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und lahm, schlich die Anhöhe hinauf, von der
muskulösen Faust des Herrn mehr gezogen ms
geleitet. Der Ritter war gewiß nicht südländischer
Herkunft; schwerfällig trat er auf, nicht geschult
in den graziösen Sitten, die hier daheim sind.
Aus Schwabenland war der tapfere >)err
Arnulph gepilgert gekommen, durch vieler Herren
Länder, über ragciide Joche, die kaum ein Saum-
pfad ivegsam inachte, durch Wälder und Waste,
über Berg und Thal. Beim Meller des Kohlen-
brenners und in der Hürde des Ochsenh.rten, im
Meierhofe und unter einsamen Linden hatte er
sein Dulderhaupt niedergclegt. Schnee und Thau,
Stegen und Hagel trafen ihn, und das blanke Erz
der Rüstung war längst dahin, der Rost hatte
sie angefressen, und in den Federn der Helmzier
hatten unbarmherzig die Winde und Wetter ge-
ivühlt. Seine Speise war gewesen ein Wasscr-
süpplein oder eine Rinde Schwarzbrot. Er betete
täglich Hunderte Ave Marias, und die Kugeln
des schlichten Rosenkranzes glänzten vom eifrigen
Hin- und Herrollen zwischen den derben Fingern,
die den Jagdspieß und die Turnierlanze viel läß-
licher zii führen geübt waren.
Mit Herrn Arnulph aber wandelte, legte sich
nieder, schattete über ihn, im Schlafe, spukte durch
seine wirren Träume die scharfe Seelennoth, so
ihn zu dieser Wallfahrt an die provenzalische
Maria von Einsiedel getrieben hatte.
Ja, einst war er auf schönem Hofe gesessen,
nicht zu sehr bedräirgt von den Geldherren in der
Stadt und dem Abraham des Ghettos, ein milder
Burgherr, der lebte rind leben ließ, seine Meier
nicht drückte und nicht unrühmlich sich im Minne-
sänge hervorthat. Manche seiner Weisen sang schon
der fahrende Schüler in der Herberge, und ein
Taglied, das er in stürmischem Jugendübermuth
gedichtet, ward von allen Kennern höchlichst ge-
priesem Die grüblerische Ader, die der echte
Schwabe mit auf die Welt bringt, störte damals
seinen gleichgemcssenen Pulsschlag nicht, er spin-
tisirte nicht >vie heute, wo in dem Geivebe seiner
Gedanken der Einschlag Schwermuth nie fehlte.
Aber sein Ehegemahl, die stolze Frau Mech-
tildis, hatte ihm auch gebranntes Herzeleid an-
gethan. Geduldig hatte er ihr hartes Wesen ge-
trftftPtt ihva 0^,.— ~ *
u,n cuunm ervruvet, in ihren Farven
treulich gelebt. Denn er war ein gefühlvoller
deutscher Jüngling. Mit einem irrenden Ritter,
den er gastfreundlich auf seiner Burg gcherbcrgt
hatte, war sie aus und davon gegangen mitten
in der Nacht. Aus dem Fenster waren sic an
der Strickleiter hinabgeglittcn, und der warnende
Hornstoß des Thurmwächters verhallte ungehört.
Ein Abenteurer aus der Provence, ein schlanker
Teufelskerl, Master Raoul, dem die schwarzen
Locken auf die schlohiveiße Stirne fielen, der so
süß zu reden und so lieblich die Laute zu schlagen
verstand, hatte sich in der Frau Mechtildis Herz
hineingesungen und sie in sein zauberisches Netz
verstrickt. Arnulph fuhr grimmig nach dem
Schwerte, da diese Bilder
______ w. -uuuci vor ihm ausstiegen.
Aber unbekümmert tirilirten die Lerchen, dufteten
die Rosen, brannte die mittägige Sonne und
lächelte auf hohem Postamente unter der nickenden
Sonnenblume die allerheiligste Jungfrau.
