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Wienerische Gelehrte Nachrichten auf das Jahr ... — 4.1757

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Den 14. des Jänners IV. Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.21986#0031
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Vieerer Band.

Um durch sein Tugendbild die Menschen zu entzücken.
Muß den das Priefterkleid in Gottes Tempel schmücken:
Bepm Opfer und Mar, im lichten Heiligthum,
Stützt er der Gottheit Preis, zu seinem eignen Ruhm.
Dort, in der Einsamkeit, von heilger Glut getrieben,
Wird jener fromme Mann sich in der Andacht üben;
Er flieht die böse Welt; sie wird ihn wieder fliehn;
In oder Wälder Schoos wird ihm die Ruh verliehn.
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Ost hat ein fremder Zwang dieFreyheit uns entrücket:
Des Geistes ädlesFeur wird sklavisch hier ersticket;
Ja, durch des Vaters Wahl muß ost ein Kind das seyn,
Was es nie würde seyn; Was beyde stets wird reun.
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Der Himmel, die Narur> verdammt dieß blinde Wah-
len;
Und endlich muß die Reu selbst unsre Herzen quälen.
Vergebens rufen hier der Himmel, Trieb und Pflicht,
Umsonst ist ihr Befehl. Ach.' sie hört keiner nicht.
Drum sieht man, daß ein Sohn, der furchtsam und
zufrieden,
Den seine Neigung selbst zur stillen Ruh beschieden,
Gezwungen durch die Macht, und mörderischen Schluß,
Sich Gottes Priesterthum genöthigt weihen muß.
Drum sieht ein Richter oft in Tugend, oder Sünden,
Sein Leden, ohne Ruhm, im Müßiggang verschwinden;
Dem, vielleicht anderwärts, sein Muth, Glück und Ver-
stand,
Sonst hätten jenen Ruhm der Helden zuerkannt.
Hier, seh ich, wie man sich mit Lisi und Zwang befleißet,
Daß man die Unschuld selbst dem Heüigchurn entreißet;
Hin-
 
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