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Mauerring, der sich an seinen niedrigsten Stellen nur etwa io m über der Ebene hält Die Stadt,
ohne die Akropolis, ist an Flächenausdehnung etwa so gross, wie der freigelegte Teil von Pompeji,
der kaum die Hälfte der Stadt ausmacht, ihr Umfang sechsmal kleiner als der des alten Alexandria.
Abgesehen von der Akropolis ist die Lage Prienes vom fortificatorischen Gesichtspunkte aus
nicht sehr glücklich zu nennen. Von Ost und West konnte die Stadt infolge überhöhendet
Bergzüge vollkommen eingesehen werden, wie dies ein Bück aul das vom westlich benachbarten
Bergzug aufgenommene Panorama der Tafel V beweist. Insbesondere von Osten konnte man fast

Abb. 20. Stadt und Akropolis von Osten.

alle Öffentlichen Gebäude und Tempel überblicken, ja man hatte auf längere Strecken sogar Einblick
hinter die Verteidigungsstellung der Städter. Volksversammlungen, Aufläufe. Brand, kurz jeder un-
gewöhnliche Vorgang und selbst die Zahl der Verteidiger konnte nicht verborgen bleiben. Indes
das steile Terrain, das dem von Pausanlas (X <,. ,) hervorgehobenen övav-sc. o$|ia von Delphi wenig
nachgiebt. liess keine andere Wahl, wollte man nicht zugleich auf die sichere Hochburg verzichten.
Die Verbindung der Burg mit der Stadt war äusserst schwierig und unbequem, da sie nur
in einer schwindelnden Felstreppe*) bestand, die es weder erlaubte, dass gleichzeitig viele Menschen
nach der Akropolis eilten, noch dass Güter raSch in Sicherheit gebracht werden konnten. Sie steigt..

•) Den nicht ungefährlichen Abstieg schildert bereits Chandler, Travels in Äsia Minor S. 161 (Voyages
19 '•)•
 
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