Sie lächelte, ein schelmisches, feines Zucken
spielte um den zarten Mund. Hierher ;n pilgern
hatte Arnulph sich gelobt, zu den Füßen der
Schmerzensreichen, Heiligen, Heilung für sein
krankes Gemüth zu suchen iind mit brünstigen
Bitten die Rückkehr der Ungetreuen zu erstehen.
Rim war er am Gitter, der Gaul stand abseits
und schnoberte im üppig sprießenden Grase, und
Arnulph kniete nieder, faltete die Hände und rief
mit heißer Sehnsucht die Madonna an.
Siehe, da senkte sich denr Müden ein leiser
Schlummer auf die schweren Augenlider. Maria
aber blickte milde aus den Schläfer, doch ihre
Lippeir lachten, und sie winkte mit der Rechten.
Da fielen von dem matten Arnulph Brust- und
Armschienen, Helm und Handschuhe, und er streckte
wohlig seine Glieder.
Dann stieg sie herunter voir dem Sockel, daß
ihr wallendes Gewand bauschte, hob mit starken
Armen den Schlafenden vor sich auf das Pferd
und siehe, es stieg kerzengerade in die Lüfte und
flog schnaubend einher, von der sichersten Hand
gelenkt. Da hielten sie schon vor Raouls Schlosse.
Windschief war es, die Mauer halb verfallen,
verwildert das Pachtland, das mürrische Fröner
bauten. Arnulph sah sich plötzlich in den Saal
des Schlosses gestellt, von der unsichtbaren Hini-
inelskönigin geleitet und beschirmt. Vor ihm aber
stand Raoul in zerschlissenem Rocke, die Locken
hingen in traurigen Strähnen ihm ins Gesicht und
an: Kainin keifte mit gekrallten Händen Mechtildis.
All ihre bösen Humore, die Arnulphs sanftes
Wesen gemildert, brachen ungebändigt jetzt unter
dem südlichen Himmel los, und Raoul beugte das
Haupt und fürchtete sich.
Ta er Arnulph erblickte, fuhr er bebend auf
ihn los, rang die Hände und schrie und weinte:
„D, nimm ihn wieder mit, den Ausbund der
Hölle! Wie hast Du Guter dieses Kratzeisen
Jahre lang ertragen! Sie mischt mit ihrer Mienen
Spiel Galle in meinen Trank, sie versalzt mit
ihrer Reden Schärfe mir jeden Bissen, sie ver-
geudet mir meines Gutes letzte Reste und sie
äugelt mit dein Nachbarn schon, Herrn Jouffroi
Eisenhand. Ich bin gestraft, ich habe gebüßt,
erlöse mich von dem Hebel!"
Da tönte ein silberhelles Lachen, gleich einem
Miiiistrantenglöckchcn durch die Halle, die Töne
schwangen heiter hin und her und weckten Wider-
hall. Das war die Jungfrau, die ungesehen hinter
ihrem Schützlinge war. Da aber fing auch der
an zu lachen, tief aus der Briist heraus, herzlich,
daß der Estrich schlitterte und die Fenster klirrten.
Er lachte sich seine Wehmuth vom Herzen weg,
den glotzigen, dumpfen Alp. Er lachte, als er
aus dem Saale schritt, ivorin er zu unholder
Genossame Raoul und Mechtildis zurückließ, er
lachte, da er auf flüchtigem Rosse durch die Luft
daherfuhr, und im Sattel hinter ihm klingelte
wie der feinste Kristallkelch die wunderselige Stimme
der Unsichtbaren die zarte Begleitung zu der gröb-
lichen Ritterlache.
Nun waren sie wieder an der Kapelle, leicht-
füßig, indem sie die Schleppe ein wenig lüftete,
stieg die Jungfrau wieder auf ihren Sockel. Jn>
Schatten graste die Mähre, und Ritter Arnulph
schlief den Schlaf des Gerechten.
Und nun fuhr er auf, ihm war so leicht und frei,
die Melancholie war verflogen wie eine Wetter-
wolke, die die Sonne verscheucht, und da er dank-
bar, ahnend und doch noch verträumt, zum gnaden-
reichcii Bilde aufschaut, weist deren Blick ihn nach
dem Nachbarhügel.
