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Winckelmann, Johann Joachim; Borbein, Adolf Heinrich [Editor]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Editor]; Deutsches Archäologisches Institut [Editor]; Winckelmann-Gesellschaft [Editor]; Balensiefen, Lilian [Contr.]
Schriften und Nachlaß (Band 6,2): Monumenti antichi inediti spiegati ed illustrati: Roma 1767; Kommentar — [Darmstadt]: von Zabern, 2014

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Volume Secondo: Parte Prima della Mitologia sacra. Sezione II. della Deità in particolare. Kommentar
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https://doi.org/10.11588/diglit.58930#0214
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212

Kommentare zu S. 150-292

153,22-23 mit Anm. 4 un aquilapostasisu Γasta di Gerone ...fupresaper augurio della dignitä reale e delregno: Gemeint
ist Hieran II (um 306-215 v. Chr.), der 269-215 v. Chr. König von Syrakus war. W. verweist auf einen Passus in dem von
lunianus lustinus (wohl spätes 4. Jhs. n. Chr.) verfaßten Auszug aus dem verlorenen Geschichtswerk des Pompeius Tragus (2.
Hälfte des 1. Jhs. v. Chr.). Dort heißt es (lust. 23,4,10, in: Μ. lunianus lustinus, Epitoma historiarum Philippicarum Pompei
Tragi, ed. Otto Seel, Stuttgart 1972 S. 191): Adulescenti quoque prima bella ineunti aquila in clipeo, noctua in hasta consedit.
Quod ostentum et consilio cautum et manu promptum regemque futurum significabat. „Dem Jüngling [sc. Hieran] setzte
sich, als er zum ersten Male in den Krieg zog, ein Adler auf den Schild, eine Nachteule auf die Lanzenspitze. Dieses Vorzeichen
deutete darauf, daß er sowohl überlegen im Rat als auch entschlossen in der Tat, ja sogar einmal König sein werde.“ (Übers.:
Otto Seel). W folgt hier der von dem Historiker Christoph Adam Rupertus (1612-1647) in einem Brief an Thomas Reinesius
vorgeschlagenen Textfassung (in: Th. Reinesii ad viros clarissimos D. Casp. Hoffmannum, Christ. Ad. Rupertum, Professores
Noricos, epistolae, Lipsiae 1660 S. 59-67; hier S. 66: Brief Nr. 21, vom 20. September 1640). Rupertus tauscht ,aquila‘ und
,noctua‘ gegeneinander aus und liest: noctua in clipeo, aquila in hasta consedit („auf den Schild setzte sich eine Eule, auf die
Lanzenspitze ein Adler“). Zur Verbindung von Schild und Eule verweist Rupertus auf Bildnisse der Athena, zur Bedeutung des
Adlers auf die vom Scholiasten des Aristophanes (Sch. Aristoph. Av. 510c) bezeugte Sitte der Griechen, die Zepter der Könige
oben mit einem Adler zu schmücken.
Lit. zu lustinus: NP VI (1999) Sp. 166 s.v. lustinus [5] (Peter L Schmidt). Zu Hieron II. von Syrakus (306-215 v. Chr.): NP V (1998) Sp. 544-545 s.v.
Hieron [2] (Klaus Meister).
■ ~ 153,24-25 mit Anm. 5-6 Con scettri ornati di aquile ... medaglia di Bizanzio, ed in
un me(laglione: W. verweist auf Jean Hardouin [1646-1729], Nummi antiqui populo-
Waff rum et urbium illustrati, Paris 1684 S. 413. Dieser bildet keine Münze des Diokletian
un(l Maximian ab, sondern erwähnt solche nur im Zusammenhang mit anderen Münzen
und diversen Schriftquellen, die Zepter mit Adler zeigen, bzw. sich darauf beziehen. Zu
Hardouin s. GKKommentar zu 623,17. Außerdem zitiert W. eine Abbildung bei Ridolfmo
Venuti: Antiqua numismata maximi moduli aurea argentea aerea ex museo Alexandri S. R. E. Card. Albani in Vaticanam
