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bei der Abrechnung noch nicht gefertigt. Sie wurden dem neuen Hofbildhauer
Götz aufgetragen, weswegen Zöller nur 60 statt 70 Gulden erhielt.
In den Jahren 1723/24 erfolgte der innere Ausbau. Vor seiner Heimreise
hatte Seitz die nötigen Matze für die verschiedenen Treppen festzustellen. Am
22. Februar 1723 schloß das Bauamt mit dem Hüttenmeister Joseph Schmitt
aus Mittelberg einen Akkord für Glaslieferung zu den Fenstern; für 1000 runde
Spiegelscheiben 12 Gulden, für den Wagen „gemeines Bundglas" 16 Gulden,
solches „wie nach Rastatt" 17 Gulden, „gemeines Bundglas, schöne weitze Spiegel-
scheiben", 18 Gulden. Ein Wagen hatte 60 Bund und ein Bund 6 Tafeln, die Tafel
18 Zoll lang und 12 Zoll breit. Ein ähnliches Angebot hatte Frauenalb gemacht.
Als Hofglaser wurde am 8. November Johann Fortenbacher eingestellt.
Er erhielt 50 Gulden Jahreslohn, täglich 1/4 Pfund Fleisch, /4 Pfund Brot
und eine Matz Wein, die Schlafstütte bei Hof oder im Bauhof und alle zwei
Jahre Hoflivree; denn bei gegebenen Fällen hatte er in Livree bei Hof zu er-
scheinen. Er verpflichtete sich, fleißig zu sein, nur für den Hof zu arbeiten und
über die ihm anvertrauten Materialien Rechnung zu führen.
Zum Hofschreiner wurde am 25. Februar 1723 Anton Franz Zanfulli aus
Prag ernannt. Auch er erhielt 50 Gulden im Jahr, die Kost bei Hof, alle
zwei Jahre eine Livree, da er an Sonn- und Feiertagen, und wenn nötig,
Lakaiendienste zu tun hatte.
Im Sommer 1723 wurde ein Teil der Räume gebrauchsfähig. Ain 26. August
1723 befahl Schönborn dem Bauamt, unverweilt das Vorhaus d. h. den Teil
beim östlichen Portal, das Archiv und das im Kammerflügel neben dem Archiv
liegende Zimmer mit Platten zu belegen, auszuweißen, ebenso das für die
Kammer oben befindliche Zimmer schleunigst und gut adaptieren zu lassen,
„damit man noch vor den: Herbst sotane Räume alle wirklich gebrauchen und
bewohnen könne". Der Flügel sollte der Kammer ein Heim bieten; davon er-
hielt er auch die Benennung.
Auch die übrigen Zimmer wurden bald in provisorische Benutzung ge-
nommen. Im oberen Stock im Zimmer mit drei Fenstern gegen die Straße
logierte Baumeister Rohrer, und zwei dienten den: Bauherrn. Am 13. Juli 1725
nennt er ein Zimmer, „wo wir allezeit gewesen", eine Retirate neben dem
Kamin, ein Schlaf- und ein Audienzzimmer. Im Sommer 1725 wurde der Bau,
nachdem er genügend ausgetrocknet war, ausgeweißt. Schönborn weilte wieder
in der Favorite bei Rastatt. Von dort gab er Weisung (13. Juli 1725), „daß
auch die Einfassung an den Fenstern, item auf den Gängen, Stiegen etc. grau
mit dem gewöhnlichen schwarzen Strich zugleich mitgemacht werde, item daß
die Balustra von den Stiegen gleichwie die Türgewänd in den Gängen schwarz
marmeliert werden, und alsdann, wenn dieses fertig, man auch das Haus ver-
schlossen und zuhalte, damit nicht jeder hineinlaufe und nach Belieben alles
ruiniere und anschmiere".
