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schwierige Verfolgung.
5. O.
Der naive Ehemann. ^ -
Er: Du behandelst mich, als wenn ich Dein Sklave war'!
Sie: Kommst Du endlich zum Bewußtsein?
ItS ironiiiicn Walt» WeScrich Mahnungen
an Sic Arnit».
i^cr soziale Frieden
^)/ Ist alliveg hienieden
Noch zu erreichen,
Nur müssen wir Reichen
Der Arnieit
Uns erbarmen,
ind der aruie Wicht
feiste darauf Verzicht,
uns Reiche zu schmälen,
Albenden zu zählen.
Mum e§ kurz zu sagen,
r wollen rins vertragen,
r sollen in Geduld unser Leben lang tragen,
unsrem Herrn und Heiland gefällt,
Z? ^were Geld.
Die ."^nials, das könnt ihr uns glaubeit,
Wem suchende Arnrnth euch rauben,
Das we- Ppfer ba§ ift'
Der n 15 leder Christ,
Das „U§ Jugend noch kennt
Es geht^^Ent.
ein Kameel durch eilt Nadelöhr,
Malhör!
cvnt a. bin Reicher ein Plätzleiu
Hun'nel nimmt ein!
Dafü/ ^ schmoren eine eivige Qualzeit
S°nnt uns auf Erden die Henkersmahlzeit!
Doch das m * *
Was niir » • ?uf i§rden Geivißheit gewinnt,
Wollen wir kür edle Menschen sind,
Sozialrefor,^" Normen
Wmn^h?^^nkm!
Den Gisteslaat»"'^ verschont mit den Schlichen
Der Sozialdemokraten! ^
I Zunächst gönnen wir Allen
Was von des Reiches brechender Tafel
Unter Reichsboten-Geschwafel
In den Schooß euch gefallen.
Unterstützungsgelder der Krankenkassen,
Sei'n euch gelassen,
Unfallentschädigung
Find' auch ferner so rasche wie reiche Erledigung,
Altersrente int siebzigsten Jahre —
Das ist das Wahre!
Und Invaliden — genießen in Frieden
Ihrer saureit Arbeit köstlichen Lohn,
Unmäßig niäßige Pension!
! Doch das Füllhorn unsrer Gnaden
Wird noch vielmehr über euch entladen.
Wer hübsch brav und artig ist —
Daß ihr's nur wißt!
Den: bauen zur Belohnung
Wir 'ne Arbeiterwohnung.
Ein Paradies auf Erden
Soll sein eigen werden;
Küche, Kammer und ein großes Zimmer
Und ein Keller dabei immer,
Das Häuschen vorn durch ein Gärtlein geziert,
Zwei Meter im Geviert.
Und daß euer Loos ein gesichertes sei,
Erhaltet ihr einen Lohn dabei,
Der euch die besondre Genugthuung schafft,
An jeden: Tage mit neuer Kraft
Dem Hungertyphus die Thür zu verschließen,
Das heißt doch sein Arbeitsleben genießen!
Habt ihr nun begriffen, wie gut wir es meinen,
So iverdet ihr voller Verständniß die kleinen
Bedingungen ahnen,
An die ich zu guterletzt euch will inahnen.
Was euch nicht brennt, das müßt ihr nicht blasen,
In frentde Töpfe steckt nicht eure Nasen.
Wo Offiziere ein wenig schwiemeln,
Bei Kommerzienräthen sich Gelder verkrümeln,
Ein edler Junker als wackrer Zecher
Sich zeigt, oder ein wenig als ein Ehebrecher,
Wenn ein vornehmer Herr sich bei Wechseln ver-
schreibt,
Ein Pfäfflein ein bischen Unzucht treibt,
Wenn, um ein groß' Erbe nicht schnöd zu zerstückeln,
Einer läßt feilten Nächsten in die Zwangsjacke wickeln
Und ihn sorglich hebt im Irrenhaus auf, —
Du lieber Himmel, das ist so der Welt Lauf!
Das darf den erfahrenen Mann nicht geniren,
Äer kehrt diskret vor den eigenen Thüren.
Zu allerletzt noch ein Wort im Vertrauen:
In Bezug auf die neue Militärvorlage
Jst's doch keine Frage,
Die auf's Neue unser herrliches Kriegesheer
Befestigt als des Besitzes Wehr.
Als heiligen Eigenthums Schirni und Schanze
Des neuen Reichs gelungenste Pflanze:
Sie ist unerläßlich zu Reiches Gedeih'«,
Drum müssen wir eurer sicher sein,
Es gilt des Russen barbarischer Macht
Und auch den: Franzmann, wenit's drüben kracht,
Und dort die Rothen an's Ruder komnien,
Das kann uns nicht frommen.
Wenn bei den Franzosen,
Die ohne Hosen
Die Vaterlandlosen,
Einst siegen und herrschen, das leiden wir nicht.
Da zu hauen und zu stechen
Und Hälse zu brechen,
Zu sengen, zu brennen,
Sie zu Boden zu rennen
Ist uns heilige Pflicht.
Wie für Luther dereinst der Bauern Horden,
Sind heute der Schrecken der Welt geworden
Die Rothen, die nunmehr müssen auf Erden
Aller Orten vollständig vernichtet werden.
Das merkt euch in aller Heiligen Namen,
Amen.
schwierige Verfolgung.
