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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 8.1908/​1909

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Heft 30 (26. April 1909)
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Ausstellungen / Denkmäler / Preisausschreiben / Staatliche Aufträge etc. / Aus Galerien und Museen / Personalien / Auszeichnungen / Todesfälle / Stipendien und Stiftungen / Vereine / Kunsthandel und Versteigerungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.52076#0422

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Die Werkstatt der Kunst.

Heft 30.


Staatliche Aufträge etc.

Berlin. Dem Leipziger Bildhauer Georg Muth ist ein
Teil der künstlerischen Ausschmückungsarbeiten an der neuen
Garnisonkirche übertragen worden. /I
Frankfurt a. M. Der Maler Robert Forell wurde vom
Kaiser mit der Ausführung seines Porträts betraut. Das
lebensgroße Bild ist für den Empfangsraum im Gffiziers-
heim Taunus in Falkenstein bestimmt. /I
München. Für den Waldfriedhof hat Georg Schreyögg
im Auftrage der Stadtgemeinde gegenüber der Leichenhalle
eine große Kreuzigungsgruxpe ausgeführt. /I

Staatliche Ankäufe etc.

München. Dom Maler Heinrich 6 aber! wurden von der
Albertina Wien zwei Schab- und eine Kaltnadelradierung
erworben. /I
München. Das Kgl. Münzkabinett hat eine Anzahl von
Schaumünzen, Medaillen, im ganzen sieben Stück Griginal-
arbeiten des Bildhauers Pans Schwegerle, angekauft. /j
Nürnberg. Für die städtische Gemäldesammlung in
Nürnberg wurde das Aquarell „Altwasser am Main" von
Max Eduard Giese angekauft. X
Wien, 30. März. In der XXXV. Iahresausstellung der
Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens wurden nach-
stehende Kunstwerke vom Kaiser an gekauft: „peilige
Genoveva", Bronze von Pans Müller; „Der Ritter", polz-
schnitt von Gustav Jekel; „Am Neujahrsmorgen", Gelge-
mälde von Karl Zewy; „pühnerhof", Gelgemälde von pugo
Eharlemont; „Großmutters Namenstag", Gelgemälde von
I. L. pörwarter; „S. Lorenzo, Florenz", Gelgemälde von
Pans Temple; „Landstraße", Gelgemälde von Karl M.
Schuster; „Schwarzbachfall", Gelgemälde von Georg Geyer;
„Gretl", Fayence von Artur Kaan; „Straße in Lhelsea",
Gelgemälde von Karl Kaiser-Perbst; „Fleißige pände",
Gelgemälde von Franz Porst. X

Aus Galerien und Museen

Elberfeld. (Städtisches Museum.) Der „Wuppertaler
Rennverein" stiftete für das Städtische Museum ein Ge-
mälde von Prof. Angelo Jank-München, ein „Iockey-
pürdenrennen" darstellend. X
Leipzig. Das Leipziger Buchgewerbemuseum erhielt
von feiten eines Kunstmäzens eine Stiftung von so ooo Mk.
zum Zwecke des Ankaufes der Weißenbach-Sammlung,
die eine Fülle der wertvollsten Drucke enthält.
München. Ueber die ehemalige Augustinerkirche hielt
Prof. F. v. Thiersch im Kunstgewerbehaus einen Vortrag.
Er machte den Vorschlag, der: Bau nicht nur in seiner
äußeren Erscheinung, sondern auch im Innern als Raum-
schöpfung zu erhalten und ihr: als Museum von Nach-
bildungen mustergültiger Werke kirchlicher Kunst zu ver-
wenden. X
Neustadt a. d. B. (Städtisches Museum.) In einer
Versammlung des Verkehrsvereins wurde die Begründung
eines städtischen Museums beschlossen. Man gründete
für diesen Zweck eine besondere Abteilung, an deren Spitze
der Kenner der Neustadter Geschichte, Stadtpfarrer Or. Glaser,
gestellt wurde, vorläufig soll sich diese Kommission mit der
Sammlung von historischen Gegenständen und der Grün-
dung eines Fonds befassen. X
Rom. Am 28. März erfolgte die feierliche Einweihung
der neuen Pinakothek im Vatikan durch den Papst
in Gegenwart des Kardinalskollegiums, des dein: heiligen
Stuhle beglaubigten diplomatischen Korps und der Würden-
träger des päpstlichen pofes. X

