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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 7.1907/​1908

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Einfuhr von Kunstwerken nach den Vereinigten Staaten von Amerika im Fiskaljahre 1907
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https://doi.org/10.11588/diglit.52070#0637

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Hie Werkstatt der Kunst
keäaktem: fritz tzellwag. VII. Jakrg. I)eK 46. 14. Sept. 1908.

In unserem ,,s p r e ck sa Ä t" v?irU clen Künstlern clss freie Mort erteilt. Oie keciaktion sorgt aber ciafür. cisk keinerlei
Angriffe auf Personen ocier GenoNensekaften abgeclruckt iverclen. okne cla6 vorder cler TIngegrifsene ctie Möglickkeit geksbt
KLtte, in clernselben Hefts zu erv^iclern. Oie keciaktion kält lick volistLnäig unpsrteiifcd unci gibt ciurcb üen -Ibäruck von Ein-
sendungen keineswegs eine Nebereinstirnrnung rnit Äen auf ctiese Meise vorgetrsgensn Meinungen zu erkennen.

Emkukr von Kunstwerken nack clen Vereinigten Staaten von Amerika
im ^iskaljakre 1907.

Nach Ausweis der amtlichen Statistik der Vereinigten
Staaten van Amerika hat in dem Fiskaljahre 1907 (vom
1. Juli 1906 bis so. Juni 1907) die Einfuhr von Kunst-
werken wiederum erheblich zugenommen. Die Ziffern der
letzten vier Jahre zeigen, wie günstig die während dieser
Zeit auf allen Gebieten des Uau'dels und der Industrie un-
getrübt bestehende Wohlfahrt ans die Einfuhr von Werken
der Kunst eingewirkt hat. Der Gesamtwert der Einfuhr
von zollpflichtigen Kunstwerken betrug im Fiskal-
jahre 1904 in runden Ziffern 2 682 000 Dollar, 1905:
5Y96 000 Dollar, 1906:4142000 Dollar und 1907 5161000
Dollar. Zu dieser zollpflichtigen Einfuhr von Kunstwerken
kommen noch die zollfrei eingehenden Kunstwerke
amerikanischer Künstler, die im Auslande leben; sie
erreichten folgende Werte:

Kolla r
Dollar
1904- . .
. 604 51 1
t9O6
766 935
l9O5. . .
. 385 258
t9O7
706 696.
Diese Kunstwerke amerikanischer Künstl
er kamen
namentlich aus
folgenden Ländern:
1904
tyos
1906
1907
wert
IN Dollar
Frankreich
. 188 891
206 036
582 92t
553 257
Großbritannien
. 324; 586
84 493
t52 7 t7
t44 732
Deutschland .
. 23 755
t t 502
^7 656
tO6 250
Italien . .
45 035
73 208
55 759
9t 945
Niederlande .
. 12 567
4 253
t7 925
tt 042.
Aus diese
r Tabelle kai
in mit
einiger Sicherheit er-

kannt werdeil, welche Länder amerikanische Künstler
für ihre Ausbildung vorzugsweise aufsuchen, d. h.
welcher Kunstrichtung oder Schule sie zuueigen. Es ist er-
freulich, zu beobachten, daß 1907 eine erhebliche Zu-
nahme dieser Einfuhr aus Deutschland zu ver-
zeichnen war.
Für die Einfuhr vou Gemälden in Gel, Wasser-
farben, Pastell usw., in den freien Verkehr sind folgende
hauptsächlichen Werte angegeben:
Erzeugnisse von Ländern, mit denen Verträge be-
stehen (Zoll: ^5°/o v. Wert):

tS»4
1905
weit
1906
1907
Frankreich . .
t t20 270
974 t85
t 254 507
t 192 7t5
Deutschland. .
t55 059
t 54 565
t4t 406
164 955
Italien . . .
78 5t6
83 667
t40 527
125 558
Spanien. . .



