Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 11.1911/​1912

DOI Heft:
Heft 40.
DOI Artikel:
Vermischter Nachrichtenteil
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.52948#0564

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
55^

Die Werkstatt der Runft.

Heft 40.

jährigen Vorbereitungsarbeiten eine große Ausstellung
für kirchliche Kunst eröffnet werden, die erste in ihrer
Art und ganz nach modernen Gesichtspunkten durchgeführt.
Sie entspringt einer Anregung des wiener Universitäts-
professors und Prälaten ör. Swoboda, der seit vielen
Jahren bemüht ist, die im Laufe der Zeit zwischen der
Kirche und den Künstlern durch den Mangel an Auf-
trägen entstandene Entfremdung zu beheben. Die bedeu-
tendsten Künstler und Kunstgewerbetreibenden Oesterreichs
werden sich an dieser Ausstellung beteiligen, zu der der
Kaiser, das Unterrichtsministerium und das Ministerium
für öffentliche Arbeiten reiche Nittel zur Verfügung gestellt
haben. Die Jury besteht aus Malern, Bildhauern und
Historikern, deren Arbeiten von einem liturgischen
Beirate unterstützt werden. Ls soll hier zum ersten
Male (? Red.) in neuerer Zeit der versuch gemacht wer-
den, die moderne Kunst wieder in den Dienst der Kirche
zu stellen. Bei den einzelnen für den katholischen Kultus
bestimmten Gegenständen wird das Prinzip vertreten sein,
wieder auf die ursprünglichen altchristlichen Grund-
sätze, die im Laufe der Zeit durch die dekorative Ausge-
staltung oft ganz verdrängt wurden, zurückzugreifen und
diese in unserer modernen Kunstanschauung „weiterzubilden".
Der Papst hat in diesem Grundgedanken in einer Privat-
audienz, die er dem vorbereitenden Komitee gewährte, bei-
gepflichtet. Die Ausstellung, die auch wirtschaftliche Zwecke
verfolgt, will vor allem eine künstlerische sein, keine
religiöse. Das dokumentiert sich auch darin, daß ein
wiener Künstler, der Bildhauer Othmar Schimkowitz,
Vorsitzender des Komitees ist. „Interessant ist die Tat-
sache, daß ein Mitglied des Komitees, das sich um das
Zustandekommen der Ausstellung besonders verdient ge-
macht hat, Protestant ist." Es ist der Vizedirektor des
österreichischen Museums für Kunst und Industrie, Reg.-
Rat Or. M. Dreger.

- Eröffnete Krssftellnngen --
Baden-Baden. (Deutsche Kunstausstellung Baden.)
Die Sonderausstellung von Prof. Or. G. Schönleber
wird am 2. Juli geschlossen, verkauft wurden bis
jetzt aus der Sammlung: „Frühling im schwäbischen
Dorf"; 2. „An der Ganz"; 3. „Brücke in Bruges" und
„Fischerboot".
Berlin. (Große Berliner Kunstausstellung.) Für
die diesjährige Verlosung hat jetzt die dafür eingesetzte
Künstlerkommission ihre Ankäufe begonnen. Der dritte
Teil der zur Verfügung stehenden Summe von 85000Mk.
ist bisher für Erwerbungen verwendet worden. Diese er-
folgen auf Anregung Prof. Schulte im Hofes erst jetzt,
damit die Kunstdeputationen der Städte und die Galerien
zuerst die Auswahl unter den ausgestellten Kunstwerken
haben. Eine Anzahl von Werken hervorragender Künstler
wurden bisher angekauft, von Malern sind da vertreten
Oskar Frenzel, Otto H. Engel, Leonhard Sandrock, Karl
Kayser-Lichberg, Kurt Agthe, Max Uth, Hans Hartig,
Willy ter Hell. Bildhauerische Arbeiten kommen zur
Verlosung von Arthur Lewin-Funcke, Paul Gesten, Fritz
Heinemann, Wilhelm Wandschneider, Sigismund werne-
kinck und Edmund Gomansky.
Berlin, l8. Juni. (Verkäufe der Großen Berliner
Kunstausstellung t9l2.) Gemälde von: Hans Looschen-
Berlin, w. Müller-Schoenefeld-Berlin, Franz v. Defregger-
München, Friedrich Stahl-Florenz, Ernst Toepfer-Jdstein,
Maximilian Schaefer-Berlin, Joh. Ad. Tillack-Berlin, Ernst
Hausmann-Berlin, Frieda Kniep-Stettin, August Böcher-
Berlin, Moritz Ehrlich-Berlin, Lurt Agthe-Berlin, Paul Sö-
borg-Berlin, Josef Willroider-München, L. Thoma-Höfele-
München, Friedrich Kallmorgen-Berlin; Skulpturen von:
Rudolf Marcuse-Berlin, Gustav Schmidt-Lasse!-Berlin,
Albin Pitscheider-Wolkenstein, Stanislaus Hell-Berlin.
Düsseldorf. (Bei Eduard Schulte) neu ausgestellt:
„Fürst Bismarck" von F. v. Lenbach ff; Interieur von H.

