Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 11.1911/​1912

DOI Heft:
Heft 29.
DOI Artikel:
Vermischter Nachrichtenteil
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.52948#0406
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
3Y6

Die Werkstatt der Kunst.

Heft 29.

vermischter Nachrichtenteil.

Geplante Ausstellungen

Düsseldorf, 22. März. (Der Verein zur Veranstaltung
von Kunstausstellungen) erklärte sich einstimmig mit
der Veranstaltung einer Kunstausstellung im Jahre
einverstanden und beschloß hierauf, die Durchführung
des planes dem Vorstande zu übertragen, der die gegebenen
Anregungen nach Möglichkeit berücksichtigen wird unter
Beachtung des Grundsatzes der Gegenseitigkeit mit
den anderen Kunststädten. Die Ausstellung l9ll hat
mit einem Ueberschuß von toooo Mk. abgeschlossen.
Der Betrag ist dem Fonds für Kunstausstellungen zuge-
führt worden.
Köln a. Rh. („Sonderbund"-Ausstellung in Köln.)
Nachdem die Verwaltung der Stadt Düsseldorf auf Grund
einer Petition des „Vereins zur Veranstaltung von Kunst-
ausstellungen" dem „Sonderbund" den für die dies-
jährige Ausstellung des „Sonderbundes" bereits zugesagten
Städtischen Kunstpalast in Düsseldorf wieder entzog,
ist der „Sonderbund" nach Köln übergesiedelt. Durch
das bereitwillige Entgegenkommen der Kölner Stadt-
verwaltung wurde es ihm ermöglicht, die geplante Aus-
stellung in vollem Umfange doch noch in diesem Jahre
durchzuführen, und man hat dem „Sonderbund" die neue
Kölner Ausstellungshalle am Aachener Tor mit
einer Unterstützung von 25000 Mk. für die Inneneinrich-
tung zur Verfügung gestellt. „Die diesjährige Ausstellung
des „Sonderbundes" ist eine internationale und ver-
sucht ein Programm durchzuführen, dessen Verwirklichung
schon oft in den letzten Jahren als die Hauptaufgabe einer
modernen deutschen Kunstausstellung bezeichnet worden ist.
Um die letzte Entwicklung der Malerei, die nach dem Im-
pressionismus aufgetreten ist, und die auf eine Verein-
fachung der Ausdrucksformen, auf eine neue Farbigkeit
und Linienführung, auf eine monumentale und dekorative
Ausdrucksweise abzielt, in ihrem historischen Zusammen-
hang mit der Vergangenheit zu erkennen, wird die Aus-
stellung neben einer internationalen Uebersicht über die
jüngste Bewegung in der Malerei und Bildhauerkunst
in einer retrospektiven Abteilung einen Ueberblick über
das Schaffen der Künstler geben, von denen diese Kunst
ihren Ausgang nahm. Lckzanne, Gauguin und
Vincent van Gogh werden mit charakteristischen und
bedeutenden Werken vertreten fein, welche die nam-
haftesten Sammler Deutschlands und des Auslandes dem
„Sonderbund" zur Verfügung gestellt haben. Außerdem
werden in Kollektivausstellungen Max Liebermann, das
Ehrenmitglied des „Sonderbundes", und August Deußer,
der Hauptvertreter der fortschrittlichen rheinischen Malerei,
der zugleich Vorsitzender des Kunstvorstandes des „Sonder-
bundes" ist, und Edvard Munch, der norwegische Syn-
thetiker, vertreten sein. Auch von den französischen Neo-
imxressionisten Eroß und Signac werden dank dem
liebenswürdigen Entgegenkommen der dem „Sonderbund"
befreundeten Sammler bedeutende Sammlungen gezeigt
werden können." Infolge des raschen Fortschreitens der
Arbeiten am Bau der Städtischen Ausstellungshalle kann
die Ausstellung schon zu Pfingsten (am 26. Mai) er-
öffnet werden.
München. (Bayrische Gewerbeschau l9l2.) Die an-
gewandte Graphik soll auf der Bayrischen Gewerbeschau
durch Entwürfe für Buchgraphik, Plakate, Menu- und
Speisekarten, Tanzkarten, Heiligenbilder u. a. vertreten
sein, um zu zeigen, was die Künstlerschaft Bayerns auf
dem Gebiete der sogenannten „ Gebrauchs graphik" zu
leisten vermag. Anmeldepapiere können Ausstellungs-
lustige bei der Geschäftsstelle der Bayrischen Gewerbeschau,
München, Theresienhöhe Ha, erheben. Der Einlieferungs-
termin ist der 25. April l9l2.
München. (Die Münchener Künstlergruppe „Der Bund")