5. O.
Der naive Ehemann. ^ -
Er: Du behandelst mich, als wenn ich Dein Sklave war'!
Sie: Kommst Du endlich zum Bewußtsein?
ItS ironiiiicn Walt» WeScrich Mahnungen
an Sic Arnit».
i^cr soziale Frieden
^)/ Ist alliveg hienieden
Noch zu erreichen,
Nur müssen wir Reichen
Der Arnieit
Uns erbarmen,
ind der aruie Wicht
feiste darauf Verzicht,
uns Reiche zu schmälen,
Albenden zu zählen.
Mum e§ kurz zu sagen,
r wollen rins vertragen,
r sollen in Geduld unser Leben lang tragen,
unsrem Herrn und Heiland gefällt,
Z? ^were Geld.
Die ."^nials, das könnt ihr uns glaubeit,
Wem suchende Arnrnth euch rauben,
Das we- Ppfer ba§ ift'
Der n 15 leder Christ,
Das „U§ Jugend noch kennt
Es geht^^Ent.
ein Kameel durch eilt Nadelöhr,
Malhör!
cvnt a. bin Reicher ein Plätzleiu
Hun'nel nimmt ein!
Dafü/ ^ schmoren eine eivige Qualzeit
S°nnt uns auf Erden die Henkersmahlzeit!
Doch das m * *
Was niir » • ?uf i§rden Geivißheit gewinnt,
Wollen wir kür edle Menschen sind,
Sozialrefor,^" Normen
Wmn^h?^^nkm!
Den Gisteslaat»"'^ verschont mit den Schlichen
Der Sozialdemokraten! ^
I Zunächst gönnen wir Allen
Was von des Reiches brechender Tafel
Unter Reichsboten-Geschwafel
In den Schooß euch gefallen.
Unterstützungsgelder der Krankenkassen,
Sei'n euch gelassen,
Unfallentschädigung
Find' auch ferner so rasche wie reiche Erledigung,
Altersrente int siebzigsten Jahre —
Das ist das Wahre!
Und Invaliden — genießen in Frieden
Ihrer saureit Arbeit köstlichen Lohn,
Unmäßig niäßige Pension!
! Doch das Füllhorn unsrer Gnaden
Wird noch vielmehr über euch entladen.
Wer hübsch brav und artig ist —
Daß ihr's nur wißt!
Den: bauen zur Belohnung
Wir 'ne Arbeiterwohnung.
Ein Paradies auf Erden
Soll sein eigen werden;
Küche, Kammer und ein großes Zimmer
Und ein Keller dabei immer,
Das Häuschen vorn durch ein Gärtlein geziert,
Zwei Meter im Geviert.
Und daß euer Loos ein gesichertes sei,
Erhaltet ihr einen Lohn dabei,
Der euch die besondre Genugthuung schafft,
An jeden: Tage mit neuer Kraft
Dem Hungertyphus die Thür zu verschließen,
Das heißt doch sein Arbeitsleben genießen!
Habt ihr nun begriffen, wie gut wir es meinen,
So iverdet ihr voller Verständniß die kleinen
Bedingungen ahnen,
An die ich zu guterletzt euch will inahnen.
Was euch nicht brennt, das müßt ihr nicht blasen,
In frentde Töpfe steckt nicht eure Nasen.
Wo Offiziere ein wenig schwiemeln,
Bei Kommerzienräthen sich Gelder verkrümeln,
Ein edler Junker als wackrer Zecher
Sich zeigt, oder ein wenig als ein Ehebrecher,
Wenn ein vornehmer Herr sich bei Wechseln ver-
schreibt,
Ein Pfäfflein ein bischen Unzucht treibt,
Wenn, um ein groß' Erbe nicht schnöd zu zerstückeln,
Einer läßt feilten Nächsten in die Zwangsjacke wickeln
Und ihn sorglich hebt im Irrenhaus auf, —
Du lieber Himmel, das ist so der Welt Lauf!
Das darf den erfahrenen Mann nicht geniren,
Äer kehrt diskret vor den eigenen Thüren.
Zu allerletzt noch ein Wort im Vertrauen:
In Bezug auf die neue Militärvorlage
Jst's doch keine Frage,
Die auf's Neue unser herrliches Kriegesheer
Befestigt als des Besitzes Wehr.
Als heiligen Eigenthums Schirni und Schanze
Des neuen Reichs gelungenste Pflanze:
Sie ist unerläßlich zu Reiches Gedeih'«,
Drum müssen wir eurer sicher sein,
Es gilt des Russen barbarischer Macht
Und auch den: Franzmann, wenit's drüben kracht,
Und dort die Rothen an's Ruder komnien,
Das kann uns nicht frommen.
Wenn bei den Franzosen,
Die ohne Hosen
Die Vaterlandlosen,
Einst siegen und herrschen, das leiden wir nicht.
Da zu hauen und zu stechen
Und Hälse zu brechen,
Zu sengen, zu brennen,
Sie zu Boden zu rennen
Ist uns heilige Pflicht.
Wie für Luther dereinst der Bauern Horden,
Sind heute der Schrecken der Welt geworden
Die Rothen, die nunmehr müssen auf Erden
Aller Orten vollständig vernichtet werden.
Das merkt euch in aller Heiligen Namen,
Amen.