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Winternitz, Moriz
Die Vrātyas — München-Neubiberg: Schloss, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.72141#0017
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Von M. Winternitz 17

zweier weiterer, im Vaitänasütra empfohlener Hymnen. Bei-
behalten wurde auch die Zeremonie des Kleiderwechsels. Es
wurde ausdrücklich erklärt, daß die Vrätyastomazeremonie
nicht eine Änderung der Überzeugung oder einen Ausdruck
der Reue bedeute, sondern nur eine öffentliche Anerkennung
von seiten der Hindu-Gesellschaft, daß Mrs. Ketkar als eine
Hindufrau aufgenommen werde. Es ist selbstverständlich,
daß dies alles nicht ohne Proteste von seiten der orthodoxen
Brahmanen geschah. Aber diese neue Form des Vrätyastoma-
Ritus fand Anhänger. Sie wurde kürzlich auch verwendet,
als ein Maratha-Brahmane in Bombay eine Nicht-Brahmanin
zur Frau nahm. Und manche Brahmanen in Poona verwenden
den neuen Ritus auch, wenn indische Christen wieder in die
Gemeinschaft der Hindus aufgenommen werden sollen. (Das
Rituell des Nirüdha-Vrätyastoma ist in einem Vrätya-
stomaprayoga beschrieben, der in Poona gedruckt worden
ist, und von dem mir Dr. Ketkar freundlichst ein Exemplar
sandte.)
3. In Yädavaprakäsa's Vaijayanti (76, 112, 115—118; 81,
237) werden die Vrätyas als Mischkasten erklärt, aber auch
(80, 203: vrätyäh ksatrasutäs satrukosamanträdivedinah) als
„Ksatriyas, welche den Schatz, die Pläne usw. der Feinde
kennen", also wohl als Spione dienten.
 
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