hat zur Zusammenstellung ihrer Sammlung für die dies-
jährige Iahresausstellung im Glaspalaste folgende
Jury aufgestellt: Walter Thor, Vorsitzender; Wenzel wirkner,
Schriftführer; Prof. Wilhelm Löwith, Albert Lang, Karl
Küstner.
—-Eröffnete Ausstellungen -
Berlin. Die erste Ausstellung der Zeitschrift „Der Sturm"
in der Villa der Tiergartenstraße enthält Gemälde von
folgenden Künstlern: A. Bloch, Henri Braque, David
Burljuk, Wladimir Burljuk, H. Lampendonk, R. Delaunay,
Andre Derain, Raoul Dufy, L. Epstein, Gthon Friesz,
p. P. Giriend, N. Gontscharfowa, Herbin, L. Kahler,
Wassili Kandinsky, L. L. Kirchner, Gskar Kokoschka, August
Macke, Franz Marc, G. Muenter, Max Pechstein, Henri
Rousseau, Maurice vlamink.
Berlin. (In der Hofkunsthandlung Fritz Gurlitt) hat
die Künstlergruppe „Brücke" kollektiv ausgestellt. Be-
teiligt sind: Luno Amiet, Erich Heckel, L. L. Kirchner,
Gtto Müller, M. Pechstein und Schmidt-Rottluff.
Berlin, 2. April. (Die Bibliothek des Kunstgewerbe-
museums, 8VV tl, Prinz-Albrecht-Straße 7a,) stellt für
April und Mai in ihrem Ausstellungssaal ornamentale
Schriften aus Lehrer- und Schülerkursen des Malers L.
Sütterlin aus, die als Beitrag zur Hebung der künstle-
rischen Schrift für Fachkreise und Laien von wert sind.
Die Ausstellung ist wochentäglich von to Uhr vormittags
bis to Uhr abends unentgeltlich geöffnet.
Berlin, H. April. (Die Harrach-Ausstellungim Künstler-
haus, Bellevuestr. 5,) wurde am Montag, den 8. d. M. ge-
schlossen. Die April-Ausstellung enthält Aquarelle, Pastelle,
Zeichnungen und farbige Graphik sowie Werke der Klein-
plastik Berliner Künstler.
Berlin. In der Kunstabteilung der Ausstellung „Die
Frau in Haus und Beruf" wurden verkauft: Gelge-
mälde von L. Hausmann-Berlin, L. Focke-Paris, M. Sla-
vona-Berlin, A. v. Amira-München; Radierungen und Holz-
schnitte von A. Löwenstein-Berlin, H. Altmann-Berlin, A.
Ritzerow-München, I. Schütze-Schur-Berlin, F. v. Düring-
weimar, L. Lonsentius-Berlin, A. Feldhusen-Bremen, El.
L. Fischer-Berlin, T. af Kleen-Florenz, E. Stort-Berlin,
E. Leger-Florenz. — Für die Lotterie angekauft: Gel-
gemälde von L. Paczka-Wagner-Berlin, Marie Ihlee-Kasiel,
E. Mellinger-München, L. Stort-Berlin, M. v. Keudell-
Berlin; Radierungen und Holzschnitte von El. Neuhaus-
München (2), A. Feldhusen-Bremen, E. Rogge-Berlin, A.
Löwenstein-Berlin, K. Rollwitz-Berlin, I. Schütze-Schur-
Berlin, H. Altmann-Greifenberg, El. Arnheim-Berlin, S.
v. Schauroth-Frankfurt, El. L. Fischer-Berlin, I. wolf-
thorn-Berlin, A. Ritzerow-München, L. Lonsentius-Berlin, L.
Langhammer-Dresden, L. Goedl-Brandhuber-Prag; Plastik
von A. Magnussen-Petersen-Bremen, A. Pfefferkorn-Karls-
ruhe, I. Wiesing-Berlin (2).
Düren. (Kunstverein.) Aus der Kollektivausstellung von
James Braß wurden 2 Werke verkauft.
Düsseldorf. (Bei EduardSchulte) neu ausgestellt: Samm-
lung der „Freien Vereinigung Weimarer Künstler", 52 Ge-
mälde von Bruno und Valerie May-Stuttgart, H Porträts
von Prof. Walter Petersen. Ferner: Werke von Ad. v.
Menzel ff, Fritz v. Uhde ff, F. v. Lenbach ff („Fürst Bis-
marck"), Franz v. Stuck, H. v. Zügel, Ad. Hengeler, Toni
Stadler, Lhr. Kröner ff, Rich. Kaiser, Andreas und Gswald
Achenbach ff.
Elberfeld. (Im Städtischen Museum) wurden neu aus-
gestellt: Gemäldesammlungen von Albert Gartmann-Berlin,
Prof. Rudolf Hellwag-Karlsruhe, Prof. Gustav Kampmann-
Karlsruhe, Jacob Nußbaum-Frankfurt a. M., Paul v. Raven-
stein-Karlsruhe, Rudolf Ritter-Elberfeld-Florenz, sowie
Kleiuplastiken (Majoliken) von Prof. B. Hoetger-Florenz.
 
Annotationen