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gx® Da£ (senie. ®v.9
Alter Herr: Im Vertrauen, Herr Professor, ist es wahr, daß inan
meinen Sohn auf der Universität allgemein für ein Genie hält?
Professor: Ja — für ein Kneip-Genie.
Sonr Rasernenhof.
Korporal: Was macht der Kerl da wieder für ein dämliches
Gesicht! Der sicht ja aus, wie das leibhaftige Dreiklassenwahl-
system! * *
Lieutenant <zum Rekruten): Ist das ein Gesicht für einen Menschen,
der die Seligkeit genießt, Soldat zu sein?
Der Winter.
Moderne Wissenschaft, 'sv©-
Des Herbstes Traum hat uns noch stets belogen.
Noch nie hat er verscheucht der Menschen Noth,
Nun ist der Winter wieder eingezogen,
Ls fehlt an Arbeit und es fehlt an Brot.
Bon vorn beginnt das Hungern und das Frieren,
Da stellt sich ein der Pharisäer Lchwarm;
Ls soll der Mensch den Muth nur nicht verlieren,
Bo trösten sie, wenn elend er und arm.
Lieh hin, spricht der Professor mit Lmphase,
Auf all die Wunderwerke der Kultur!
Der Philosoph stößt Jedem drauf die Nase,
Daß alle Welt ein einz'ger Fortschritt nur.
Ach, alle diese weisen Männer greisen
Heraus die Weisheitssprüche nach dem Lchock —
Würd' nur dem Armen nicht der Magen kneifen
And mangelte ihm nicht der warme Nock.
Lo lang viel tausend Müßiggänger lungern
Bis ihnen reif die Frucht herniederfällt,
Lo lang viel tausend Arbeitsbienen hungern.
Ist werth nicht des Bestandes diese Welt.
Ls macht's der Frühling nicht und nicht der Winter,
tSleich elend ist der Arme jederzeit;
Ausgleichen kann die Kluft, die Menschenkinder
Heut trennt, nur eherne Gerechtigkeit!
Warum wollt Ihr denn Eure schönen Weinberge eingehen lassen?
Nach dem neuen Weingesetz Hab' ich's bequemer; mein Sohn, der Chemiker, macht den
Wein jetzt tut Keller.
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Alter Herr: Im Vertrauen, Herr Professor, ist es wahr, daß inan
meinen Sohn auf der Universität allgemein für ein Genie hält?
Professor: Ja — für ein Kneip-Genie.
Sonr Rasernenhof.
Korporal: Was macht der Kerl da wieder für ein dämliches
Gesicht! Der sicht ja aus, wie das leibhaftige Dreiklassenwahl-
system! * *
Lieutenant <zum Rekruten): Ist das ein Gesicht für einen Menschen,
der die Seligkeit genießt, Soldat zu sein?
Der Winter.
Moderne Wissenschaft, 'sv©-
Des Herbstes Traum hat uns noch stets belogen.
Noch nie hat er verscheucht der Menschen Noth,
Nun ist der Winter wieder eingezogen,
Ls fehlt an Arbeit und es fehlt an Brot.
Bon vorn beginnt das Hungern und das Frieren,
Da stellt sich ein der Pharisäer Lchwarm;
Ls soll der Mensch den Muth nur nicht verlieren,
Bo trösten sie, wenn elend er und arm.
Lieh hin, spricht der Professor mit Lmphase,
Auf all die Wunderwerke der Kultur!
Der Philosoph stößt Jedem drauf die Nase,
Daß alle Welt ein einz'ger Fortschritt nur.
Ach, alle diese weisen Männer greisen
Heraus die Weisheitssprüche nach dem Lchock —
Würd' nur dem Armen nicht der Magen kneifen
And mangelte ihm nicht der warme Nock.
Lo lang viel tausend Müßiggänger lungern
Bis ihnen reif die Frucht herniederfällt,
Lo lang viel tausend Arbeitsbienen hungern.
Ist werth nicht des Bestandes diese Welt.
Ls macht's der Frühling nicht und nicht der Winter,
tSleich elend ist der Arme jederzeit;
Ausgleichen kann die Kluft, die Menschenkinder
Heut trennt, nur eherne Gerechtigkeit!
Warum wollt Ihr denn Eure schönen Weinberge eingehen lassen?
Nach dem neuen Weingesetz Hab' ich's bequemer; mein Sohn, der Chemiker, macht den
Wein jetzt tut Keller.