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COD. SAL. VIII 32

COD. SAL. VIII 32
Nicolaus de Lyra

Papier • 260 Bll. ■ 31x21 cm • Memmingen, 1466

Bll. lx. 1-259: Papier in 2°; Wasserzeichen Ochsenkopf Piccard Typ XI 337 (1467-70), XI 225/
226 (1464-69), XII 858 (1457-70) im Wechsel. Lagen: 17 VI203 + (VI-2092)213 + 3 VI249 + (VI-
2592)259; fehlende Blätter ohne Textverlust; Bll. 204, 212 und 213 auf Fälze der Gegenblätter an-
gesetzt; regelmäßig Reklamanten, teils rot oder blau. Schriftraum ca. 23 x 14 cm, vertikal durch
Blindlinien (190r-194r durch Tintenlinien) begrenzt. Episteltext 20-22 Zeilen, Postille 40-46
Zeilen ohne Linien. Schrift von unterschiedlichem Charakter, bald Bastarda, bald Cursiva tex-
tualis, bald Cursiva (currens); Episteltext von höherem Formniveau als der kapitelweise nach-
folgende Kommentar; insgesamt nicht sehr sorgfältig und zum Schluß hin flüchtiger werdend;
wahrscheinlich von einer Hand (des Sixtus von Buch, s.u.), außer 189v (Mitte)-193v (unteres
Viertel); Interlinearglossen und Marginalien des 15. und 16. Jh.s, vor allem 50v-56r, zum Teil von
Hand des Bernard Mayer, vgl. lxr. Rubriziert; rote und blaue Lombarden zu Beginn des Epistel-
textes, teils mit grobem Fleuronnee; anfangs einige größere, mehrfarbige, jedoch kunstlose
Deckfarbeninitialen (Lüber 12 Zeilen) mit Akanthusblattwerk; 56r, 66r, 67r Federzeichnungen
am Rand, wohl von Hand eines Glossators (Fische, Narrenkopf); 63r Noten auf Linien, mit Lext
(wiederholt) Lyra, Lyra ...; 235r Zeichnung der Stiftshütte mit Beschreibung: Item prima statua
habmt velum livi[d]um ..., wohl vom Schreiber selbst; Text für Rubrikator häufig am Rande
vermerkt.

Einband, 15. Jh.: Dunkelbraunes Rindleder über Holz; Streicheisenlinien (jeweils dreifach):
Mittelfeld durch Raute, Diagonalen und Kreuzlinien geteilt; verschiedene kleine Einzelstempel;
stark abgenutzt; von zwei Schließen nur noch die vorderen Metallstücke erhalten.

Herkunft: lr B Manae in Salem (17. Jh.); Salemer Signaturen MSS 133 und MS 311; geschrieben
1466 in Memmingen von dem Kantor Sixtus von Buch, vgl. 258r; spätestens 1531 in Salem in
Händen des Bernard Mayer (Subprior 1520,11558, vgl. Walter, Totenbuch, zum 22.IV), vgl.
lxr. - Jammers, Handschriftensammlung, S.59.

Vorderer Spiegel, quer geschrieben in recht sorgfältiger Schrift, der Anfang eines Liebesbriefs
(15. Jh., Prosa): Gen der sich min hertz in bnndinder (!) und in wachsender truy und liebin zu
niant (?) der enbuit ich min truien fruintlichen grüß ... zarttu mineklichu gnädigu fraw ... und
viß das din Schwester ag gutz haut umb den Lechlin ven suy gestaut im wa er wil, des selb willt
du nit tun/ (bricht ab, 5 1/2 Zeilen). - Zur Gattung: Schulz-Grobert, Liebesbriefe; darin Ka-
pitel 5, „Besondere Formen handschriftlicher Uberlieferung: Nachgetragene Liebesbriefe",
z. B. S. 150 mit Anm. 56, Zitat nach Mone, AnzKMA 3 (1834) Sp. 290-292: „Formeln für Liebe
und Leben", Sp.290 (Strophe 1), und in 7 (1838) Sp.552: „Muster zu Gelegenheitsdichtungen.
A. Die >puelbrief< (Liebesbriefe): dazu jeweils nur allgemeine Anklänge bei den Grußformeln.

lxr Federproben von verschiedenen Händen des 15. und 16. Jh.s, ... Nicolaus de Lyra
super epistulis beati Pauli feliciter incipit; zuletzt Epistule beati Pauli apostoli domus
beate Marie virgims in Salem spectans ad usum fratris Bernardi Mayer anno XXXI
(1531).

lxv Federproben zum folgenden Text: Argumentum ad epistulam Pauli ad Romanos ...
lr-258r Nicolaus de Lyra OFM, Postilla in epistulas Pauli apostoli. - Ecce

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