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https://doi.org/10.11588/diglit.6367#0121
-1484
Des Volkes Strafgericht.
Den Ilmgefallenen gewidmet und solchen, die es werden wollen.
Ritter Lugens KeersHau.
Stirn in Furchen und das Herz von Kroll,
&g/ Die Faust geballt, verstimmt und sorgenvoll,
So reitet er auf seinem lahmen Schecken
Die Reihen ab; man grüßt ihn matt und kühl.
Die haben Alle heimlich das Gefühl,
Bis an die Rniee im Morast zu stecken.
Das, was ihm fehlt, das ist ein Feldgeschrei,
Das kurz und knapp, beredt und packend sei.
Das mit sich fort die trägen Massen reiße;
Ihm fehlt die Losung, die das Volk begreift.
Die den Getreuen Anie und Rücken steift,
Drum eine Losung her, wie sie auch heiße!
Da zuckt es durch das Hirn ihm wie ein Blilz!
Lr ricfjtet jäh und stramm sich auf im Sitz
N»d es erhellen sich die düstern Mienen.
Run ist zu Lnde alle Roth und Pein!
Ls ist, das Haupt umzuckt von goldnem Schein,
Die heil'ge Agnes segnend ihm erschienen.
Und tiefer drückt den Helm er in die Stirn
Und ihren Handschuh, der von grauem Zwirn,
Befestigt er an ihm, wie der Aavarrer.
Die Reihen präsentiren das Gewehr
Und Ritter Lugen spricht zu seinem Heer
Nit vollen Backen wie ein Vberpfarrer:
„Die heil'ge Agnes gab mit eigner Hand
Den grauen Handschuh mir als Siegespfand;
Ich steckt' ihn an den Helm mit meiner Rechten.
Sie wird uns in der Stunde der Gefahr
Don oben senden eine Lngelschaar
Und mit uns, für uns werden diese fechten.
Und drum befehl' ich, daß das Feldgeschrei
„Hilf, Agnes, hilf!" am Tag des Uampfes sei —
Sie bringt uns Uühlung in des Streites Hitze!"
Zusammen schlagen rasselnd Schwert und Schild
Und fröhlich jauchzend zieht zum Blachgefild
Das Heer des Fortschritts, Lugen an der Spitze.
Leichknverörennung.
Uj)antnt die Schwarzen zetern unbändig
Gegen Verbrennung der Todkrn?
Sie niörkxken gern verbrennen lebendig
Die Ketzer und die Notizen.
p Briefkasten.
(Manuskripte werden nicht zurückgesandt.)
8. in. in <55. Eine bildliche Darstellung der Reichstagsaus-
lösung können wir nicht bringen. Buchstäblich hinausgeworsen
werden die Abgeordneten noch nicht, aber Recht mögen Sie
haben, wenn Sie annehmen, daß Bismarck ans Furcht vor
dem Hinausgeworfenwerden nicht in den Reichstag gegangen ist.
w. St. in LN. In den meisten deutschen Garnifonstädten
sind während der Maifeier die Soldaten in den Kasernen kon-
signirt gewesen. Ebenso ist es in Frankreich in den großen
Städten mit einer starken Arbeiterbevölkerung gehalten worden.
Das macht das böse Gewissen.
£. it. in 8. Weiteres sehr willkommen.
Lin 28 jähriges Märtyrer-Jubiläum. „Warum so
schweren Gram und Kummer, Und in der Nacht nicht Schlaf
und Schlummer? Es weinen sieben Kinder mit!" Hoffentlich
ivird auch die Zeit kommen, wo die sieben Kinder einmal mit-
lachen, dann wird's um so lustiger.
8. in St. Hier das am Wenigsten Anfechtbare in dem
Gedicht:
„Urne kämpft mit Pickelhaube,
Der Kultur zu breche» Bahn,
Wie im alten Perscrmpthus
Ormuzd kämpft mit Ahriman.'
Herrscht die Pickelhaube, wehe!
Arbeit ist gedrückt, geknickt;
Freiheit, wo die Urne waltet.
Ein verständig Volk beglückt.
Urne führt mit Pickelhaube,
Ormuzd niit den< Gegner Krieg:
Triumphiren wird die Urne,
Ormuzd sich erringt den Sieg "
I. rc. in Gr., L). L. in Fr., L). F. in B., rr. r>. in Fr.,
<£. IC. in K., N. in K., Z. in R. Nicht verwendbar.
* Der Kampf zwischen dem Lichtgeist Ormuzd und dem
Dunkelgeist Ahriman ist der Entwicklungsprozeß der Welt,
der mit dem vollständigen Triumph des Ormuzd endigen wird.
Verantwortlich für die Redaktion Georg Bastler in Stuttgart. — Druck und Verlag von I. H. W. Dietz in Stuttgart.
