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Nr. 107 des „Wahren Jacob" gelangt am 30. Angust 1890 znr Ansgabe.

'in finpi- norfiiinßppn Mitternacht
Dif Eulen xiisammentraten
Lu einem Mongreh. Man hatte da;»
Auch Naben und Gelee geladen.

Gesprochen wuede besonders viel
Do» de» so palen Nöthen,

Don Nächstenliebe, Zufriedenheit,
Dom Glauben und vom Beten.

„Das Sonnenlicht", eine Eule sprach,
„Ist aller Nebel Gneise.

Die Erde mär' sicher ein Paradies,
Wär's nicht am Tage so' Helle.

Ein Nanz lein brächte, es sollten stch
ÄlleFreunde der Ordnung verbinden
Zum Mampfe gegen die Lerchen, weil
Sie fröhlich den Morgen verbünden.

Ein Geier deblamirte viel
Dom Schutte der guten Tauben
Änd schmähte heftig dieMenschen, die
Denselben die

„Das fremde Gevögel", ein Ahn rief
Mit salbungsvollen Geberde»,

„Das aus dem Morgenland Kam m uns.
Muh ansgewiesen werden.

„Die Fremden verderben unser Dolb,
Ach schwör'« bei meiner Ehre,

Änd wer mich näher Kennt, der weih,
Dah ich Keinen Meineid schwöre."

Die BeiligKeit des Eigenthums pries
Ein Nabe in schöner Nede
And eiferte wider die Neuerer scharf,
Die dem Eigenthuin Kunden Fehde.

Die Drossel hatte belauscht den Rongreh.
Mit ihren lachenden Tönen
Begann ste jeht die lichtscheue Schaar
Muthwillig t» nellien, ru höhnen.

Doch bald ertönte aus fchwindelnderVöh'
Einer Lerche froh Tiriliren; Mald
Das Morgenrath färbte den Dimmel; im
Erscholl ein statt Mulitiren.

Freiheit raube»

An ihre dunklen Löcher alsbald
Die Eulen schlüpfte» behende,

Die Geier und Naben llogen davon
So hatte der Spuk ein Ende.

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RsdaktWN! Georg Baßleri Druck Ultd Mrilig: Z. H. üü. Dieh, beide in Stuttgart.
 
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