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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 7.1907/​1908

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Katsch, Hermann: Unsere Wertzeichen
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Preisausschreiben / Staatsaufträge etc. / Staatsankäufe etc. / Aus Galerien und Museen / Aus Akademien und Kunstschulen / Personalien / Todesfälle / Stipendien und Stiftungen / Vereine
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https://doi.org/10.11588/diglit.52070#0164

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s60

Die Werkstatt der Kunst.

Heft ^2.

eine prachtvolle Marke dabei herauskäme und man legte
sie dann den höchsten Beamten, selbst an Allerhöchster Stelle
vor, ob das nicht eine wunderbare, vielleicht blitzartige
Wirkung hätte? Aus inneren künstlerischen und aus prak-
tischen Gründen ist es die dringendste, lebenswichtigste
Ausgabe der Künstlerschaft, durch ihre (Organisation aus
das Künstlerische im Leben des Staates bestimmenden Ein-
fluß zu bekommen, zum Wohle aller! Die Gelegenheit ist
also wieder einmal da. wir wollen sehen, was geschieht.
(wir erinnern an das am lö- I- ablaufende Preis-
ausschreiben des „Kunstwart", betr. „Münzen und
Marken" (vergl. „Werkstatt der Kunst" VI, 42, VII, 2),
das vielleicht wertvolle Anregungen bringen und die Reichs-
behörden beschämen wird. — Red.)

Laufende Vreisaussdweiben.
Gesellschaft für christliche Kunst" im Namen des
Kirchenvorstandes der römisch-katholischen Gemeinde zu
Hamburg einen Ideen Wettbewerb aus. I. Kirche: Der
Stil blesibt dem Ermessen des Architekten überlassen. Von
den katholischen Kirchen Hamburgs sind zwei gotisch, eine
romanisch, eine annähernd barock. Die neue Kirche soll
einen Turm erhalten. Als Baumaterial soll Backstein ver-
wendet werden. Die Baukosten sür die Kirche einschließlich
der fertigen Fenster dürfen 200 000 Mk. betragen. II. Pfarr-
haus: Die für den Neubau des Pfarrhauses zur Verfügung
stehende Summe beträgt 50 000 Mk. Ls sind im Maßstab
l : 200 in Vorlage zu bringen: u) vor: der Kirche: l Grund-
riß, t Längenschnitt, t Querschnitt und Z Ansichten (l vorder-,
l Seiten- und l perspektivische Ansicht als Gesamtansicht von
Kirche und Pfarrhaus; b) vom Pfarrhaus: sämtliche Grund-
risse, l Vorder- und Seitenansicht. Außerdem ist beizulegen
ein Kostennachweis nach Kubikmetern umbauten Luftraumes,
von Erdgeschoß-Fußboden bis Hauptgesims-Oberkante ge-
rechnet. Die Projektskizzen sind längstens bis zum l 5.
März t9O8 an die Geschäftsstelle der „Deutschen Gesell-
schaft für christliche Kunst" München, Karlstraße 6, einzu-
senden. Den mit einem Kennwort versehenen Entwürfen
ist im verschlossenen Umschlag, der außen das gleiche Kenn-
wort tragen muß, Name, Stand und Wohnung des Ein-
senders beizufügen. Für Preise ist eine Gesamtsumme von
(200 Ulk. ausgesetzt (diese Preise erscheinen im Vergleich
zur Bausumme viel zu niedrig. — Red.), und zwar
sind drei Preise zu folgenden Beträgen in Aussicht ge-
nommen: erster Preis 600 Mk., zweiter Preis HOO Mk.,
dritter Preis 200 Mk. Ls bleibt dem Preisgerichte auf
einstimmigen Beschluß unbenommen, die Preise gegebenen-
falls auch anders zu verteilen. Das Preisgericht wird ge-
bildet von der „Jury" der „Deutschen Gesellschaft sür christ-
liche Kunst", nämlich den Architekten Baurat Hans Grässel
und kgl. Prof. Frhr. von Schmidt, aus den Bildhauern kgl.
Prof. Jakob Bradl und Johann Hemmesdorfer, aus den
Malern Wilhelm Immenkamp und Friedrich wirnhier;
ferner aus den Architekten kgl. Prof. Georg Ritter von
Hauberrisser und kgl. Konservator Jakob Angermair, sowie
aus drei Vertretern für Hamburg und Bildhauer Seling-
Gsnabrück. Ersatzmann für die Architekten ist Architekt
Karl Bauer. Der Kirchenvorstand wird bezüglich der Aus-
führung eines von der „Jury" ausgewählten Entwurfes
mit dem Preisgericht in Verbindung bleiben, behält
sich jedoch die Entscheidung bezüglich der Ausführung vor.
Sämtliche Entwürfe werden nach dem Schiedsspruch etwa
vierzehn Tage lang in einem noch zu bestimmenden Lokale
in München öffentlich ausgestellt. Etwaige Reklamationen
müssen bis t- Mai t9O8 angemeldet werden.
Erledigte Areisaussckreiben.
Frankfurt a. M. Zur Erlangung geeigneter Entwürfe
für einen Fcftwagen zum Festzug des t(. deutschen Turn-
festes hatte der Schnörkel, Verein jetziger und ehemaliger
Studierender an der Kunstgewerbeschule, unter seiner: Mit-