Ein Hüttchen ist dort, umranket von Reben,
Weinstock drängt sich an Weinstock, schwellend reifen
die Trauben dem Herbste entgegen, und auf dem
weißen Tische in der Laube schäumt der feurige,
rothe Wein der Provence. Das ist der Empfangs-
trunk, den ihm die Jungfrau von Einsiedel
beut. Und er setzt den Krug an und trinkt, daß
die Perlen den Bart herabrinnen, und die Seele
im siebenten Himmel schwelgt.
Arnulph aber that ab sein Rüstzeug, ward
ein Winzer, der fleißig die Terrassen seines Reb-
geländes behackte und durchgrub. Tonnen Weines
trug fortan sein Rößlein, und mit frohem Gleich-
muth zechte und grub und lachte und scherzte mit
frohen Mädchen der Ritter.
„Heil Dir, Raoul, der Du mich von meiner
Last befreit", so sprach er oft, „und möge jeder
gekürte Gatte sein Loos so tragen wie ich!"
In Weinseligkeit und Arbeitsfreude lebte er
nun, der treue Diener der Kapelle unserer lieben
Frauen zu Einsiedel. Er ward alt und grau,
sein Ruf drang in alle Lande, sein Beispiel leuch-
tete für tausend Betrübte, sein Wandel war gott-
selig, und sein Ende erbaulich.
Auch der Lohn blieb hier nicht aus; er wurde
heilig gesprochen. Und neben der Kapelle der
Maria erhob sich das Kapellchen des heiligen Ar-
nulph, des Schutzpatrons der gekränkten Gatten.
Aber die umwälzende Zeit, die unter ihrem
Rade die Heiligen zerdrückt und in den Staub
wirft, hat sein Gedächtniß verwischt.
Wir haben nach heißem Forschen in staubigen
Archiven den Heiligen wieder eiitdeckt und seine
Geschichte erzählt allen denen zu Nutz und From-
men, die es angeht.
Die diebessichere Patent-Bettlade.
und lahm, schlich die Anhöhe hinauf, von der
muskulösen Faust des Herrn mehr gezogen ms
geleitet. Der Ritter war gewiß nicht südländischer
Herkunft; schwerfällig trat er auf, nicht geschult
in den graziösen Sitten, die hier daheim sind.
Aus Schwabenland war der tapfere >)err
Arnulph gepilgert gekommen, durch vieler Herren
Länder, über ragciide Joche, die kaum ein Saum-
pfad ivegsam inachte, durch Wälder und Waste,
über Berg und Thal. Beim Meller des Kohlen-
brenners und in der Hürde des Ochsenh.rten, im
Meierhofe und unter einsamen Linden hatte er
sein Dulderhaupt niedergclegt. Schnee und Thau,
Stegen und Hagel trafen ihn, und das blanke Erz
der Rüstung war längst dahin, der Rost hatte
sie angefressen, und in den Federn der Helmzier
hatten unbarmherzig die Winde und Wetter ge-
ivühlt. Seine Speise war gewesen ein Wasscr-
süpplein oder eine Rinde Schwarzbrot. Er betete
täglich Hunderte Ave Marias, und die Kugeln
des schlichten Rosenkranzes glänzten vom eifrigen
Hin- und Herrollen zwischen den derben Fingern,
die den Jagdspieß und die Turnierlanze viel läß-
licher zii führen geübt waren.
Mit Herrn Arnulph aber wandelte, legte sich
nieder, schattete über ihn, im Schlafe, spukte durch
seine wirren Träume die scharfe Seelennoth, so
ihn zu dieser Wallfahrt an die provenzalische
Maria von Einsiedel getrieben hatte.
