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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 7.1907/​1908

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Mitteilungen / Ausstellungen
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576

Die Werkstatt der Kunst.

Heft H2.

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kerlin VV., äen 30. lluli 1908
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Der Vor8tanä.

Geplante Ausstellungen.
Baden-Baden. In aller Stille ist in Baden-Baden
ein künstlerisches Unternehmen herangereift, das geeignet
ist, für die Förderung der deutschen Kunst von großer Be-
deutung zu werden und dieser ein neues Absatzgebiet zu
schaffen. Am Eingang der weltbekannten Lichtenthaler Allee
geht ein Gebäude der Vollendung entgegen, dessen Räume
vom nächsten Jahre ab eine „Ständige Kunstaus-
stellung Baden-Baden" aufnehmen sollen. Von Herm.
Billings Hand geschaffen, umfaßt der vornehme Bau
elf Säle, und in ihnen werden fortan alljährlich ca.
soo Kunstwerke zur Ausstellung gelangen, welche vor
allem deutsche Kunst repräsentieren sollen. Unter Ver-
meidung jedes einseitigen programmatischen
Standpunktes soll für die Zulassung der Kunst-
werke allein ihr künstlerischer Wert ohne Ansehen
von Partei und Richtung des schaffenden Künst-
lers bestimmend sein, um so zum Unterschiede von
anderen Unternehmungen in gleich gemäßigtem Umfange
größere Vielseitigkeit zu geben. Die Ausstellungsleitung
liegt in den Händen von Künstlern (u. a. Keller, Schön-
leber, Thoma, Trübner). Die finanzielle Rentabilität
stützt sich auf den großen internationalen Fremdenstrom,
der alljährlich den berühmten Badeort durchflutet, — mit
um so mehr Recht, als in der ganzen näheren und weiteren
Umgebung ein derartiges ständiges Unternehmen fehlt.
Düsseldorf. Line umfassende Ausstellung für christ-
lich e K u n st soll v o m ( 5. M a i bis zum Oktober (909
im städtischen Kunstpalaste zu Düsseldorf stattfinden.
Der offizielle Aufruf hat folgenden Wortlaut: „Der Ge-
danke, eine solche Ausstellung ins Leben zu rufen, hat in
den weitesten Kreisen lebhaften Anklang gefunden und tief-
gehendes Interesse gewerkt. Die Vertreter der höchsten
kirchlichen, Staats-, provinzial- und Kommunalbehörden
sind an die Spitze des Unternehmens getreten, und zahl-
reiche Künstler wie Kunstfreunde haben ihre Mitwirkung
in den Ausschüssen bereitwilligst zugesagt. Ist doch gerade
in unseren Tagen ein Ueberblick über das künstlerische
Schaffen auf kirchlichem Gebiete von allergrößter Bedeutung.
Weite Kreise der Geistlichen und der kunstfreundlichcn Laien
sind mit den berufenen Kräften, wie aus einem Berichte
der von der Rheinischen Provinzialverwaltung eingesetzten
Sachverständigenkommission hervorgeht, von der Ueber-
zeugung durchdrungen, daß es an der Zeit ist, dem edelsten
Zweige am Baume der Kunst neues Leben und frische
Kraft zuzuführen. Auf dem so fruchtbaren und wichtigen
Felde der Ausschmückung der Kirchen — wichtig, weil
Tausende und Abertausende fast nur ihre künstlerische An-
regung daraus empfangen — müßte das Beste geboten
werden, was die Kunst überhaupt zu leisten vermag. Ls
soll deshalb das Bestreben der Ausstellung für christliche
Kunst sein, sowohl aus vergangenen Zeiten, wie ins-

