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bürg und Hofrat Frhr. v. Lschenburg im Auftrage des K. K.
Ministeriums für Kultus und Unterricht nachfolgende Ge-
mälde: „Motiv bei Kritzendorf", Gelgemälde von Karl Lorenz;
„Bei Rekawinkel", Gelgemälde von Gustav Iülke und „Berg-
frühlung", Temperagemälde von Rudolf vodicka.
Alien. blo. (Das K. K. Ministerium für Kultus
und Unterricht erwarb) in der Herbstausstellung im
Künstlerhause die folgenden Werke: „Rosengarten", Gelge-
mälde von Emil Ezech; „Lsrvir Is roi —- servil- les clLmss",
Tempera von Karl Fischer-Köystrand; „Im Kreuzfeuer", Gel-
gemälde von G. A. Heßl; „Porträt Anton Scharffs ff", Kupfer-
stich von Thomas Hrncir; „Semmering mit Schneeberg", Gel-
gemälde von Eduard Kasparides; „Das Haferseld", Gelge-
mälde von Adolf Kaufmann und „Holländisches Interieur",
Gelgemälde von Jos. Köpf; ferner „Bildnis Ant. Scharffs ff",
„Adalbert Stifter", „Stifters Geburtshaus" (Bronzen) und
Silberplaketten und Medaillen von Franz A. pawlik ff.
Aus Galerien uncl Museen.
Berlin. ll§m. (Im Kgl. Kunstgewerbemuseum)
ist nunmehr der Umbau so weit vollendet, daß in diesen
Tagen sämtliche Räume dem Besuch freigegeben werden
konnten. Am 2;. November ;88t wurde der Neubau durch
das Kronprinzliche paar eingeweiht; er umfaßte damals,
außer den Sammlungen, auch die Unterrichtsanstalt und die
Bibliothek. Bor einem Jahre wurden die letzteren beiden
Zweige in den Erweiterungsbau verlegt, welcher sich im Dsten
an das Museum anschließt. Hierdurch wurden in dem alten
Hause Reihen von Sälen frei, in welche hinein sich die längst
überfüllten Sammlungen erweitern konnten. Hierdurch hat
nach 25 jährigem Bestehen der alte, von Martin Gropius
geschaffene, Kunstpalast eine neue Entwicklung gewonnen,
welche sich mit größter Pietät an die gegebenen Kunstformen
anschließt, aber überallhin Licht und Raum gewährt. Dieser
Umbau wurde in der weise durchgeführt, daß man das
Museum nur einen Monat lang völlig schloß und daß stetig
mehr als die Hälfte aller Räume dem Besuche freistanden.
Ls wurde ferner dafür gesorgt, daß die ursprünglich dem
Publikum geläufige Einteilung in ihren Grundlagen bestehen
blieb und die Zusammenschlüsse und Verbindungen nur noch
klarer geworden sind. In beiden Hauptgeschossen ist ein voll-
ständiger Rundgang für die Besucher hergestellt worden. Im
Erdgeschoß wurden die beiden großen Lesesäle der früher
hier befindlichen Bibliothek für kleinere, wechselnde Ausstel-
lungen hergerichtet, für welche der große Lichthof stets un-
zweckmäßig gewesen war. Zu Ausstellungen monumentaler
Form bleibt er erhalten. Die Folge der Zimmer und Woh-
nungseinrichtungen in historischen Gruppen wurde im wesent-
lichen erhalten, nur in alten Teilen erweitert und spezieller
geteilt. Soweit als irgend tunlich wurden die Säle, welche
durch die riesige Höhe und die entsprechenden Tür- und Fenster-
öffnungen auf die Kunstwerke drückten, durch Einbauten und
alte Zimmerdecken in ihren Abmessungen den Möbeln mehr
angepaßt. Ueber einige besonders wichtige Erwerbungen
ganzer Jimmertäfelungen soll noch im einzelnen berichtet
werden. Die Zimmerreihe schließt am Haupteingang mit
einigen, von Künstlerhand geschmückten, kuppelförmigen Ueber-
gangsräumen ab. Im oberen Stockwerk wurden die beiden
Prachträume, der Goldsaal und der Majolikasaal am wenigsten
verändert, aber an sie anstoßend geben die langen fest ge-
schlossenen Saalreihen den Fachabteilungen freie Entfaltung,
namentlich der Kunsttöpferei mit ihren ganz besonders reichen
Gruppen. Für die neu gewonnenen Säle wurden die füh-
renden Künstler der Unterrichtsanstalt herangezogen, um die
Decken ornamental in Malerei und Plastik zu schmücken. In
dieses Stockwerk ist auch die ostasiatische Kunst hinein-
gezogen, welche bisher nach Materialgruppen verteilt war;
ferner ein Saal für wechselnde Ausstellungen der Bibliothek
und ein großer Saal für wechselndes Material der Stoff-
sammlung. Bon diesem Saale führt ein besonderer Aufgang
zum zweiten Stockwerk. Hierhin wurde die Stoffsamm-
lung mit Studien und Koxiersälen verlegt, sowie die früher
im Sockelgeschoß schlecht untergebrachte Gipssammlung, ferner
die herrliche, bisher ganz unzugängliche Sammlung der Leder-
tapeten und ein Gberlichtsaal für große Teppiche. Die Nord-
front dieses Stockwerkes hat leider von der Unterrichts-Anstalt
noch nicht geräumt werden können. Im Sockelgeschoß liegen
für die Sammlung jetzt nur Reserveräume, außerdem 'die
ganze Verwaltung mit besonder» Zugängen. Die ^.Auf-
lage des Führers, welche naturgemäß völlig umgestaltet
werden mußte, erschien zugleich mit der Freigebung der Säle.