Bibliothecam [...] translataet a Rodulphino Venuto Cortonensi notis illustratavol. II, Romae 1744Taf. 102. Dort abgebildet
ist eine ausgesprochen seltene Kupfermünze des Jahres 287 n. Chr.: (VS) die einander zugewandten Büsten des Diokletian
und Maximian; beide Kaiser tragen je ein Zepter mit Adler auf der Spitze, (Legende) DIOCLETIANVS ET MAXIMIANVS
AVGG; (RS) Zeus, Moneta und Herakles stehen nebeneinander, (Legende) MONETAIOVI ET HERCVLIAVGG.
Lit.: John Y. Akerman, A Descriptive Catalogue of Rare and Unedited Roman Coins, London 1834 Bd. II S. 148; Cohen, Description historique VI S.
481M82 Nr. 14. — Da sich keine moderne Publikation der Münze finden ließ, sei als fast identisches Vergleichsbeispiel für die von W. angesprochene VS
auf ein Goldmedaillon des Diokletian und Maxentius in Berlin verwiesen, s. John Kent, Bernhard Overbeck, Armin von Stylow, Die römische Münze,
München 1973 S. 153 Nr. 580Taf XXII.
153.25- 26 mit Anm. 7 gli scettri... de’consoliRomani si terminavano in cima con un aquila: Juvenal (luv. 10,36-46) be-
schreibt die ,pompa circensis‘, den feierlichen Umzug zur Eröffnung der Zirkusspiele: An der Spitze zieht, als Veranstalter der
Spiele, der Prätor (V. 36) oder der Konsul (V. 41) auf dem Wagen ein; er ist wie ein Triumphator mit der ,toga picta‘ des Jupiter
bekleidet und trägt in der Hand das Elfenbeinzepter mit dem Adler (V. 43). Das elfenbeinerne Adlerzepter (scipio eburneus)
gehörte nicht zu den üblichen Amtsinsignien der Konsuln, sondern war vielmehr, als Abzeichen des Jupiter, dem Triumphator
und dem Beamten vorbehalten, der die ,pompa circensis‘ ausführte, deren Verlauf ein Abbild des Triumphzuges war.
Lit.: NP II (1997) Sp. 1215-1216 s.v circus II C (Augusta Hönle); Theodor Mommsen, Römisches Staatsrecht I, 3. Aufl. Leipzig 1887 S. 424M26.
153.26- 28 un aquila... in una corazza di una statua... d’Adriano esistente nel... villa... Albani: In der Beschreibung des
Panzertorsos mit Hadrianskopf Rom, Villa Albani Inv. 82, ist kein Adler auf der Rückseite des Panzers erwähnt; ebensowenig in
den Beschreibungen der Panzerstatue München, Glyptothek Inv. 331, ehemals Rom, Villa Albani, zeitweise mit Hadrianskopf
ergänzt (GK DenkmälerNr. 715). Darstellungen von Adlern auf Brustpanzern gab es aber (Stemmer a. O.); allerdings läßt
sich keine der entsprechenden Statuen in die Villa Albani zurückverfolgen. Auf den Pteryges kommen Adlerdarstellungen
ausgesprochen häufig vor (Stemmer a.O. S. 162).
Lit. zur Statue Rom, Villa Albani 82: Kat. Villa Albani II S. 159-162 Nr. 197Taf 100-103 (Klaus Stemmer). Zu Adlerdarstellungen auf Brustpanzern s.
Klaus Stemmer, Untersuchungen zur Typologie, Chronologie und Ikonographie der Panzerstatuen, Berlin 1978 S. 161, 162.
153,29-30 mit Anm. 8 IIcapo del Giove... e cinto con una corona d’alloro... secondo Fumuto: W. beruft sich auf Cornutus
(Corn. ND 9,10). Danach ist Zeus allerdings nicht mit einem Lorbeerkranz, sondern mit einem Ölzweig (έλαια) bekränzt.
Zur Namensform ,Phurnutus‘ für ,Cornutus‘, zu dessen hier zitierter Schrift sowie zu der von W benutzten Ausgabe s. Komm,
zu 68,21—22.
153,30 mit Anm. 9 il ehe eziandio vedesi in alcune medaglie: W. verweist auf Jacob de Wilde, Selecta numismata antiqua,
Amsterdam 1692 S. 87 Nr. 58 Taf. 10, S. 92 Nr. 65 Taf. 11 und S. 102 Nr. 70 Taf. 12. Die drei abgebildeten griech. Bronze-
 
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