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Kekulé von Stradonitz, Reinhard [Hrsg.]; Winter, Franz [Bearb.]
Die antiken Terrakotten (Band III): Die Typen der figürlichen Terrakotten — Berlin u.a., 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.1002#0039
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XXVII

American Journal S. 219 Fig. 32) und sodnnn die
schöne und besondere charakteristische Athennfigur
S. 2si Fig. 33 und 33a (aus Graben VIII), die stilistisch
mit den I S. 78,a. 80,1.3.4.5. 81,a. 86. 87. II S. \.,
zusammengestellten Stucken aufs engste zusammengeht.
Auch der sehr verstümmelte Kopf American Journal
S.217 Fig. 24 ist ausserhalb des Theaters (in Graben IX)
gefunden, an einer Stelle, „where mosi ol the other
objeets found were of Roman times". Richardson hebt
aber die „considerable dignity" der Gesichtsformen her-
vor, „which reminds mir- of Hellenic workw. Wenn
die undeutliche Abbildung nicht täuscht, so wird in der
M S. 70, a abgebildeten, angeblich aus Megara stammen-
den Figur, die jedenfalls der griechischen Kunsl des
fünften Ms vierten Jahrhunderts angehört^ eine Parallele
zu finden sein.

Was im übrigen von Terrakotten aus Korinth be-
kannt ist, rühn aus Gräbern her. Zuverlässige Nach-
richten über die Gräberfunde besitzen wir nur wenige1).
Die griechische archäologische Gesellschaft hat 1875 und
1876 (vgl. Praktika 1876 S. 33. 1877 S. 1 1 1 und
noch einmal durch Philios [881 82 Ausgrabungen ver-
anstaltet. Aus den ersteren stammen die primitive Figur
I S. 33, i,a) die Puppen IS. 169, ab und 4a (M. 53a und 521),
die weibliche Figur II S. 37,6c M.534), der Pädagoge 11
S. 103,3 (M. ssöj und die bei Martha Taf. \l 6 abgebil-
dete und 11. 52g beschriebene Maske: aus der /weiten

liinl zusammen in einem Grabe gefundene Stücke (Poly-
technion Im. 1202—1206): die beiden Sitzfigürchen 1

S. 86, je und 4b, die beiden Puppen I S. 169,4d und das
spielende Knäbchen II S.

Die Figuren des alten Polytechnioninventars n,
1687 n'mi haben die Bezeichnung Korinth ohne ge-
Angabe der Art der Erwerbung. Für vier von
ihnen — siehende Aphrodite I S. 58,3 b, bekleidete
Puppe 1 S. [69,5, zwei nackte Puppen von vier An wie
1 S. i'" : wird die Fundangabe durch Übereinstim-
mung mit sicher aus Korinth stammenden Stucken be-
glaubigt, also wird auch die fünfte eine 1',-n/eru dar
stellende — II S. [45,3b — als sicher korinthisch zu
betrachten sein.

Das gleiche wird man für die 1885/86 aus Korinth
gekauften Figuren im Polytechnion u. 1700. 1701. 17";;.
[705- 1712, Typcnkat, I S. 7-. .. So, 85, >. II S. 14,

') Bei Jen Ausgrabungen, durch die 1S44 gross
von Gräbern bei Korinth (in Sikyon, Tenea, Piada, Atlüki und
auf dem Istkmos) durch die Bauern der Gegend ihres Inhalts
- ,■ urden, sind ältere, namentlich korinthische v
\ Irch. Aul

Thonfiguren nicht gefund< \ . ■ ■

stellt. Ebenda S. iaj
heissi es, dasa bei einigen schon im Altertum durch Anlage
icrn viele verbrochene weib-
liche Thonfiguren bester

gefunden wurden. Auch ein 0,09 m hoher, fast vollst
haltener Eros (Polytechn. luv. 1124?), swei weibliche K
eine i:i (er ;ht in einem Grabe gefundene fragmen-

[nnliche Figur (Polytechn. Inv. 2137. h. "iil werden er-
wähnt.