Aus Akademien uncl Kunstschulen.
Karlsruhe i. B. (Line neuerrichtete Lehrstelle) ist
an der Großherzogl. badischen Baugewerkeschule zu Karlsruhe,
Abteilung zur Heranbildung der Gewerbelehrer, zu besetzen.
Die benötigte Lehrkraft muß durchaus befähigt sein, auf dem
Gebiete der verschiedenen Bau- und Ausstattungsgewerbe nach
formaler und konstruktiv-technischer Richtung, bei hervor-
ragender Zeichen- und Darstellungsfertigkeit, Unterricht zu er-
teilen. Gediegene Mittelschul- und möglichst volle akademische
Bildung, sowie vielseitige, praktische Erfahrung sind Vorbe-
dingungen. Der Inhaber dieser Stelle, mit der die Rechte
eines etatsmäßigen (pensionsberechtigten) Beamten verbunden
sind, führt den Titel „Professor". Das zu gewährende Ge-
halt wird je nach drei Jahren um 500 Mk. erhöht. Der
Höchstgehalt mit Wohnungsgeld erreicht zur Zeit den Betrag
von 6050 Nk. Bewerbungen unter Anschluß von ausführ-
lichem Lebenslauf, beglaubigten Zeugnisabschriften und Ge-
haltsbedingungen sind bis längstens Samstag, den ;5. De-
zember ;9O6 bei der Direktion der Großherzogl. Baugewerke-
schule Karlsruhe i. B. einzureichen.
Person al-NackridNen.
Berlin. Die Kommission für die nächstjährige Große
Kunstausstellung zu Berlin hat den Maler Dtto Heinrich
Engel zu ihrem Präsidenten gewählt.
Darmstadt. Dem Direktor der Großherzogl. keramischen
Manufaktur zu Darmstadt, I. I. Scharvogel, ist der Lha-
rakter als Professor verliehen worden.
Dresden. (Der Berliner Bildhauer I. Schicht-
meyer) hat seinen Wohnsitz nach Dresden-Loschwitz, Pill-
nitzerstraße 5?, verlegt.
Düsseldorf. (DerDüsseldorfer Kupferstecher, Pro-
fessor Rudolf Stang), der jetzt zu Boppard a. Rh. im
Ruhestand lebt, feierte kürzlich den 75. Geburtstag. Der
greise Künstler beschäftigt sich mit einem Stich nach Lionardos
Abendmahl im Sinne des ursprünglichen Zustandes.
Auszeichnungen und Medaillen.
Darmstadt, em. (Dem Professor Joseph M. Gl-
brich) ist vom Großherzog von Hessen das Ritterkreuz Kl.
des Philipps-Grdens verliehen worden.
Darmstadt. (Professor Alfred Messel), der Erbauer
des Landesmuieums, dessen feierliche Einweihung am 27. No-
vember stattfand, erhielt vom Großherzog die Goldene Me-
daille für Kunst und Wissenschaft.
Dresden, veranlaßt durch den so erfolgreichen Abschluß
der Dritten Deutschen Kunstgewerbe-Ausstellung haben die
städtischen Kollegien beschlossen, den Künstlern, Direktor,
Prof. William Lossow und Prof. Karl Groß, welche beide
den ersten und zweiten Vorsitz des Ausstellungsdirektoriums
inne hatten, für ihre Leistungen um das Zustandekommen
und die glänzende Durchführung der Ausstellung die Aus-
zeichnung der Verleihung der „Goldenen Bürgermedaille"
zuteil werden zu lassen.
Todesfälle.
Berlin. (Der Maler und Illustrator Lüders)
feierte am 25. November seinen 70. Geburtstag. Lüders ist