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beut Qßn^citjvtcit nichts 01 . ,,
stolz auf bas Brett .rdachtiges, sie waren I Stein bes Anstoßes war weggewälzt. Nur bie! unlustig wirb unb enblich mit bem Volke fra-
foppte die ihn Nt-, lhrem Kopfe. Ersterer I Proletarier rüsten nicht ab, sie kennen die erz- ternifirt, ist ungeheuer, ein brandend Meer, das
reform lehne er ^^nden: Jede Parlaments- falschen Brüder. Und während noch Thiers, I Alles zu verschlingen di
droht. Die Minister-
.... . «iübn
as r.Ä'Ä KL.^ 1?% #* «m..*,inm- •' .
allgemeine Stimmrecht komme
hundert nicht a /’ ......^ m unum ^>uyi- jiiiiuiusyiuiuwe luuu viuuji» cmci iuu|vuu avu+;jc i mu. vt|ujiviu-jiiywi, muu viclll uwl nie viu>
wärtigen Divl t Rieche, und einem aus-! zählenden Schaar durch Infanterie der Weg ^ men! Zu spät, zu spät, das ist der Refrain
gewisser als '"'s"- versicherte er, der Sache! gesperrt; es kracht ein Schuß, darauf eine Salve, ( be§ Liedes. Niemand gebietet der empörten
teten mit den^me^"^ Gegner antwor- j und au die sechzig Menschen sind niedergestreckt.! Wogen. Ihnen mit Anstand zu entrinnen, ward
lose Eckmans? . Uvrmbanketten. Erst Harm- Das übliche „Mißverständniß"! Man hat einen in den Tuilerien einzig noch erwogen. Rath-
ler sich prod/b'f"'denen liberale Schwänz-! Befehl unrichtig verstanden, entschuldigte sich los pendelt Ludwig Philipp hin und her; er
IN dem Pariser Keffell^Trup-
Ungezogen;
in diesem Jahr-; steriumsgebäude wird Nachts einer tausend Köpfe | mit zu beschwichtigen; man pfeift auf die Na-
UlUTiy
rot reichsten „gemäßigtsten"
Quartier nicht ein ein-
)lger ministerieller Kan-
didat durch. Im konservati-
ven Lager begannen Deser-
tionen und hoher Kreise be-
mächtigte sich Verzagtheit;
Ludwig Philipp's eigener
Sohn, der Herzog von Join-
v'lle ging, Böses ahnend,
uach Algier hinüber.
DieThronredevom28.De-
zember goß Oel ins Feuer;
hvch schäumten die Debatten
Wochen hindurch. Die Tem-
peratur ward schwül. Doch
hoffte die dpnastische Linke
noch immer den Flick zu
Stande zu bringen. Sie wu-
selte und suselte dazwischen,
sie mochte keine Liquidation,
— sie wollte nur aus die
Polster. Im zwölften Pa-
riser Bezirk ward ein Re-
form-Essen angeordnet; das
sollte wirken. Die Republi-
kaner dachten ähnlich; ste
waren bereit. Wird es
verboten, lachten sie, so haben
wir die Insurrektion. Rich-
tig erfolgte das läppische
Verbot. Die Kammerhelden
polterten und — duckten
worauf der König
^dwunzolte: „Natürlich sie
eichon stets, wenn inan
'"cht nachgjebt!"
Ja,
Denen d
wenn er's nur mit
"ngss°al"mit'7
zu tfii,,. ' , den Fracken
Blousen hätte; die draußen i
rauen ' i'e mit ihren rothen
in den
a»en ._ cj,.’ mu lymi iviVv.v Bete-
Morgen S'jr’s*?idd)t f°it,of,tfdr- Am
Werkstätten r r>bbruar waren die meisten
Es _?er' die Straßen um so belebter.
. . , wv*wpv»v vv*vv*v*.
^ wehte eine ganz eigene Luft, wie vor
dem Gewitter. Auf öffentlichen Plätzeii bildeten
sich Gruppen, Arbeiterkolonnen marschirten
hm und her, die Studenten sangen die Mar-
seillaise, an ein 11(1(11* rw+— —
. . —. ein paar Orten ward schon
gerauft. In der nordwestlichen Hälfte der
Stadt richtete sich die Militärmacht ein — w
dfr anderen, volkreichen, ärmeren, mobilisirte
die Revolution. Und sie hatte Glück am
nächsten Tage. