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Vorarbeiten zum Fortsetzungsband der Monumenti antichi inediti ■ Übersetzung mit Kommentar
Pers. Astron. 42. „Herakleides Pontikos sagte, daß zu der Zeit, als Prometheus die Menschen formte, [...] er (den PhaetonJ
als einen gemacht hätte, der sich vor den Übrigen durch körperliche Schönheit auszeichnet.“ (Hyg. astr. 2,42,1). - Vorlage:
Mythographi latini, ed. Muncker I, S. 415-416.
Das Exzerpt findet sich auch im Nachlaß Paris vol. 59 p. 238r (p. 37). Herakleides Pontikos d. Ä. (um 390-nach 322 v. Chr.)
war Schüler Platons und zeitweise Leiter der platonischen Akademie; in seinem weitgehend verlorenen Werk befaßte er sich
u. a. mit Fragen der Astrologie und Kosmologie. 5
Lit. zu Herakleides von Pontos: NP V (1998) Sp. 373-375 s. v. H. Pontikos d. Ä. (Karl-Heinz Stanzel - Frieder Zaminer).
Clemens von Alexandrien in den „Stromata“ [„Teppiche“] und aus ihm Eusebios in der „Praeparatio Evangelica“ Buch 13 jenes
Kallimacheische Ttvßbq b Plpoprj^rjot;.
Dieselbe Notiz findet sich auch im Nachlaß Paris vol. 59 p. 240r (p. 41). Der frühchristliche Theologe Clemens von Alexan-
drien (um 150-um 215 n. Chr.) zitiert (Clem. Al. ström. 5,14,100) aus einem Gedicht des Kallimachos einen Passus, in dem
die Wortverbindung „TtrjXöt; ö Hpogrjörjot;“ („der Lehm des Prometheus“) vorkommt. Dieselbe Stelle zitiert auch Eusebios 10
(Eus. Pr. Ev. 13,13,23). In dem durch diese beiden Zitate überlieferten Fragment des Kallimachos (Kall. fr. 192,1-3 Pfeiffer)
heißt es: „Es war in jenen Jahren, als das Geflügel und das im Meer und der Vierfüßer genauso Laute von sich gaben wie
der Lehm des Prometheus.“ (Übers, nach: Markus Asper). W. dürfte diese Notiz, die keine präzisen Stellenangaben enthält,
einem lat. Kommentar entnommen haben; dieser ließ sich jedoch nicht ermitteln. In der von W. benutzten Kallimachos-
Ausgabe (Kallimachos, ed. Graevius) findet sich das entsprechende Fragment auf S. 258-259 (fr. 22) und S. 341 (fr. 87).
15
Schol. Pind. Pyth. 5. v. 36\,Die Tochter des Epimetheus [„Nachgedanke“, „Entschuldigung“] nennen sie [...] die ,Metameleia‘
[„Reue“] und dergleichen, so wie sie auch diejenige des Prometheus [„Vorsorge“, „Vorbedacht“] die ,Prometheia‘ [„Voraus-
sicht“] nennen.“ (Sch. Pind. P. 5,35a; Scholia in Pindari carmina, ed. Drachmann II S. 176). - Vorlage ist wahrscheinlich:
Pindar, ed. West - Welsted, S. 252.
Das Exzerpt findet sich auch im Nachlaß Paris vol. 59 p. 240r (p. 41).
20
Euseb. Xpov. ),oy. d. p. 34. „Orpheus [...] (sagt), das Menschengeschlecht sei von eben diesem Gott [sc. dem Schöpfer der Welt]
aus Erde geformt worden und habe von ihm eine vernunftbegabte Seele erhalten.“ - Vorlage: Eusebios, thesaurus temporum,
ed. Scaliger, S. 34 (in den mit neuer Seitenzählung beginnenden: TON XPONIKflN KANONQN HANTOAAHHS
ISTOPIAS ETSEBIOT TOT HAMOIAOT TA XQZOMENA).
