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Kommentare zu S. 48-71
Lit.: Palazzo Mattei di Giove. Le Antichita, hrsg. von Lucia Guerrini, Roma 1982 S. 214—215 Nr. 61 Taf. 63; Carl Robert, Einzelmythen, ASRIII2, Berlin
1904 S. 228-232 Nr. 188; Koch - Sichtermann, Griechische Mythen S. 66-67 Nr. 71 Taf. 172-175; Henning Wrede, Consecratio in formam deorum,
Mainz 1981 S. 271 Nr. 201; LIMC VII (1994) S. 617 Nr. 15 s. v. Rhea Silvia (Maria Hauer-Trost); Zänker — Ewald, Bilderwelt S. 215—216 Abb. 193.
57,10 welchen: lies ,welcher1.
57,12-13 mit Anm. c Prometheus... wie uns Sophocles lehret... Titan: Das Sophokles-Scholion (Sch. Oid. K. 55-56)
spricht nicht von der „Sonne“, sondern vom „Feuerbringer“ Prometheus: ό πυρφόρος θεός / Τιτάν Προμηθεύς. „Der Feuer
bringende Gott, Titan Prometheus.“ Als Titan galt auch der Sonnengott Helios, Sohn des Titanen Hyperion und der Titanin
Theia, vgl. MI Kommentar zu 354,25-26, 354,26.
57,14-15 in der einen Hand ein Stunden-Glas, (Clepsydra) welches unseren Sand-Uhren völlig ähnlich: Nach Carl
Robert, Einzelmythen, ist die untere Hälfte des Sarkophagreliefs in der Ostwand des Cortile des Palazzo Mattei (vgl. oben
Komm, zu 57,9-11) nicht antik, die Sanduhr in der Hand der als Hypnos interpretierten Figur wäre somit eine neuzeitliche
Ergänzung, vgl. MI Kommentar zu 351,14-16. - Das griech. Wort ,Klepsydra‘ oder ,Klepshydra‘ (κλεψύδρα), wörtlich
,Wasserdieb1, meint die Zeitmessung mit Wasser (Wasseruhr).
Lit.: Palazzo Mattei di Giove. Le Antichita, hrsg. von Lucia Guerrini, Roma 1982 S. 212-213 Nr. 60 Taf. 63.
57,16-19 mit Anm. d Die Hoffnung hält auf Münzen ... eine Lilie in der Hand: W.s
Verweis gilt Les Cesars de l’Empereur Julien, traduits du Grec. Par feu Mr. Le Baron de
Spanheim, Avec des remarques & des preuves, enrichies de plus de 300. Medailles, & autres
anciens Monumens, Amsterdam 1728 (1. Aufl. 1683) S. 284-285 mit Abb. S. 285. Dort
sind die Rückseiten von zwei Münzen abgebildet. Die eine mit der lat. Legende BONAE
SPEI, die andere, von W. bevorzugte, mit der griech. Legende: EAIIIC CEBACTH. Zur erst-
genannten Münze vgl. z. B. Spes auf der RS des 193-197 n. Chr. geprägten Silberdenars
VS Julia Domna, RS Spes schreitet nach links und rafft mit der 1. Hand ihren Chitonrock. Ob mit der Blüte in der r. Hand
eine Lilie gemeint ist, läßt sich nicht eindeutig bestimmen. Die andere Münze wurde zwischen 81-96n. Chr. unter Domitian
in Alexandria (Ägypten) geprägt, VS Kopf Domitians nach rechts; RS Elpis mit Blume in r. Hand nach links schreitend, mit
der Linken den Rock anhebend, Legende: EAIIIC CEBACTH. Exzerpte W.s aus Spanheim „Not. sur les Ces. de Jul. “s. Nachlaß
Parisvol. 63 p. 61v-62v, vol. 67 p. 21, vol. 72 p. 119v. - Zur „Lilie“As, „Zeichen“von „Juno“und „ILwoCvgl. oben Komm, zu
32,23. Die in Heiligtümern verehrte Spes wird auf Münzen auch als publica, perpetua, Augusta, Fortuna, Felicitas, Felicitatis
orbis u. a. bezeichnet. Meyer, WA II S. 704-705 Anm. 82, verweist auf mehrere Darstellungen der Elpis/Spes in der Skulptur,
vgl. Allegorie (Säcularausgabe) S. 62.
Lit.: MI Kommentar zu 195,2-3; Description Kommentar zu 118,12, 142,20, 178,18-19; Roman Imperial Coinage III, London 1932 S. 115 Nr. 672;
Datenbank British Museum online ID: RAB-S 268; Schmidt-Dick, Typenatlas S. 111—112; LIMC VII (1994) S. 805 Nr. 8, 17 Taf. 574, 575 s. v. Spes
(Friedrich Wilhelm Hamdorf). - Zu Spes s. auch GKDenkmäler Nr. 581. Zur Münze des Domitian s. Sylloge Nummorum Graecorum - online ID:
SNGuk_1202_3915; Database Roman Republican Coinage Vol. II Nr. 2621.
