1427
--xZ MikropHonisches. §xs
Hamburg.
Wagt, wie steht's im stolzen Hamburg,
Wo die Cholera gewüthet.
Die hereingeschleppt aus Asien,
Dort im Sumpfland ausgebrütet?
Ach, es wälzt die mächt'gen Fluthen
Schlammig trüb zum Meer die Elbe,
Und das Wasser in der Leitung,
Es ist immer noch dasselbe.
*
.KurMchiig.
Empört, entrüstet ins Gericht
Mit dem Semiten geht der Arier:
Den anderen Plünderer sieht er nicht.
Den ewig gierigen Agrarier.
Den Konservativen.
^hr seid ein wunderlich Geschlecht,
Ob einzeln, ob in Hellen Haufen:
Der Russe war' euch Allen recht.
Nur — Korn soll er uns nicht verkaufen.
Und weil er Korn verkaufen muß.
So möchten all die hohen Herren
Dem Freund und seinem Ueberfluß
Am Liebsten unsre Grenzen sperren.
Wanannno.
^fun magst du auf dem Dudelsack
Borblasen uns dein Herzensweh —
Nett wirklich ist dein Lumpenpack,
Italia „chi farä da se“ !
Du kannst dich neben Frankreich nun
Aufs Neue stellen stolz und kühn;
Du bist im Dulden wie im Thun
Die „nämliche Couleur in Grün".
d
Konservativer Stoßseufzer.
Ich war doch stets ein frommer Mann
Und bitte Gott um einen Knebel,
Den in den Hals ich stopfen kann
Dem Drechslermeister-
Ich war doch stets ein frommer Mann
Und bitte Gott um dichten Nebel,
Damit den Weg nicht finden kann
Der erzinfame-
Ich war doch stets ein frommer Mann
Und bitte Gott um einen Hebel,
Mit dem die Last man heben kann.
Die in den Weg warf-
Die Flinte schießt, es haut der Säbel,
Das bleibt mein Trost vor-
Der Weg durchs Leben.
Ach Sott, kaum reicht's für diese zwei,
Spaziert ein Drittes noch herbei.
Der Besitzende,
i
Lin prächt'ger Junge ist's fürwahr.
Die Amme macht's dem Vater klar.
A
Zur Volksschul' muß der Kleine gehn,
A)är' er nur satt, wie war' das schön.
Bald reift er für's Gymnasium,
Man sieht, das Karlchen ist nicht dumm.
DUM Meister Knieriem kommt er dann,
Du einem strengen Innungsmann.
Als tzans bereits bei Knieriem schafft,
§cxtt Karl noch seine Geisteskraft.
Dann geht's durch wiesen, Berg und Thal.
Das nennt man tzandwerksburschen-Hual.
Vl.orJnuiig
Und endlich führt ihn das Geschick
Zu König Stumm in die Fabrik.
Als tzans nun Greis geworden war.
Bezog er Altersrente baar.
Zum Schluß trug man ihn arm hinaus,
Lr lebte nie in Saus und Braus.
Der Besitzende.
4
Linjähr'ger fein, o welche Lhr,
Beserve-Lieutnant noch viel mehr.
Beim Beisen bildet man sich fein,
Drum frisch nur in die Welt hinein.
An's Geldverdienen geht's sodann,
Ie mehr man tzänd' beschäft'gen kann.
Und drückt ihn dann die Saft des Lebens,
Besucht er Bäder nicht vergebens.
8
Ls starb tzerr Karl v. Sehnichtweit,
Die Stütze der Gesellschaft heut'.
--xZ MikropHonisches. §xs
Hamburg.
Wagt, wie steht's im stolzen Hamburg,
Wo die Cholera gewüthet.
Die hereingeschleppt aus Asien,
Dort im Sumpfland ausgebrütet?
Ach, es wälzt die mächt'gen Fluthen
Schlammig trüb zum Meer die Elbe,
Und das Wasser in der Leitung,
Es ist immer noch dasselbe.
*
.KurMchiig.
Empört, entrüstet ins Gericht
Mit dem Semiten geht der Arier:
Den anderen Plünderer sieht er nicht.
Den ewig gierigen Agrarier.
Den Konservativen.
^hr seid ein wunderlich Geschlecht,
Ob einzeln, ob in Hellen Haufen:
Der Russe war' euch Allen recht.
Nur — Korn soll er uns nicht verkaufen.
Und weil er Korn verkaufen muß.
So möchten all die hohen Herren
Dem Freund und seinem Ueberfluß
Am Liebsten unsre Grenzen sperren.
Wanannno.
^fun magst du auf dem Dudelsack
Borblasen uns dein Herzensweh —
Nett wirklich ist dein Lumpenpack,
Italia „chi farä da se“ !
Du kannst dich neben Frankreich nun
Aufs Neue stellen stolz und kühn;
Du bist im Dulden wie im Thun
Die „nämliche Couleur in Grün".
d
Konservativer Stoßseufzer.
Ich war doch stets ein frommer Mann
Und bitte Gott um einen Knebel,
Den in den Hals ich stopfen kann
Dem Drechslermeister-
Ich war doch stets ein frommer Mann
Und bitte Gott um dichten Nebel,
Damit den Weg nicht finden kann
Der erzinfame-
Ich war doch stets ein frommer Mann
Und bitte Gott um einen Hebel,
Mit dem die Last man heben kann.
Die in den Weg warf-
Die Flinte schießt, es haut der Säbel,
Das bleibt mein Trost vor-
Der Weg durchs Leben.
Ach Sott, kaum reicht's für diese zwei,
Spaziert ein Drittes noch herbei.
Der Besitzende,
i
Lin prächt'ger Junge ist's fürwahr.
Die Amme macht's dem Vater klar.
A
Zur Volksschul' muß der Kleine gehn,
A)är' er nur satt, wie war' das schön.
Bald reift er für's Gymnasium,
Man sieht, das Karlchen ist nicht dumm.
DUM Meister Knieriem kommt er dann,
Du einem strengen Innungsmann.
Als tzans bereits bei Knieriem schafft,
§cxtt Karl noch seine Geisteskraft.
Dann geht's durch wiesen, Berg und Thal.
Das nennt man tzandwerksburschen-Hual.
Vl.orJnuiig
Und endlich führt ihn das Geschick
Zu König Stumm in die Fabrik.
Als tzans nun Greis geworden war.
Bezog er Altersrente baar.
Zum Schluß trug man ihn arm hinaus,
Lr lebte nie in Saus und Braus.
Der Besitzende.
4
Linjähr'ger fein, o welche Lhr,
Beserve-Lieutnant noch viel mehr.
Beim Beisen bildet man sich fein,
Drum frisch nur in die Welt hinein.
An's Geldverdienen geht's sodann,
Ie mehr man tzänd' beschäft'gen kann.
Und drückt ihn dann die Saft des Lebens,
Besucht er Bäder nicht vergebens.
8
Ls starb tzerr Karl v. Sehnichtweit,
Die Stütze der Gesellschaft heut'.