Des Volkes Strafgericht.
Den Ilmgefallenen gewidmet und solchen, die es werden wollen.
Ritter Lugens KeersHau.
Stirn in Furchen und das Herz von Kroll,
&g/ Die Faust geballt, verstimmt und sorgenvoll,
So reitet er auf seinem lahmen Schecken
Die Reihen ab; man grüßt ihn matt und kühl.
Die haben Alle heimlich das Gefühl,
Bis an die Rniee im Morast zu stecken.
Das, was ihm fehlt, das ist ein Feldgeschrei,
Das kurz und knapp, beredt und packend sei.
Das mit sich fort die trägen Massen reiße;
Ihm fehlt die Losung, die das Volk begreift.
Die den Getreuen Anie und Rücken steift,
Drum eine Losung her, wie sie auch heiße!
Da zuckt es durch das Hirn ihm wie ein Blilz!
Lr ricfjtet jäh und stramm sich auf im Sitz
N»d es erhellen sich die düstern Mienen.
Run ist zu Lnde alle Roth und Pein!
Ls ist, das Haupt umzuckt von goldnem Schein,
Die heil'ge Agnes segnend ihm erschienen.
Und tiefer drückt den Helm er in die Stirn
Und ihren Handschuh, der von grauem Zwirn,
Befestigt er an ihm, wie der Aavarrer.
Die Reihen präsentiren das Gewehr
Und Ritter Lugen spricht zu seinem Heer
Nit vollen Backen wie ein Vberpfarrer:
„Die heil'ge Agnes gab mit eigner Hand
Den grauen Handschuh mir als Siegespfand;
Ich steckt' ihn an den Helm mit meiner Rechten.
Sie wird uns in der Stunde der Gefahr
Don oben senden eine Lngelschaar
Und mit uns, für uns werden diese fechten.
Und drum befehl' ich, daß das Feldgeschrei
„Hilf, Agnes, hilf!" am Tag des Uampfes sei —
Sie bringt uns Uühlung in des Streites Hitze!"
Zusammen schlagen rasselnd Schwert und Schild
Und fröhlich jauchzend zieht zum Blachgefild
Das Heer des Fortschritts, Lugen an der Spitze.
Leichknverörennung.
Uj)antnt die Schwarzen zetern unbändig
Gegen Verbrennung der Todkrn?
Sie niörkxken gern verbrennen lebendig
Die Ketzer und die Notizen.
p Briefkasten.
(Manuskripte werden nicht zurückgesandt.)
8. in. in <55. Eine bildliche Darstellung der Reichstagsaus-
lösung können wir nicht bringen. Buchstäblich hinausgeworsen
werden die Abgeordneten noch nicht, aber Recht mögen Sie
haben, wenn Sie annehmen, daß Bismarck ans Furcht vor
dem Hinausgeworfenwerden nicht in den Reichstag gegangen ist.
w. St. in LN. In den meisten deutschen Garnifonstädten
sind während der Maifeier die Soldaten in den Kasernen kon-
signirt gewesen. Ebenso ist es in Frankreich in den großen
Städten mit einer starken Arbeiterbevölkerung gehalten worden.
Das macht das böse Gewissen.
£. it. in 8. Weiteres sehr willkommen.
Lin 28 jähriges Märtyrer-Jubiläum. „Warum so
schweren Gram und Kummer, Und in der Nacht nicht Schlaf
und Schlummer? Es weinen sieben Kinder mit!" Hoffentlich
ivird auch die Zeit kommen, wo die sieben Kinder einmal mit-
lachen, dann wird's um so lustiger.
8. in St. Hier das am Wenigsten Anfechtbare in dem
Gedicht:
„Urne kämpft mit Pickelhaube,
Der Kultur zu breche» Bahn,
Wie im alten Perscrmpthus
Ormuzd kämpft mit Ahriman.'
Herrscht die Pickelhaube, wehe!
Arbeit ist gedrückt, geknickt;
Freiheit, wo die Urne waltet.
Ein verständig Volk beglückt.
Urne führt mit Pickelhaube,
Ormuzd niit den< Gegner Krieg:
Triumphiren wird die Urne,
Ormuzd sich erringt den Sieg "
I. rc. in Gr., L). L. in Fr., L). F. in B., rr. r>. in Fr.,
<£. IC. in K., N. in K., Z. in R. Nicht verwendbar.
* Der Kampf zwischen dem Lichtgeist Ormuzd und dem
Dunkelgeist Ahriman ist der Entwicklungsprozeß der Welt,
der mit dem vollständigen Triumph des Ormuzd endigen wird.
Verantwortlich für die Redaktion Georg Bastler in Stuttgart. — Druck und Verlag von I. H. W. Dietz in Stuttgart.