57,19 vor seinen Oberen erkennet: in Hinsicht auf Stand, Macht, Rang und Würde als den höher Stehenden anerkennen,
vgl. DWB XIII Sp. 1075 (4).
57,19-20 Die Huldigung... auf einer Münze Kaysers Gordianus ... König Abgarus:
Wahrscheinlich meint W. die Münze, die Tristan, Commentaires II, S. 519, ohne RS ab-
bildet; ebenso abgebildet bei Charles Patin, Imperatorum Romanorum numismata ex aere
mediae et minimae formae descripta II, Paris 1696 S. 301: Gordian III. (238-244 n. Chr.)
und König Abgar X. Phrahates von Osrhoene stehen einander gegenüber, Gordian, mit
einer Strahlenkrone auf dem Kopf, mit Brustpanzer und Paludamentum bekleidet, in der
1. Hand einen Globus, in der r. eine Schriftrolle, Abgar, mit Tiara auf dem Kopf und mit
Kandys und Kniehosen bekleidet, faßt sich mit der r. Hand an die Stirn, das Szepter in seiner
1. ist gesenkt; Legende: AYT ΓΟΡΔΙΑΝΟΕ ABEAPOC ΒΑΣΙΛΕΥΕ. Tristan verknüpft die Szene
mit der Wiedereinsetzung des Abgar als König 239 oder 242 n. Chr. durch Gordian und
deutet das Senken des Szepters und den Griff an die Stirn als Huldigungsgestus. Vgl. die
sehr abgegriffene Kupfermünze London, British Museum Inv. EH,p677.2.AbgGor, geprägt 242-244 n. Chr. in Edessa, der
Hauptstadt von Osrhoene, mit dem Kopf des Gordian mit Strahlenkrone auf der VS, auf der RS Gordian mit Brustpanzer
und Lorbeerkranz, Globus in r. Hand, Szepter in 1.; ihm gegenüber Abgar mit Tiara, einem Zweig in der r. Hand, die 1. am
Schwertgriff, Legende: ABEAPOCBACIAEVC.
Lit.: Datenbank British Museum online (http://www.britishmuseum.org/research/collection_online/search.aspx?searchText=EH%2Cp677.2.AbgGor).
57,22-23 Jahrs-Zeiten sind Genii, deren Kennzeichen bey jeder Jahrs-Zeit besonders angegeben: Zu den auch einzeln in
alphabetischer Reihenfolge und unter Angabe spezifischer Attribute besprochenen „Genii“ der Jahreszeiten s. oben Komm, zu
Kommentare zu S. 48-71
Lit.: Palazzo Mattei di Giove. Le Antichita, hrsg. von Lucia Guerrini, Roma 1982 S. 214—215 Nr. 61 Taf. 63; Carl Robert, Einzelmythen, ASRIII2, Berlin
1904 S. 228-232 Nr. 188; Koch - Sichtermann, Griechische Mythen S. 66-67 Nr. 71 Taf. 172-175; Henning Wrede, Consecratio in formam deorum,
Mainz 1981 S. 271 Nr. 201; LIMC VII (1994) S. 617 Nr. 15 s. v. Rhea Silvia (Maria Hauer-Trost); Zänker — Ewald, Bilderwelt S. 215—216 Abb. 193.
57,10 welchen: lies ,welcher1.
57,12-13 mit Anm. c Prometheus... wie uns Sophocles lehret... Titan: Das Sophokles-Scholion (Sch. Oid. K. 55-56)
spricht nicht von der „Sonne“, sondern vom „Feuerbringer“ Prometheus: ό πυρφόρος θεός / Τιτάν Προμηθεύς. „Der Feuer
bringende Gott, Titan Prometheus.“ Als Titan galt auch der Sonnengott Helios, Sohn des Titanen Hyperion und der Titanin
Theia, vgl. MI Kommentar zu 354,25-26, 354,26.
57,14-15 in der einen Hand ein Stunden-Glas, (Clepsydra) welches unseren Sand-Uhren völlig ähnlich: Nach Carl
Robert, Einzelmythen, ist die untere Hälfte des Sarkophagreliefs in der Ostwand des Cortile des Palazzo Mattei (vgl. oben
Komm, zu 57,9-11) nicht antik, die Sanduhr in der Hand der als Hypnos interpretierten Figur wäre somit eine neuzeitliche
Ergänzung, vgl. MI Kommentar zu 351,14-16. - Das griech. Wort ,Klepsydra‘ oder ,Klepshydra‘ (κλεψύδρα), wörtlich
,Wasserdieb1, meint die Zeitmessung mit Wasser (Wasseruhr).
Lit.: Palazzo Mattei di Giove. Le Antichita, hrsg. von Lucia Guerrini, Roma 1982 S. 212-213 Nr. 60 Taf. 63.