1018
Schweiz . . .



1 618
Erzeugnis)'
steht (Zoll: 200
e von Ländern, mit
0 v. Wert):
t9O4 t9O5
845 05t t 376 842
denen kein
t906
2 036 644
Vertrag be
1907
2 544 26 2

Die Einfuhr von Gemälden aus Frankreich und Italien
hat nach dieser Statistik nachgelassen, während die Einfuhr
aus Deutschland sich gehoben hat. Auffallend hoch ist auch
diesmal die Zunahme der Einfuhr von Gemälden, auf die
Vertragszölle nicht Anwendung finden.

An Werken der Bildhauerkunst stellte sich die
verzollte Einfuhr,
Erzeugnisse
wie folgt:
von Ländern, mit
denen Verträge be-
stehen:
1904
1905
1906 190?
Frankreich . .
18 356
wert in
15 677
Kollar
27 155 57 875
Deutschland .
3 125
1 841
2 995 4 945
Italien . . .
151775
19O4N
255229 231 180.

Die Einfuhr von Werken der Bildhauerkunst ans
Laudern, mit denen ein Vertrag nicht besteht, stellte sich
nur auf 9138 Dollar gegen 18 725 Dollar im Jahre 19O6.
Unter den Ländern, aus denen Kunstwerke aller
Art zum tarifmäßigen Zollsatz von 20"/g vom Wert
eingeführt wurden, steht im letzten Fiskaljahre Groß-
britannien mit einem Import im Werte von 995 080 Dollar
obenan; mit erheblichen Beträgen kommen hierbei nur
noch die Niederlande mit H6 666 Dollar und Kanada mit
^795^8 Dollar Einfuhrwert in Betracht. —
Für die Gesamteinfuhr von Kunstwerken (Ge-
mälden und Statuen) ausländischen Ursprungs aus den
verschiedenen Herkunftsländern gibt die Statistik folgende

Nauptzahlen:
1904
1905
wert in
1906
Dollar
1907
Gester.-Ungarn .
40 491
154 525
132 029
56 036
Belgien . . .
17 636
19 031
25 187
24 451
Frankreich . .
1 464 334
1 494 1 19
2 371 188
5 163 020
Deutschland . .
245 658
171 456
225 191
250 692
Italien . .
232 647
310 777
434 842
369 756
Niederlande. .
43 55 1
88 543
150 620
116 666
Großbritannien
571 172
1 019147
740 016
995 080.

Die größte Zunahme der Einfuhr (um 792 000 Dollar)
hat Frankreich zu verzeichnen; es folgt mit dein immerhin
bedeutenden Betrage von 255 000 Dollar Großbritannien;
Deutschlands Zunahme um 5000 Dollar ist sehr gering. Die
Einfuhr aus Italien, den Niederlanden und Oesterreich-
Ungarn hat erheblich nachgelassen.
In den vorstehenden statistischen Zahlen ist zu be-
merken, daß in der Tabelle „Gesamteinfuhr vou Kunst-
werken ausländischen Ursprungs" die Werte der während
des Fiskaljahres 1907 zur Einfuhr angeineldeteu Kunst-
werke gegeben sind, während die Tabellen über die nach
den Zollsätzen von 2o°/o oder i5 0/„ getrennte Einfuhr die
wirklich verzollten und in den freien Verkehr übergegangenen
Kunstwerke enthalten. Bei dein Vergleich beider Tabellen
hinsichtlich der Gesamtsummen sowohl, wie der auf die
einzelnen Länder entfallenden Anteile, ergeben sich bedeutende
Unterschiede. Der Gesamteinfuhrwert zollpflichtiger
Kunstwerke für 1907 wird auf 5 160 569 Dollar angc-
gegebeu, während der Wert der wirklich verzollten
Kunstwerke nur 4511579 Dollar beträgt. Der Unter-
schied ist daraus zu erklären, daß am Schluß des Fiskal-
jahres 1907 eine größere Anzahl von Kunstwerken im
Zollager blieb, eine sichtbare Folge der damals einsetzenden
finanziellen Depression. Bezüglich der Verzollung ist
noch zu bemerken, daß zum Vorzugs- und Vertragszoll von
 
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