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Wienerische Gelehrte Nachrichten auf das Jahr ... — 4.1757

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Den 7. des Jäners II. Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.21986#0010

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IS wienerische gelehrte Nachrichten.
und die uns doch die Einbildungskraft vorstellet/ in Un-
tersuchung der Wahrheit auf die Seite gesetzet und verban-
net werden müssen; und daß man sich des Verstandes allein
zu bedienen habe, welcher durch solche Vorbildungen nur
verwirret und auf tausenderlei) Dinge abgewendet wird;
2) daß man die Begriffe sehr fleißig von einander unter-
scheiden müsse/ und zu förderst die zusammgeseßten, in
welchen auch das Versehen an einem einzigen Auge ei-
nen Fehler gebühren / und zu einem Streite Gelegen-
heit geben kann; dergleichen jener / welcher neulich
wieder vom Abmessen der Kräfte der Körper (cle viribus
pkyücis) entstanden. Z) Daß der menschliche Verstand
mit engen Grenzen umschlossen fey; und daß es sehr
nützlich/ wenn man Lehrlinge erinnere, daß sie sich mit
Dingen, welche die menschliche Vernunft nicht entschei-
den kann, nicht plagen sollen; dergleichen der Begriff
vom chUrendlichen ist/ welcher nur sagt, was es mcht
ist. 4) Daß in verschiedenen Menschen und in einem
und eben demselben zu verschiedenen Zeiten verschiedene
Kräfte des Verstandes zu bemerken sind; und sich ein
jeder nach den seinigen zu richten habe; 5) daß sich
die Kräfte des Verstandes durch den Gebrauch und die
Uebung erhalten / und vermehren lassen / so wie die Kräf-
te der Körper; jedoch der Gebrauch und die Uebung
müsse mäßig, abwechselnd, und ordentlich seyn. 6) Daß
wir daraus erkennen sollen, daß unsre Vernunft auf
den: rechten Wege fey, wenn wir nach und nach vermer-
ken werden, daß wir weiter kommen, und dem, was
uns sonst unüberwindlich schien, gewachsen sind. Wel-
che Empfindung sonst immer ein großes Vergnügen mit
sich zu bringen pfleget.,,. Nebst vielen andren Stellen,
welche weiter angeführet werden könnten, wollen wir
;um Beschlüße nur eine von der Uebung im Disputieren
am
 
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