— Aus Akademien und Kunstschulen

Berlin. In der Secession fand vom t l- bis April die
diesjährige Ausstellung der Studienateliers für Malerei und
Plastik statt. Sie umfaßte freie Studien aus den Abend-
aktsälen, sowie Arbeiten aus deu Lehrateliers des Instituts.
— Es erhielten bei der Prämiierung den I. Preis im
Abendakt Robert Stübner, den II. Preis Or. Robert Richter.
Die Preise der Lehrateliers erhielten perr Andreas
Schmidt und Frl. Mla Kossel, lobende Erwähnung Fr!. E.
vom pofe und Frl. I. Lewinsohn. Die Preisjury der
Ausstellung bestand aus den perren Prof. Mar Lieber-
mann, Max Slevogt, Lovis Eorinth, August Gaul, Martin
Brandenburg und Lewin-Funcke.
Berlin. (Die Freie Pochschule Berlin) hat soeben ihr
neues Programm herausgebracht, das wiederum eine
Fülle anregender (auch kunstwissenschaftlicher) Vorträge und
Kurse enthält. Die Frühjahrsvorlesungen, die zum
ersten Male abgehalten werden sollen, fallen in die Zeit
zwischen Gstern und Pfingsten und bieten zehn- und fünf-
stündige Zyklen, wie bisher ist das interessante ausführ-
liche Programm in allen öffentlichen Bibliotheken und
Lesehallen, in sämtlichen Filialen von Loeser 6c Wolff und
in den bekannten Verkaufsstellen der pörerkarten kosten-
los zu haben. X
Dresden. Die staatlich genehmigte Dresdener Kunst-
schule für Damen und perren, Lüttichanstraße 26 (Inh.
und Leiter: Guido Richter), hatte vom t t-—18. d. M. ihre
Iahresausstellung. Als Lehrer wirken an dieser Schule:
Prof, peyser, Permann Dittrich, William Kraufe, Artur
Lange und Arno Drescher. Die Ausstellung war von ca.
50 Schülern mit ^05 Arbeiten beschickt. Die Schule gilt
auch als vorbereitendes Institut zur Aufnahme in die Kunst-
akademien. Von allen zehn Bewerbern wurden acht in
die Mittel- resp. Naturklasse und je einer in das Meister-
atelier und die Unterklasse ausgenommen. Das Sommer-
semester begann Montag, den t 9- April. Xi
München, (pundertjahrfeier der Müncheuer Kunst-
akademie.) Die Münchener Akademie der bildenden Künste
wird in Anwesenheit des gesamten pofes am ;2. und M- Mai
die Feier ihres hundertjährigen Bestehens durch eine öffent-
liche Jubiläumsfeier im Gdeon begehen, bei der Prof.
Or. Stieler die Festrede halten wird. Daran schließt sich
ein allgemeiner puldigungsakt für den Gründer König
Max Josef an. Die Feier, zu der auch die auswärtigen
Akademien geladen werden, ist eine nachträgliche, da der
Gründungsakt das Datum des 15. Mai 1808 trägt. XI
München. In Leoni am Starnberger See eröffnet
Llemens Fränkel am t- Mai seine Malschule für Damen
und perren wieder. X
- Personalien -

Asuncion de Paraguay. Frau Käthe Glshausen-Schön-
berger ersuchte uns, mitzuteilen, daß sie am 15. April nach
Deutschland zurückkehren werde. X
Berlin. Der Berliner „Kunstmaler" und Begründer der
samosen „Kunstvereinigung" Schleusing hatte bekanntlich
in einigen Blättern Grden und Diplome zum Kause aus-
geboten und den Reflektanten mitgeteilt, daß der Fürst
zur Lippe der Diplomspender sei. Die Preise, die
Schleusing forderte, waren verschieden. Die hosamtlichen
Ermittelungen ergaben die Richtigkeit der Darstellung. Nur
daß der fürstlich lippische pof an den Machenschaften Schleu-
sings in keiner Weise beteiligt ist. Jetzt gibt das
fürstliche Pofmarschallamt, wie man dem „B. T." meldet,
offiziell bekannt: „daß dem Maler Schleusing das dies-
seitige Pofprädikat entzogen ist, nachdem die Er-
mittelungen ergeben haben, das Schleusing bei verkauf
 
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