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Das K. K. Österreichische Museum für Kunst und Industrie: 1864 - 1914 — Wien, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.15025#0208
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Indien in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ausgeführt wurden. Die präch-
tigen Malereien in Imperialfolio enthalten eine Fülle von reich mit Ornamenten be-
deckten Architekturen, Koftümen, Waffen, Gefäßen und Geräten aller Art. Die Blätter
tragen faft alle auf der Rückfeite viele aufgedruckte Stempel indilcher Fürften als der
jeweiligen Belker. Ein offenbar in diefelbe Miniaturenreihe gehörendes Blatt aus bei-
gilbhem Privatbefi^ war neben 6 Blättern aus unferer Sammlung auf der Ausstellung
von Meifterwerken muhammedanilcher Kunft in München 1910 ausgeftellt.

Die Erwerbung der kunftgewerblichen Sammlungen des k.k. Öfterreichilchen Handels-
mufeums durch das Öfterreichifche Mufeum im Jahre 1907 brachte auch der Bibliothek
einen fehr wertvollen Zuwachs, vor allem der Kunftblätterfammlung durch 1820 Blätter
japanilbher Zeichnungen und Holzlchnitte. Schon vorher (1905) war die durch Freiherrn
v. Siebold gefammelte 516 Blätter zählende Kollektion japanilbher Farbenholzlchnitte
aus dem 18. und 19. lahrhundert durch Kauf in den Befi^ des Mufeums übergegangen.

Wertvolle Gelchenke erhielt die Kunftblätterfammlung u. a. von dem k. k. Minifterium
für Kultus und Unterricht und dem k. k. Handelsminifterium. Von erfterem eine große
Zahl von feltenen Ornamentftichen, welche durch das Minifterium bei der Verfteigerung
der Kupferftichfammlung des Grafen Enzenberg um einen namhaften Betrag für das
Mufeum angekauft wurden (1879); 122 Blätter Blumenftudien von C. Lach (1883);
48 Blätter Aquarellaufnahmen von fpanilch-maurifchen Flielen, gemalt von Ernft Hafe-
roth; 22 Blätter Aufnahmen aus dem großen Rundfaale im Kaftell zu Trient, gezeichnet
von J. v. Grienberger (1890); Raffael Donners Entwurf zu dem Sakrifteibrunnen von
St. Stephan (1894); drei prächtige Aquarelle von Walter Crane, Entwürfe zu feinen
Tapeten »Dornröschen«, »Kakadu« und »Wappen der vereinigten Königreiche« (1901);
2 Blätter Wirkungsfkizzen der Mofaikbilder von Prof. Alfred Roller für die Kirche
in Wien-Breitenfee und den Entwurf eines Mofaikbildes »Pegafus und die Mufen«
von Prof. Jof. v. Mehoffer (1906). Das k. k. Handelsminifterium erwarb im Jahre 1875
für die Ornamentftichfammlung des Mufeums eine ungemein feltene Folge von
16 Blättern Punzenarbeiten, Gefäßentwürfe eines Nürnberger Goldlbhmiedes aus dem
Ende des 16. Jahrhunderts, welche zu den (bhönften Werken der Gefäßbildnerei der
RenaifTance gehören, weiters eine Serie von 14 Blättern Gefäßentwürfe von Virgil
Solis und eine Folge von 12 Blättern Mobilienentwürfe von Peter Flötner von eminenter
Seltenheit- im Jahre 1901 widmete es der Sammlung 48 Plakate von der Parifer
Weltausftellung 1900. Die Kollektion von Vorbildern für Blumenmalerei erhielt im
Jahre 1882 durch das Legat der Blumenmalerin Euphemia v. Kudriaffsky eine Ver-
mehrung von 550 Blättern. Im Jahre 1890 erhielt die Sammlung von Frau Auguftine
Groner den künftlerifchen Nachlaß ihres Gatten, des Architekten Anton Groner,
beftehend aus 1858 Blättern mit Entwürfen zu Monogrammen, Adrelfen, Buch-

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