Nach Vollendung dieser Arbeit ließ der Bischof dem Stadtrat in Bruchsal
durch seinen Leibarzt Ur. Dünnewald am 29. August 1725 mitteilen, daß er
bei der Abrechnung noch nicht gefertigt. Sie wurden dem neuen Hofbildhauer
Götz aufgetragen, weswegen Zöller nur 60 statt 70 Gulden erhielt.
In den Jahren 1723/24 erfolgte der innere Ausbau. Vor seiner Heimreise
hatte Seitz die nötigen Matze für die verschiedenen Treppen festzustellen. Am
22. Februar 1723 schloß das Bauamt mit dem Hüttenmeister Joseph Schmitt
aus Mittelberg einen Akkord für Glaslieferung zu den Fenstern; für 1000 runde
Spiegelscheiben 12 Gulden, für den Wagen „gemeines Bundglas" 16 Gulden,
solches „wie nach Rastatt" 17 Gulden, „gemeines Bundglas, schöne weitze Spiegel-
scheiben", 18 Gulden. Ein Wagen hatte 60 Bund und ein Bund 6 Tafeln, die Tafel
18 Zoll lang und 12 Zoll breit. Ein ähnliches Angebot hatte Frauenalb gemacht.
Als Hofglaser wurde am 8. November Johann Fortenbacher eingestellt.
Er erhielt 50 Gulden Jahreslohn, täglich 1/4 Pfund Fleisch, /4 Pfund Brot
und eine Matz Wein, die Schlafstütte bei Hof oder im Bauhof und alle zwei
Jahre Hoflivree; denn bei gegebenen Fällen hatte er in Livree bei Hof zu er-
scheinen. Er verpflichtete sich, fleißig zu sein, nur für den Hof zu arbeiten und
über die ihm anvertrauten Materialien Rechnung zu führen.
Zum Hofschreiner wurde am 25. Februar 1723 Anton Franz Zanfulli aus
Prag ernannt. Auch er erhielt 50 Gulden im Jahr, die Kost bei Hof, alle
zwei Jahre eine Livree, da er an Sonn- und Feiertagen, und wenn nötig,
Lakaiendienste zu tun hatte.
Im Sommer 1723 wurde ein Teil der Räume gebrauchsfähig. Ain 26. August
1723 befahl Schönborn dem Bauamt, unverweilt das Vorhaus d. h. den Teil
beim östlichen Portal, das Archiv und das im Kammerflügel neben dem Archiv
liegende Zimmer mit Platten zu belegen, auszuweißen, ebenso das für die
Kammer oben befindliche Zimmer schleunigst und gut adaptieren zu lassen,
„damit man noch vor den: Herbst sotane Räume alle wirklich gebrauchen und
bewohnen könne". Der Flügel sollte der Kammer ein Heim bieten; davon er-
hielt er auch die Benennung.
Auch die übrigen Zimmer wurden bald in provisorische Benutzung ge-
nommen. Im oberen Stock im Zimmer mit drei Fenstern gegen die Straße
logierte Baumeister Rohrer, und zwei dienten den: Bauherrn. Am 13. Juli 1725
nennt er ein Zimmer, „wo wir allezeit gewesen", eine Retirate neben dem
Kamin, ein Schlaf- und ein Audienzzimmer. Im Sommer 1725 wurde der Bau,
nachdem er genügend ausgetrocknet war, ausgeweißt. Schönborn weilte wieder
in der Favorite bei Rastatt. Von dort gab er Weisung (13. Juli 1725), „daß
auch die Einfassung an den Fenstern, item auf den Gängen, Stiegen etc. grau
mit dem gewöhnlichen schwarzen Strich zugleich mitgemacht werde, item daß
die Balustra von den Stiegen gleichwie die Türgewänd in den Gängen schwarz
marmeliert werden, und alsdann, wenn dieses fertig, man auch das Haus ver-
schlossen und zuhalte, damit nicht jeder hineinlaufe und nach Belieben alles
ruiniere und anschmiere".
Nach Vollendung dieser Arbeit ließ der Bischof dem Stadtrat in Bruchsal
durch seinen Leibarzt Ur. Dünnewald am 29. August 1725 mitteilen, daß er