Ja, einst war er auf schönem Hofe gesessen,
nicht zu sehr bedräirgt von den Geldherren in der
Stadt und dem Abraham des Ghettos, ein milder
Burgherr, der lebte rind leben ließ, seine Meier
nicht drückte und nicht unrühmlich sich im Minne-
sänge hervorthat. Manche seiner Weisen sang schon
der fahrende Schüler in der Herberge, und ein
Taglied, das er in stürmischem Jugendübermuth
gedichtet, ward von allen Kennern höchlichst ge-
priesem Die grüblerische Ader, die der echte
Schwabe mit auf die Welt bringt, störte damals
seinen gleichgemcssenen Pulsschlag nicht, er spin-
tisirte nicht >vie heute, wo in dem Geivebe seiner
Gedanken der Einschlag Schwermuth nie fehlte.
Aber sein Ehegemahl, die stolze Frau Mech-
tildis, hatte ihm auch gebranntes Herzeleid an-
gethan. Geduldig hatte er ihr hartes Wesen ge-
trftftPtt ihva 0^,.— ~ *
u,n cuunm ervruvet, in ihren Farven
treulich gelebt. Denn er war ein gefühlvoller
deutscher Jüngling. Mit einem irrenden Ritter,
den er gastfreundlich auf seiner Burg gcherbcrgt
hatte, war sie aus und davon gegangen mitten
in der Nacht. Aus dem Fenster waren sic an
der Strickleiter hinabgeglittcn, und der warnende
Hornstoß des Thurmwächters verhallte ungehört.
Ein Abenteurer aus der Provence, ein schlanker
Teufelskerl, Master Raoul, dem die schwarzen
Locken auf die schlohiveiße Stirne fielen, der so
süß zu reden und so lieblich die Laute zu schlagen
verstand, hatte sich in der Frau Mechtildis Herz
hineingesungen und sie in sein zauberisches Netz
verstrickt. Arnulph fuhr grimmig nach dem
Schwerte, da diese Bilder
______ w. -uuuci vor ihm ausstiegen.
Aber unbekümmert tirilirten die Lerchen, dufteten
die Rosen, brannte die mittägige Sonne und
lächelte auf hohem Postamente unter der nickenden
Sonnenblume die allerheiligste Jungfrau.
Sie lächelte, ein schelmisches, feines Zucken
spielte um den zarten Mund. Hierher ;n pilgern
hatte Arnulph sich gelobt, zu den Füßen der
Schmerzensreichen, Heiligen, Heilung für sein
krankes Gemüth zu suchen iind mit brünstigen
Bitten die Rückkehr der Ungetreuen zu erstehen.
Rim war er am Gitter, der Gaul stand abseits
und schnoberte im üppig sprießenden Grase, und
Arnulph kniete nieder, faltete die Hände und rief
mit heißer Sehnsucht die Madonna an.
Siehe, da senkte sich denr Müden ein leiser
Schlummer auf die schweren Augenlider. Maria
aber blickte milde aus den Schläfer, doch ihre
Lippeir lachten, und sie winkte mit der Rechten.
Da fielen von dem matten Arnulph Brust- und
Armschienen, Helm und Handschuhe, und er streckte
wohlig seine Glieder.
Dann stieg sie herunter voir dem Sockel, daß
ihr wallendes Gewand bauschte, hob mit starken
Armen den Schlafenden vor sich auf das Pferd
und siehe, es stieg kerzengerade in die Lüfte und
flog schnaubend einher, von der sichersten Hand
gelenkt. Da hielten sie schon vor Raouls Schlosse.
Windschief war es, die Mauer halb verfallen,
verwildert das Pachtland, das mürrische Fröner
bauten. Arnulph sah sich plötzlich in den Saal
des Schlosses gestellt, von der unsichtbaren Hini-
inelskönigin geleitet und beschirmt. Vor ihm aber
stand Raoul in zerschlissenem Rocke, die Locken
hingen in traurigen Strähnen ihm ins Gesicht und
an: Kainin keifte mit gekrallten Händen Mechtildis.
All ihre bösen Humore, die Arnulphs sanftes
Wesen gemildert, brachen ungebändigt jetzt unter
dem südlichen Himmel los, und Raoul beugte das
Haupt und fürchtete sich.