besondere aus dem modernen Kunstschaffen mustergültige
Beispiele zu vergleichender Prüfung herauszusuchen. Welch
gewaltiger Schatz geistiger und technischer Vorzüge in den
Kunstwerken vergangener Epochen ruht, haben die kunst-
historischen Ausstellungen von t.902 und (904 gezeigt. An
sie will die Ausstellung für christliche Kunst ergänzend an-
knüpfen und die Kette der Entwicklung fortsetzen bis in
unsere Tage." Die Ausstellung wird mit dem (7. Jahr-
hundert beginnen und aus ihm und den nachfolgenden
Jahrhunderten Werke der Malerei und Plastik, des Kunst-
gewerbes und der Textilkunst gleichmäßig heranziehen, be-
sonderen Nachdruck aber auf die Malerei am Anfänge des
(9. Jahrhunderts legen, die ihre schönsten Blüten am
Rheine getrieben hat. Als eine Einführung in die Kunst-
bestrebungen unserer Tage wird diese retrospektive Abteilung
der neuzeitlichen vorangehen; in dieser sollen deutsche und,
soweit es zweckmäßig erscheint, auch ausländische Künstler
sich zum künstlerischer: Wettstreite vereinigen. Neben den
Staffeleibildern, den Kartons für wand- und Glasmalerei
sollen auch ausgeführte und künstlerisch eingerichtete Innen-
räume die Absichten unserer auf kirchlichem Gebiete tätigen
Künstler erläutern. Malerei, Plastik und Kunstgewerbe
werden mit ausgewählten Erzeugnissen wetteifern; eine be-
sondere Abteilung für künstlerische Grabdenkmäler wird im
Lhrenhofe eingerichtet werden. Die Architektur soll in um-
fangreicher weife durch Pläne und Modelle in den oberen
Galerien vertreten sein, und ebenso soll hier die heutige
Reproduktionskunst in ausgiebiger weise zu Worte kommen.
Durch Uebereinkommen mit dem „Verein zur Veranstal-
tung von Kunstausstellungen", in dessen Hände die Durch-
führung der großen Düsseldorfer Ausstellungen gelegt ist, wird
der Ausstellung für christliche Kunst der größere Teil des
Kunstpalastes überlassen, in dem anderen Teile beabsichtigt
der genannte Verein eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst-
werke zu veranstalten. Beide Ausstellungen gehen getrennt
nebeneinander her; durch ihre gleichzeitige Veranstaltung
wird aber im nächsten Jahre die Kunst in Düsseldorf außer-
ordentlich vielseitig vertreten sein.
Eröffnete Ausstellungen.
Aachen. Die Ausstellung von Modellen sür Sommer-
und Ferienhäuser aus den: Wettbewerb der „Woche" fand
hier im städtischen Suermondt-Museum vom (2.—26. Juli
einschl. statt.
Basel. (Schweizerische Kunstausstellung.) Die
Jury des schweizerischen Salons in Basel hat ihre Arbeiten
beendigt. Sie vermied bei ihrer Beurteilung jegliche Vor-
eingenommenheit für eine Schule oder künstlerische Tendenz.
So wird diese Ausstellung eine wirklich nationale sein.
Im Jahre (904 hatte die Jury in Lausanne 624: von 88t
eingeschickten Werken angenommen. In Basel hat die
Jury 980 Werke angenommen und 250 abgewiesen. Neben
den Werkei: bekannter Künstler trifft man, nach einen:
Bericht der „Züricher Post", auch Werke vieler junger Maler
und Bildhauer, sowie von Debütanten in dekorativer Kunst.
Die Ausstellung wurde am 6. August eröffnet.
Berlin. (Verkäufe derGr 0 ßen Berliner Kunst-
ausstellung (9 08.) Gemälde: wilh. Kuhnert-Berlin,
„Wasserbock in: Lager", „Häuptling"; Henn. Völkerling-
München, „Landschaft"; Gustav Eilers-Berlin, „Der Grtlcr";
Georg Henn. Engelhardt-Berlin, „Im Hochgebirge"; Herbert
Arnold-Berlin, „Lin' feste Burg ist unser Gott"; Rahel
Bodlaender-Berlin, „Stillebei:"; Arthur Wansleben-Düpel-
dorf, „Duftiger Herbsttag"; Adolf Hosse-Rothenburg, „Pferde
vor der Schenke"; Walter Geffken-München, „weibliches
Bildnis". Skulpturen: Max Valentin-Berlin, „Tänzerin";
Richard Schoenbeck-Berlin, „Aller Anfang ist schwer"; Larl
Georg Barth-München, „Grabdenkmal". Ferner wurde aus
der kunstgewerbliche!: Abteilung die Gcsamtcinrichtung des
Damenzimmers von Wilhelm Kimbcl, Hofzeichner des
Kaisers, und aus dem Kaminraum des Kimbelschei: Herren-
zimmers einige Möbelstücke verkauft.
(Siehe Fortsetzung der Rubrik auf Seite S79-)
 
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