Wiesenhütten, Friederike Henriette; Lenz, Karl Gotthold: Lottens Tagebuch: Aus dem Französischen (Leipzig, 1796) [VD18 11773626]

— nä —
O, wie anders war es heut dort als am
vergangnen Montag! — Mein Herz ist
seit einiger Zeit so gepreßt, Marie; ich
versichre dich, daß ich kaum Äthern holen
kann. — Ich bin diesen Abend sehr trau-
rig. — Die Luft ist so drückend, es ist
so warm! Die Hitze ist in der Stadt viel
unerträglicher. Ich versichre dich, sie
macht schwermüthig. — Der Spazier-
gang hat mich sehr ermüdet. Ich wollte
dir so vielerley erzählen, und ich habe
alles vergessen. — Ich bade diesen Abend
auf derselben Bank gesessen — an dersel-
ben Stelle der Graf Clare ging in der
Ferne spazieren. Ich habe ihn sehr genau
gesehen — er muß uns auch gesehen haben
— aber er kam nicht näher. — Gewiß ist
er böse; — das kränkt mich sehr; denn in
Wahrheit, ich möchte den Grafen Clare
um alles Gold der Welt nicht böse ma-
chen. — Wir werden morgen unsre Ab-
schiedsbesuche machen. — Ich reise äußerst
ungern. Indeß mache ich mir darüber
Vor«