Ta er Arnulph erblickte, fuhr er bebend auf
ihn los, rang die Hände und schrie und weinte:
„D, nimm ihn wieder mit, den Ausbund der
Hölle! Wie hast Du Guter dieses Kratzeisen
Jahre lang ertragen! Sie mischt mit ihrer Mienen
Spiel Galle in meinen Trank, sie versalzt mit
ihrer Reden Schärfe mir jeden Bissen, sie ver-
geudet mir meines Gutes letzte Reste und sie
äugelt mit dein Nachbarn schon, Herrn Jouffroi
Eisenhand. Ich bin gestraft, ich habe gebüßt,
erlöse mich von dem Hebel!"
Da tönte ein silberhelles Lachen, gleich einem
Miiiistrantenglöckchcn durch die Halle, die Töne
schwangen heiter hin und her und weckten Wider-
hall. Das war die Jungfrau, die ungesehen hinter
ihrem Schützlinge war. Da aber fing auch der
an zu lachen, tief aus der Briist heraus, herzlich,
daß der Estrich schlitterte und die Fenster klirrten.
Er lachte sich seine Wehmuth vom Herzen weg,
den glotzigen, dumpfen Alp. Er lachte, als er
aus dem Saale schritt, ivorin er zu unholder
Genossame Raoul und Mechtildis zurückließ, er
lachte, da er auf flüchtigem Rosse durch die Luft
daherfuhr, und im Sattel hinter ihm klingelte
wie der feinste Kristallkelch die wunderselige Stimme
der Unsichtbaren die zarte Begleitung zu der gröb-
lichen Ritterlache.
Nun waren sie wieder an der Kapelle, leicht-
füßig, indem sie die Schleppe ein wenig lüftete,
stieg die Jungfrau wieder auf ihren Sockel. Jn>
Schatten graste die Mähre, und Ritter Arnulph
schlief den Schlaf des Gerechten.
Und nun fuhr er auf, ihm war so leicht und frei,
die Melancholie war verflogen wie eine Wetter-
wolke, die die Sonne verscheucht, und da er dank-
bar, ahnend und doch noch verträumt, zum gnaden-
reichcii Bilde aufschaut, weist deren Blick ihn nach
dem Nachbarhügel.
Ein Hüttchen ist dort, umranket von Reben,
Weinstock drängt sich an Weinstock, schwellend reifen
die Trauben dem Herbste entgegen, und auf dem
weißen Tische in der Laube schäumt der feurige,
rothe Wein der Provence. Das ist der Empfangs-
trunk, den ihm die Jungfrau von Einsiedel
beut. Und er setzt den Krug an und trinkt, daß
die Perlen den Bart herabrinnen, und die Seele
im siebenten Himmel schwelgt.
Arnulph aber that ab sein Rüstzeug, ward
ein Winzer, der fleißig die Terrassen seines Reb-
geländes behackte und durchgrub. Tonnen Weines
trug fortan sein Rößlein, und mit frohem Gleich-
muth zechte und grub und lachte und scherzte mit
frohen Mädchen der Ritter.
„Heil Dir, Raoul, der Du mich von meiner
Last befreit", so sprach er oft, „und möge jeder
gekürte Gatte sein Loos so tragen wie ich!"
In Weinseligkeit und Arbeitsfreude lebte er
nun, der treue Diener der Kapelle unserer lieben
Frauen zu Einsiedel. Er ward alt und grau,
sein Ruf drang in alle Lande, sein Beispiel leuch-
tete für tausend Betrübte, sein Wandel war gott-
selig, und sein Ende erbaulich.
Auch der Lohn blieb hier nicht aus; er wurde
heilig gesprochen. Und neben der Kapelle der
Maria erhob sich das Kapellchen des heiligen Ar-
nulph, des Schutzpatrons der gekränkten Gatten.
Aber die umwälzende Zeit, die unter ihrem
Rade die Heiligen zerdrückt und in den Staub
wirft, hat sein Gedächtniß verwischt.
Wir haben nach heißem Forschen in staubigen
Archiven den Heiligen wieder eiitdeckt und seine
Geschichte erzählt allen denen zu Nutz und From-
men, die es angeht.
Die diebessichere Patent-Bettlade.