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Wienerische Gelehrte Nachrichten auf das Jahr ... — 4.1757

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Den 17. des Brachmondes XVLIII. Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.21986#0384

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Z84 wienerische gelchrre Nachrichten.
auslöschlicher Schandfleck sind. In keiner Schrift
haben wir mehr Ungezogenheit, Grobheit, und Wuth
angetroffen, als in dieser. Das menschliche Ge-
schlecht überhaupt ist aus guten und dösen Gliedern
zusammen gesenkt. Daraus folget auch, und die Er-
fahrung lehret es uns, daß das weibliche Geschlecht
so wie das männliche mit Lasterhaften untermenget
ist. Dieser Anmerkung hat Lhrrsolscosmopo-
pkilar in dem düstern Lhaos seiner Begriffe mit kei-
nem Worte gedacht, sondern blos am Anfänge und
Ende in einigen Zeilen zugestanden, daß es noch ei-
nige tugendhafte Weiber gäbe. Sonsten aber nimmt
er in der Krankheit seines Gehirns und in der
Wuth alles zusammen, und schüttet seine Lästerungen
über dieses ganze Geschlecht unaufhörlich dergestalt
aus, daß ec m der Wissenschaft zu schimpfen die
niederträchtigsten Kohlenbrenner und Bsotskmchte der
alten und neuen Welt weit übertroffen hat. Was
der Erdboden nur immer vor giftige und dem Men-
schen schädliche Geschöpfe hervorbringt, und was die
Menschen zu ihren Bedürfnissen vor geringe oder lä-
cherliche Werkzeuge gebrauchen, oder was sich immer
Eckelhaftes und Schändliches denken läßt, dieses hat er
alles, gleich einem unersättlichen Räuber, an sich ge-
rissen , und damit ein Geschlecht verunehret, welches
doch der Schöpfer zur Verherrlichung seines Namens
und zum Besten der Welt, gebauet hat. Seine kräf-
tige tNrrcel, wie er sie nennet, sind alle mörde-
risch, wider alle Rechte und Sitten; und niemand
als ein Unmensch wie er selbst ist, wird sich jemals
entschließen, derselben zu gebrauchen. Wir werden
auch niemals unsre Blätter mit dec Anzeige derselben
schänden.
 
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