gliedern einen Wettbewerb ausgeschrieben. Die eingesandten
Arbeiten wurden dem Preisgericht, bestehend aus den Herren
Prof. Luthmer, Prof. Hausmann, Heinz Wetzel, Eduard
Stanek und Karl Mohr zur Beurteilung unterbreitet. Der
Architekt wilh. Gutmann erhielt den ersten, der Maler
Hugo Bäpxler den zweiten Preis. Von den weiteren Ar-
beiten wurden noch die der Maler Theodor Braun, Viktor
Däntzer und des Zeichners Georg Habicht lobend erwähnt.
Die hohen Kosten, welche die Ausführung des ersten Preises
verursachen würde, veranlaßte die Jury, die Ausführung
des Entwurfes Bäppler zu befürworten.
Salzburg. Die Stadtgemeinde hatte zur Erlangung
von Plänen für die architektonische und gärtnerische Aus-
gestaltung des Makartplatzes im März d. I. eine Kon-
kurrenz ausgeschrieben, bei der unter eingelaufenen Ent-
würfen das Projekt von Prof. Hans Nowak den ersten
Preis erhielt. Die Ausführung des Entwurfs wurde be-
schlossen. Der Platz der durch die Freilegung der Fischer
von Erlachschen Dreifaltigkeitskirche ist einer der schönsten
von Salzburg.
Slaalsauklräge etc.
Berlin. Nach einem Beschlüsse der Ausschmückungs-
kommission des Reichstages sollen die Gelporträts aller
Reichstagspräsidenten in Jivilkleidung im Reichstags-
gebäude an geeigneter Stelle ausgestellt werden.
Genf. Der schweizerische Bundesrat hat nach der
„Züricher Post" beschlossen, durch die Maler Albert welti-
München und Balmer-Florenz ein großes Bild an der
Südwand des Ständeratsaales in Bern malen zu lasten,
welti hätte sich mit der Komposition zu befassen, Balmer
mit den Fresken. Zur Darstellung soll eine schweizerische
Landsgemeinde kommen.
München, lieber die Verwendung der Mittel des
staatlichen Kunstfonds ist für die 28. Finanzperiode
mit Allerhöchster Genehmigung Verfügung getroffen worden,
nachdem die für diesen Zweck dem Kultusministerium als be-
ratendes Grgan beigegebene künstlerischeSachv erständig en-
kommission die vorliegenden Gesuche um Zuwendungen
aus jenem Fonds gutachtlich gewürdigt hatte. Zuschüsse
wurden für folgende Zwecke bewilligt: für Errich-
tung von Denkmälern in Landshut, Straubing und Bad
Dürkheim, zur Ausführung plastischer Arbeiten für Kirchen
zu Eichenbühl, Forchheim, Helmbrechts, Wiesenfeld, Würz-
burg und für das Rathaus zu Marktbreit, zur plastischen
und malerischen Ausschmückung des Hochaltars in der Kirche
zu Solln, zur Herstellung malerischer Arbeiten für Kirchen
in Buchbach, Dillishausen, Eschenlohe, Feucht, Herzogen-
aurach, Külsheim, weiden und für den großen Rathaussaal
zu Neumarkt in der Gberpfalz.
Staalsankäufe etc.
Barcelona. Auf der fünften internationalen Kunst-
ausstellung von Barcelona sind zwei deutsche Gelgemälde
für das städtische Museum Museo Nunicipal cle Deilas
Zartes) angekauft worden, nämlich „Eine Episode aus dem
Dorschfang an der Küste Schwedens" von Richard Eschke
und ein Bild Walter Leistikows, „Landhaus am Abend".
Die Preise wurden von den: offiziellen Kommissar gestiftet.
Lranzensbad. Unsere Stadt, sowie die Stadt Eger
in B. haben je eine Mappe mit Griginalradierungen,
„Baulichkeiten aus dem Egerlande" betitelt, von Fritz
Pontini-Wien, für ihre Sammlungen angekauft. Das-
selbe Werk wurde auch von der Bibliothek der k. k. Aka-
demie der bildenden Künste in Wien angekauft.
Freiburg i. Br. (Der Münster bauverein) erwarb
in der Internationalen Kunstausstellung in Mannheim:
Franz von Stuck, „Mädchen im Lmpirestiel"; L. von Zum-
busch, „Kinderkopf"; Eduard von Gebhardt, „Männerkopf,
bartlos"; Ernst Gppler, „Vorbereitungen"; Karl Wendel,
„Von der Oberhavel"; Albert Lang, „Italien"; Hermann
 
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