Das Exzerpt findet sich auch im Nachlaß Paris vol. 59 p. 241v. (p. 44). Der zu W.s Zeit den „Chronika“ des Eusebios zu-
gewiesene Text, dem das Exzerpt entstammt, liegt in der Edition des Geschichtswerks des byzantinischen Historikers Geor- 25
gios Kedrenos vor (Kedrenos, Historiarum compendium I p. 148 Bekker [Georgius Cedrenus loannis Scylitzae ope ab
Immanuele Bekkero suppletus et emendatus, vol. I, Bonnae 1838]) vor. Zu Kedrenos s. GKKommentar zu 833,23-26 und
837,19-22 sowie MI Kommentar zu 82,27-28.
Steph, v, Ixbviov. „Ikonion (Konya) [...] In der Sintflut, welche zur Zeit des Deukalion eingetreten war, kamen alle <Phryger>
um. Nachdem die Erde wieder trocken geworden war, befahl Zeus dem Prometheus und der Athene, Gebilde aus Lehm zu ^0
formen; darauf rief er die Winde zu sich und befahl ihnen, allen <Tonfiguren den Lebenshauch> einzublasen und sie zu Lebe-
wesen zu machen.“ (Steph. Byz. s. v. ’Ikoviov; Stephanus Byzantius, Ethnica, edd. Billerbeck - Zuber - Neumann-Hartmann II
S. 276-277 Nr. 46; Übers, nach: Margarethe Billerbeck - Christian Zuber). - Vorlage: Stephanos Byzantios, de urbibus, ed.
van Berkel, S. 414.
Aelian. Var, hist. L. 1. c. 2. „Geschenke der Göttin Ergane.“ (Ail. var. 1,2). - Vorlage: Ailianos, ed. Gronovius, S. 4. 35
Gemeint sind die Webkunst und das Weben. Zu Ergane s. S. 96 Komm, zu 97,26.
Julianus Imp. infragm. orat. ed. Petav. p. 531. „Seht, wieviele Gaben der Athena Ergane es gibt!“ (lul. fr. epist. 289d; L’Em-
pereur Julien, Oeuvres completes tome I, 2e partie: lettres et fragments, texte revu et traduit par Jean Bidez, 2. edition, Paris
1960 S. 157). - Vorlage: lulian, ed. Petau, S. 531. Zu Ergane s. S. 96 Komm, zu 97,26.
Vorarbeiten zum Fortsetzungsband der Monumenti antichi inediti ■ Übersetzung mit Kommentar
Pers. Astron. 42. „Herakleides Pontikos sagte, daß zu der Zeit, als Prometheus die Menschen formte, [...] er (den PhaetonJ
als einen gemacht hätte, der sich vor den Übrigen durch körperliche Schönheit auszeichnet.“ (Hyg. astr. 2,42,1). - Vorlage:
Mythographi latini, ed. Muncker I, S. 415-416.
Das Exzerpt findet sich auch im Nachlaß Paris vol. 59 p. 238r (p. 37). Herakleides Pontikos d. Ä. (um 390-nach 322 v. Chr.)
war Schüler Platons und zeitweise Leiter der platonischen Akademie; in seinem weitgehend verlorenen Werk befaßte er sich
u. a. mit Fragen der Astrologie und Kosmologie. 5
Lit. zu Herakleides von Pontos: NP V (1998) Sp. 373-375 s. v. H. Pontikos d. Ä. (Karl-Heinz Stanzel - Frieder Zaminer).
Clemens von Alexandrien in den „Stromata“ [„Teppiche“] und aus ihm Eusebios in der „Praeparatio Evangelica“ Buch 13 jenes
Kallimacheische Ttvßbq b Plpoprj^rjot;.
Dieselbe Notiz findet sich auch im Nachlaß Paris vol. 59 p. 240r (p. 41). Der frühchristliche Theologe Clemens von Alexan-
drien (um 150-um 215 n. Chr.) zitiert (Clem. Al. ström. 5,14,100) aus einem Gedicht des Kallimachos einen Passus, in dem
die Wortverbindung „TtrjXöt; ö Hpogrjörjot;“ („der Lehm des Prometheus“) vorkommt. Dieselbe Stelle zitiert auch Eusebios 10
(Eus. Pr. Ev. 13,13,23). In dem durch diese beiden Zitate überlieferten Fragment des Kallimachos (Kall. fr. 192,1-3 Pfeiffer)
heißt es: „Es war in jenen Jahren, als das Geflügel und das im Meer und der Vierfüßer genauso Laute von sich gaben wie
der Lehm des Prometheus.“ (Übers, nach: Markus Asper). W. dürfte diese Notiz, die keine präzisen Stellenangaben enthält,
einem lat. Kommentar entnommen haben; dieser ließ sich jedoch nicht ermitteln. In der von W. benutzten Kallimachos-
Ausgabe (Kallimachos, ed. Graevius) findet sich das entsprechende Fragment auf S. 258-259 (fr. 22) und S. 341 (fr. 87).