■'. Martha, Catalog ic dea figurin« -

108,5. 121,1, sowie für die von Martha im Bulletin
de corr, hell. III 1879 S. 29 42 beschriebenen Stücke
annehmen dürfen, die den Bestand einer in Korinth in
Prii atbesitz befindlichen Kiemen Sammlung bildeten.
Nach Angabe des Besitzers seien sie alle ans Korinth,

aus der Nckropole -.\i:r alten Stadt selbst und ausserdem

auch aus Gräbern der Vokha, der nördlich und nord-
westlich von Korinth nach Sikyon sich hinziehenden
Ebene. Martha hat eine Anzahl von Gräbern westlich
von Periginli selbst gesehen, sie waren rechte.!
geschachtet und mit kleinen Tuffplatten ein reicheres
mit Marmor bekleidet In einem landen sich ..ime
quinzainc de le*kythes communs (de forme athe'nienne)
et plusicurs petits vases d'une terre clairc sans peintures
ni ornements". Westlich von Khasu und bei Zcugalatio
seien gleichartige Gräber mit ähnlichem Inhalt. Als
Material der Thonfiguren bezeichnet Martha denselben
braungelben hellen Thon, aus dem die korinthischen
Vasen gemacht sind, aber bei manchen Stücken sei der
Thon auch röter, bei einigen fasi braun.

Leider ist keuis der Stücke abgebildet, doch lässt
sich aus der Beschreibung für eine Anzahl von ihnen
^t.-,- Charakter mit genügender Bestimmtheit ermitteln.
Die Sammlung muss spater zum Verkauf gekommen
sein, zwei Stucke aus ihr 1 S. 83,0 {Bull. S. 3R n.38)
und II S. |od.5 (Bull. S. |i 11. tili — linden sich 1111
Louvre wieder.

Die Darstellungen bezeichnet Martha als durchweg
mit denen der böotischen und athenischen Terrakotten
verwandt. Es ist eins ^.^v primitiven Figürchen (1 S. 26,
; c Bull. S. 34,11) Vdii der An ^<:\' auch bei ^\i:n
mischen Ausgrabungen gefundenen darunter.
Ihm folgen eine \n/ahl archaischer Stücke: Bull.

weibliche Masken, vermutlich den I S. 242. 249
zusammengestellten ähnlich; die schreitende weibliche
Figur Bull. S. 33,6 lässi an I S. 37,4. 5 denken- die
stehenden und sitzenden Bull. S. 33,7 to un«
werden zu den I S. 57 ff, abgebildeten gehören und,
wenn hier bei den vollständigen Exemplaren auch Attri-
bute fehlen, ihrer Art nach den bei den amerikanischen
Ausgrabungen gefundenen Aphroditefigürchen ent-
sprechen. Die Sphinx Bull. S. 35,17 ist offenbar gleich

I S. 229, ,.

I !s folgen Bull. S. 35, 11 57 weibliche Figuren ent-
wickelteren Stils, darunter n. 38 die des Louvre 1
S • Mit dieser hängen, soviel die Beschreibungen

erkennen lassen, mehrere der übrigen in Stil und Motiv
enger zusammen, so scheinen n. 30. 35. 39. 40.
der I S. 79 83 zusammengestellten Typengruppe sich
einzureihen, wahrend n. 41 und 42 offenbar zu I S. 84
und 85, n. 52. 53. -., | zu l S. 86 gehören. Andere
haben ihre Analogieen unter den strengeren der in
Band II abgebildeten weiblichen Figuren, so lässt sich
für n. 31. 32. 33 auf II S. 10,3.4, für n. 25 auf II
S. 20, für 24 und 29 auf II S. 32,0, für ;<7 auf II S. ..3.
für die Tänzerinnen .17 und |N auf II S. 146,8 und
143,3, für die Astragalenspielerin \>> auf II S. 134,7
 
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