Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
190

MAXIMILIAN VON BAIERN.

kommissar zu verantworten und die aufhebung des arrestes zu erbitten, Ann.
XXX, 42. 1558

febr. 17./7. Petrus de Spina berichtet im Senate, der gubernator habe ihm,
ahne angäbe eines grundes, den auftrag gegeben, der akad. mitzutheilen, dass keine
philosophischen Torlesungen mehr gehalten werden dürften. Ann. XXX, 73. —
Aus der weiterhin mitgetheilten Unterhaltung Spina's mit dem gubernator geht her-
vor, dass dieser auf Weisung von München [s. o. ian. 6.] handelte und dass die
besorgniss, es möchten theologische dinge eingemischt werden, bestimmend war. 1559

— Senat beschliesst, dem gubernator ein verzeichniss der Vorlesungen und der
explizirten autoren einzureichen. Ibid. f. 76. 1560

febr. 18. Statthalter und räthe in Heid. berichten dem kurf. auf seine an-
frage [s. o. ian. 6.] über kirchen- und schulverhältnisse. Karlsruhe, G. L. A.,
Pfalz gener., religion nr. 4275; auszug gedr.: bd. I, 383 nr. 245. 1561

Sept. 23. Maximilian weist Statthalter und räthe in Heid. an, die unkatho-
lischen pfarrer und Schulmeister durch katholische zu ersetzen. Deshalb «wenn ihr
ein nur wenig scheinbaren praetext und gelegenheit zur amotion dergleichen leut
haben köndt, [sollt] ihr solche nunmehr was freiers nach und nach vornemmen und
anstellen — — und habt hierbei allein die achtung zu geben, dass es nit einer
gehlingen durchgehenden reformation der underen Pfalz im i-eligionswerekh gleich
sehe». Orig.: Karlsruhe a. a. o. 1562

OCt. 22. Eeinh. Bachovius meldet einem ungenannten, dass die Baiern eine
vollständige reformation der akademie anstreben. Da das gerächt von seinem über-
gange zu den päpstlichen sich überall und auch zu seinem kollegen Alting verbreitet
habe, bemerkt er, dass er nicht zu denen gehöre, welche auf die worte eines meistere
schwören. Er habe «etiam ante has turbas» angefangen einzusehen, dass die an-
geblichen erfindungen des antichrist schon vor mehr als 1200 iahren in der kirche

verbreitet gewesen seien. Indessen «pontificii.....sacrificio illo incruento, quod

opinionis sibi errore finxerunt, omnes interesse et numen ab ipsis confectum et
creatum ab omnibus adorari volunt, quod a me nunquam impetrabunt». München,
k. bibl., Camerar. XI, 259. 1563

dec. 20. loh. Kas. Iordan legt unter danksagung, dass wenigstens noch Über-
bleibsel der akademie gerettet seien, den rektorat nieder, zu welchem, da' «deficiente
facultate theologica» die iuristenfakultät an der reihe ist, Reinh. Baehoven erwählt
wird. Ann. XXX, 350—353. — Damit schliessen die zuletzt sehr flüchtig gewor-
denen senatsprotokölle, — die im zweiten theile des bandes enthaltenen konsistoriums-
protokolle von 1625 gehen bis dec. 23. [vormundschaftssache] —, um im bände
XXXI erst mit dem berichte über den akt der restauration der univ. 1652 nov. L
wieder zu beginnen. 1564

1626.

märz 18. Bachovius rechtfertigt sich nochmals bei einem ungenannten gegen
den Vorwurf der apostasie. Es sei ihm ebenso unmöglich ganz mit den päpstlichen als
ganz mit den Calvinianern übereinzustimmen. Zu den erstei-en stehe er nur sowei,
als sie selbst mit der alten kirche übereinstimmen und mit den alten lehrern, welche
auch Calvinianer und Lutheraner heilige nennen. München, k. bibl., Oamera1,
XI, 259. 1565
 
Annotationen