Angermeyer; Landschaften von Erich v. Perfall, L. Willy
Vogt; Genrebild von Llara Sporleder; Porträt von Th.
v. d. Beeck.
Erfurt, 22. Juni. (Ausstellung des Vereins für
Kunst und Kunstgewerbe.) Neu ausgestellt: Arthur
Schlubeck-Berlin (Sammlung Bildnisse), Paul Gesten-Berlin
(Skulpturen), Oscar Leu-München, Otto Fr. Leu-Frank-
furt a. M. (Sammlung Landschaften), Max Fritz-Lübben-
Berlin, Helen Jversen-Berlin (Sammlungen), w. Mues-
Lrfurt (Skulpturen).
Heidelberg. (Im Kunstverein) ausgestellt vom 23. Juni
an: Amely Meyer-Karlsruhe (3), Else Gegenbauer-Heidel-
berg (4), Fr. Großhaas-Pforzheim.
Karlsruhe, 22. Juni. (Im Badischen Kunstverein)
sind neu ausgestellt Werke von: M. Budach-Stuttgart, H.
Drück-Stuttgart, A. Faure-Stuttgart, E. Gegenbaur-Heidel-
berg, G. Lynch of Town-München, A. Luntz-Karlsruhe,
R. Petuel-Stuttgart, R. Straßberger-Karlsruhe, F. Türcke-
Berlin, F. Wolter-Karlsruhe.
Niel. (Schleswig-Holsteinischer Kunstverein.) Neu
ausgestellt: Sonderausstellungen von S. Mackowsky-Dres-
den, Ida Giesecke-Kiel, Franz Türke-Berlin; Ginzelwerke
von H. Uhl-Hamburg, w. Beckmann-Berlin. — verkauft
wurden: H. Koenemann-Schwerin, „Marine"; L. Kähne-
mann-Magdeburg, „Am Lhristelsee"; L. Müller-Müller-
Dresden, „In einem bayrischen Dorfe"; L. Heinrich-Kiel,
„Aus Alten-Werder".
Leipzig. (Max Klingers Gemälde „Homer") aus
dem Jahre ^899, das seit einiger Zeit bei P. H. Beyer
A Sohn, Leipzig, Schulstraße 8, ausgestellt war, ist in den
Besitz eines Leipziger Kunstfreudes übergegangen.
Leipzig. (Auf der Leipziger Jahresausstellung) hat
der Rat der Stadt Leipzig Kunstwerke angekauft
von: Eduard Einschlag, Otto Greiner, Erich Gruner,
Johannes Hartmann (Bronzeplastik), Paul Horst-Schulze,
Max Klinger (3), Alexandre Marcette, Felix pseiffer (2),
Max Seliger, Hugo Steiner-Prag, Franz v. Stuck. — Für
den Privatbesitz wurden noch erworben: Werke von
Rudolf Bosselt, Karl Lnderlein, Richard Müller, Gregor
v. Bochmann, Willi Groß.
München, 2t. Juni. (Kunstverein München.) vom
2t. Juni an haben neu ausgestellt: Josefweiserff (Samm-
lung von Bildern und Studien aus dessen Nach laß), Marie
w. Starke ff (Sammlung von landschaftlichen Gelge-
mälden aus deren Nachlaß), Earl Steinheil (Sammlung),
Richard Anderegg (2), Arends, Hugo Baar, Peter Baum-
gartner ff, Aug. Braun, Earl Buchka, Martha Budach (2),
I. Lerny, Wilhelm Eilers (2), Felix Lisengräber (Land-
schaften), Lili Gödl-Brandhuber (Landschaften), Marie
Grosche, Lhristian Haug, L. A. Heinisch, Paul Heitinger,
Rela Hönigsmann (z), Marie Keller-Hermann, Johann
Korcsek (2), Else Koretz, Ludwig v. Langenmantel, Her-
mann Lismann (2), Llara Lotte v. Marcard (2), Elisabeth
Mellinger (2), Elsa Merkel-Zittau (3), Lucy Ramberg, M.
Rheingold (2), Ferd. Rizzi, Max Roßmann (4), Albert
Ouirin Schaefer (5), Rudolf Scheffler, Franz Schmid-Breiten-
bach (2), Else Schürer (2), Ludwig v. Senger, Fr. Split-
gerber, Heinrich Stahl, Max Steinleitner (3), Ludwig Voß
(2), wagenführ, Paul Weinhold (2), Jul. widnmann,
Hans Beatus Wieland; t6 für die Sonderverlosung ange-
kaufte und geschenkte Gemälde. Im Parterresaal: Karl
Fuchs („Grabdenkmal"), Max wolffhügel (Schwarz-Weiß-
Sammlung).
München, 20. Juni. (Münchener Jahresausstellung
tyt2 im Kgl. Glaspalast.) von Privaten wurden
angekauft Gelgemälde von: Prof. Martin Feuerstein,
Julie würthle, Paul Johann Walch, Prof. Ernst Lieber-
mann, Josef Wischniowsky, Prof. Otto Seitz ff (2), w. M.
Frazer, Prof. Gilbert v. Lanal, Reinhard Lafpar, August
Splitgerber, Gustav Köhler (2), Prof. Karl Raupp, Prof.
Ludwig v. Löfftz ff (2), Eduard Adam Schmidt, Hans
Borschke, Leopold Schmutzler, Prof. Hans v. Petersen,
 
Annotationen