Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kekulé von Stradonitz, Reinhard [Hrsg.]; Winter, Franz [Bearb.]
Die antiken Terrakotten (Band III): Die Typen der figürlichen Terrakotten — Berlin u.a., 1903

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1002#0041
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
richte über die Ausgrabungen (vgl, namentlich Ephc-
mens arch. 1892 S. 205 und Kawadins, T4 ispiv toö
l 1 ......0 S. 206) erkennen lassen, ein-

zige hier gefundene Stück ist ein Ephemeris arch. 1892
Taf. 7 abgebildetes Bruchstück einer grossen jugendlichen
männlichen Figur aus Thon, die als statuarisches Werk
der grossen Kunst angehört, und da sie hier ganz ver-
einzelt ist, wohl kaum in den grossen Thonfiguren ihre
Parallele hat, wie sie- zusammen mit Darstellungen von
Körperteilen und Jen gewöhnlichen kleinen Thon-
statuetten in den italischen Heiligtümern von Heil-
gottheiten häutig sind.

METHANA.
Die Figur einesTönzers II S. 1 57,6, die von Methana
stammen soll, schein! der Sorte der attischen und ko-
rinthischen Terrakotten anzugehören,

HERMIONE

wird als Fundon für die Figuren II S. 134,3c, ;.>s Vnm.
l j3, ; und im- n. 37 im Auktionskatalog Antiquite's trouve"es
<:: Grece, ■ ■■ ju n 895 angegeben. Keine dieser An-
gaben kann als gesichert gelten. Hei der Figur des im
Motiv der Astragalenspielerinnen hockenden Silen II S.
1 ■;;, je würde man geneigt sein, an eine Fälschung zu
denken, wenn nicht die sonderbare I Darstellung durch
die zwei wie es scheint unverdächtigen Exemplare II S.
. 1 beglaubigt \\ Urde.

KALAURIA.

Aul der Insel haben S. Wide und L. Kjellberg 1894
Ausgrabungen an dem nordöstlich der Stadt Porös ge-
legenen Poseidonheiligtum vorgenommen, die ans einer
Anschüttung im östlichen Teil des Bezirkes neben an-
deren Gegenständen (vorwiegend Vasenscherben) myke-
geometrischer, sodann protokorinthischer und
korinthischer Art auch einige Thonfigürchen zu Tage
n haben: zumeisi primitive Stücke, Fragmente
von Herfiguren geometrischen Stils, ein Reiter und eine
kleine männliche Figur in der Art \.Wt I S. 2=, ff. abge-
bildeten, „eine sitzende Gestalt, deren k<>pt fehlt, vom
Typus der gewöhnlichen thronenden Göttinnen" (vgl.
etwa 1 S. \w. wie es scheint alles geringe Ware, die
dem sonst in Aw Argolis Vorkommenden entspricht.
Auch ein Stück entwickelten Stils. ..ein vorzüglich mo-
dellierter Stierkopf", und ein paar Fragmente anderer
Tierfiguren werden in dem Athenische Mittheilungen
W 1895 S. :;i-, 11. veröffentlichten Bericht über die
[■'iinde erwähnt,

AROOS.

Für die Aufnahme der bei den amerikanischen Aus

grabungen am I leraion /um Vorschein gekommenen

otten bin ich auf den vorläufigen Bericht von

Waldstein, Excavations of the Heraion1) angewiesen ge-

die I undc selbst nicht gesehen habe.

Kuriere 1 ■ l,,lJ im

.■..ben.

XXIX

Inzwischen isi der erste Hand der grösseren Publi-
kation von Waldstein, The Argive Heraion (Boston and

New-York tQOa) erschienen, sie bietet in einem kurzen

Kapitel über die Terrakotten S. 42 40 einiges Neue,

enlha'll aber nicht eine vollständige Mitteilung der Funde

dieser \rt, du- vielmehr von <■'<- II. Ghase in dem noch
nicht ausgegebenen /weiten Band erfolgen soll. Das
auf Grund dieser bisherigen Bekanntmachungen für den
Typenkatalog verwertete Material wird vermutlich nur ein
unvollständiges Bild des Vorhandenen geben können.

Figuren der mykenischen Gattung sind nach Wald-
stein, The Argive Heraeum S. \? 1 in „bienenkorbförmi-
gen in den Fels geschnittenen Gräbern" in der Nähe
des Ik-raion gefunden, em Exemplar vom Typus I S. 2, j
ist ebenda Fig. 19 abgebildet.1)

Die grössere Masse der Funde besieht, wie es
scheint, in primitiven Figuren, deren mir zugängliche
Stücke I S. 20, -'■ J-'. ;. 5. 25, (A. 26, (b. tb.8b 27,1.
28, ■ (7,8 angeführt sind. Noch einige sind hei

Waldstein, The Argive 1 leraeum abgebildet: S. 43 Fig. im
em ganz formloses plattes Stück mil spitzen Stümpfen

statt des Kopfes und der Arme. S. || Fig. 17 eine

Wiederholung von I S. 2-. 1 mit reicherem Brustschmuck,
S. 11 Fig. i* eine Figur, die der I S. 26,1 abgebildeten
aus Tiryns und gleichzeitig in Mykcnä vertretenen bis
auf das Fehlen der Strichornamente am unteren Teil
völlig entspricht, schliesslich S. 46 Fig. 20 eine Figur,
die ■.kn^-n I S. 1-. i.a ähnlich ist. aber rundere und
dickere Form un<.\ schon etwas ausgeftlhrtere Gesichts-
bildung hat und mil aufgemalten Punkten und Streifen
verzier! ist. Waldstcin sieht in den durch die drei
ersteren Stucke veranschaulichten Terrakotten die älte-
sten in Argos überhaupt vertretenen Gattungen, an diese
soll der Zeit nach die mykenische Gattung anschlössen
und weiterhin eine .. Di pylonk lasse" folgen, der das
S. \6 Fig. 20 abgebildete Stück angehöre, die aber haupt
sächlich fierfiguren aufweise. \ls wieder jünger
eine Gruppe von Figuren, die die primitiven typen der
ersteren Gattungen fortsetzen, aber in den ganz mensch-
lich gestalteten Köpfen und dem reicher und ausführ-
licher behandelten Kopf- un<.\ Brustschmuck eine fort-
geschrittene Entwicklung bekunden: als Beispiel dieser
letzten Gattung hai Waldstein S. .17 Fig. 'Ji das im
Typenkatalog zu l S. 26, .j angeführte Fragment ab-
gebildet.

Die ausführlichere Begründung dieser Aufstell-
lungen,3) namentlich auch eine Aufklärung darübc . .
wen die Fundumstände für die Annahme, dass
die ältesten an die Spitze gestellten Gruppen der my-
kenischen < iattung vorangehen, eine wirklich sichere
Stütze bieten, wird von li. I!. Chase im zweiten Bande

1 1 • nag an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass
in dem mykenischen Kuppelgrab beim Heraion noch der aus-
drücklichen Angabe 1:1 den Athenischen Mitteilungen II! 187S
den sind.
1 ine kurze Darlegung ihrer Ansicht haben w
und Chase auch schon im Americwi Journal 1900 S. 61 ff, und

.:. I .
 
Annotationen