15
Schol. Pind. Pyth. 5. v. 36\,Die Tochter des Epimetheus [„Nachgedanke“, „Entschuldigung“] nennen sie [...] die ,Metameleia‘
[„Reue“] und dergleichen, so wie sie auch diejenige des Prometheus [„Vorsorge“, „Vorbedacht“] die ,Prometheia‘ [„Voraus-
sicht“] nennen.“ (Sch. Pind. P. 5,35a; Scholia in Pindari carmina, ed. Drachmann II S. 176). - Vorlage ist wahrscheinlich:
Pindar, ed. West - Welsted, S. 252.
Das Exzerpt findet sich auch im Nachlaß Paris vol. 59 p. 240r (p. 41).
20
Euseb. Xpov. ),oy. d. p. 34. „Orpheus [...] (sagt), das Menschengeschlecht sei von eben diesem Gott [sc. dem Schöpfer der Welt]
aus Erde geformt worden und habe von ihm eine vernunftbegabte Seele erhalten.“ - Vorlage: Eusebios, thesaurus temporum,
ed. Scaliger, S. 34 (in den mit neuer Seitenzählung beginnenden: TON XPONIKflN KANONQN HANTOAAHHS
ISTOPIAS ETSEBIOT TOT HAMOIAOT TA XQZOMENA).
Das Exzerpt findet sich auch im Nachlaß Paris vol. 59 p. 241v. (p. 44). Der zu W.s Zeit den „Chronika“ des Eusebios zu-
gewiesene Text, dem das Exzerpt entstammt, liegt in der Edition des Geschichtswerks des byzantinischen Historikers Geor- 25
gios Kedrenos vor (Kedrenos, Historiarum compendium I p. 148 Bekker [Georgius Cedrenus loannis Scylitzae ope ab
Immanuele Bekkero suppletus et emendatus, vol. I, Bonnae 1838]) vor. Zu Kedrenos s. GKKommentar zu 833,23-26 und
837,19-22 sowie MI Kommentar zu 82,27-28.
Steph, v, Ixbviov. „Ikonion (Konya) [...] In der Sintflut, welche zur Zeit des Deukalion eingetreten war, kamen alle <Phryger>
um. Nachdem die Erde wieder trocken geworden war, befahl Zeus dem Prometheus und der Athene, Gebilde aus Lehm zu ^0
formen; darauf rief er die Winde zu sich und befahl ihnen, allen <Tonfiguren den Lebenshauch> einzublasen und sie zu Lebe-
wesen zu machen.“ (Steph. Byz. s. v. ’Ikoviov; Stephanus Byzantius, Ethnica, edd. Billerbeck - Zuber - Neumann-Hartmann II
S. 276-277 Nr. 46; Übers, nach: Margarethe Billerbeck - Christian Zuber). - Vorlage: Stephanos Byzantios, de urbibus, ed.
van Berkel, S. 414.
Aelian. Var, hist. L. 1. c. 2. „Geschenke der Göttin Ergane.“ (Ail. var. 1,2). - Vorlage: Ailianos, ed. Gronovius, S. 4. 35
Gemeint sind die Webkunst und das Weben. Zu Ergane s. S. 96 Komm, zu 97,26.
Julianus Imp. infragm. orat. ed. Petav. p. 531. „Seht, wieviele Gaben der Athena Ergane es gibt!“ (lul. fr. epist. 289d; L’Em-
pereur Julien, Oeuvres completes tome I, 2e partie: lettres et fragments, texte revu et traduit par Jean Bidez, 2. edition, Paris
1960 S. 157). - Vorlage: lulian, ed. Petau, S. 531. Zu Ergane s. S. 96 Komm, zu 97,26.