57,16-19 mit Anm. d Die Hoffnung hält auf Münzen ... eine Lilie in der Hand: W.s
Verweis gilt Les Cesars de l’Empereur Julien, traduits du Grec. Par feu Mr. Le Baron de
Spanheim, Avec des remarques & des preuves, enrichies de plus de 300. Medailles, & autres
anciens Monumens, Amsterdam 1728 (1. Aufl. 1683) S. 284-285 mit Abb. S. 285. Dort
sind die Rückseiten von zwei Münzen abgebildet. Die eine mit der lat. Legende BONAE
SPEI, die andere, von W. bevorzugte, mit der griech. Legende: EAIIIC CEBACTH. Zur erst-
genannten Münze vgl. z. B. Spes auf der RS des 193-197 n. Chr. geprägten Silberdenars
VS Julia Domna, RS Spes schreitet nach links und rafft mit der 1. Hand ihren Chitonrock. Ob mit der Blüte in der r. Hand
eine Lilie gemeint ist, läßt sich nicht eindeutig bestimmen. Die andere Münze wurde zwischen 81-96n. Chr. unter Domitian
in Alexandria (Ägypten) geprägt, VS Kopf Domitians nach rechts; RS Elpis mit Blume in r. Hand nach links schreitend, mit
der Linken den Rock anhebend, Legende: EAIIIC CEBACTH. Exzerpte W.s aus Spanheim „Not. sur les Ces. de Jul. “s. Nachlaß
Parisvol. 63 p. 61v-62v, vol. 67 p. 21, vol. 72 p. 119v. - Zur „Lilie“As, „Zeichen“von „Juno“und „ILwoCvgl. oben Komm, zu
32,23. Die in Heiligtümern verehrte Spes wird auf Münzen auch als publica, perpetua, Augusta, Fortuna, Felicitas, Felicitatis
orbis u. a. bezeichnet. Meyer, WA II S. 704-705 Anm. 82, verweist auf mehrere Darstellungen der Elpis/Spes in der Skulptur,
vgl. Allegorie (Säcularausgabe) S. 62.
Lit.: MI Kommentar zu 195,2-3; Description Kommentar zu 118,12, 142,20, 178,18-19; Roman Imperial Coinage III, London 1932 S. 115 Nr. 672;
Datenbank British Museum online ID: RAB-S 268; Schmidt-Dick, Typenatlas S. 111—112; LIMC VII (1994) S. 805 Nr. 8, 17 Taf. 574, 575 s. v. Spes
(Friedrich Wilhelm Hamdorf). - Zu Spes s. auch GKDenkmäler Nr. 581. Zur Münze des Domitian s. Sylloge Nummorum Graecorum - online ID:
SNGuk_1202_3915; Database Roman Republican Coinage Vol. II Nr. 2621.
57,19 vor seinen Oberen erkennet: in Hinsicht auf Stand, Macht, Rang und Würde als den höher Stehenden anerkennen,
vgl. DWB XIII Sp. 1075 (4).
57,19-20 Die Huldigung... auf einer Münze Kaysers Gordianus ... König Abgarus:
Wahrscheinlich meint W. die Münze, die Tristan, Commentaires II, S. 519, ohne RS ab-
bildet; ebenso abgebildet bei Charles Patin, Imperatorum Romanorum numismata ex aere
mediae et minimae formae descripta II, Paris 1696 S. 301: Gordian III. (238-244 n. Chr.)
und König Abgar X. Phrahates von Osrhoene stehen einander gegenüber, Gordian, mit
einer Strahlenkrone auf dem Kopf, mit Brustpanzer und Paludamentum bekleidet, in der
1. Hand einen Globus, in der r. eine Schriftrolle, Abgar, mit Tiara auf dem Kopf und mit
Kandys und Kniehosen bekleidet, faßt sich mit der r. Hand an die Stirn, das Szepter in seiner
1. ist gesenkt; Legende: AYT ΓΟΡΔΙΑΝΟΕ ABEAPOC ΒΑΣΙΛΕΥΕ. Tristan verknüpft die Szene
mit der Wiedereinsetzung des Abgar als König 239 oder 242 n. Chr. durch Gordian und
deutet das Senken des Szepters und den Griff an die Stirn als Huldigungsgestus. Vgl. die
sehr abgegriffene Kupfermünze London, British Museum Inv. EH,p677.2.AbgGor, geprägt 242-244 n. Chr. in Edessa, der
Hauptstadt von Osrhoene, mit dem Kopf des Gordian mit Strahlenkrone auf der VS, auf der RS Gordian mit Brustpanzer
und Lorbeerkranz, Globus in r. Hand, Szepter in 1.; ihm gegenüber Abgar mit Tiara, einem Zweig in der r. Hand, die 1. am
Schwertgriff, Legende: ABEAPOCBACIAEVC.
Lit.: Datenbank British Museum online (http://www.britishmuseum.org/research/collection_online/search.aspx?searchText=EH%2Cp677.2.AbgGor).
57,22-23 Jahrs-Zeiten sind Genii, deren Kennzeichen bey jeder Jahrs-Zeit besonders angegeben: Zu den auch einzeln in
alphabetischer Reihenfolge und unter Angabe spezifischer Attribute besprochenen „Genii“ der Jahreszeiten s. oben Komm, zu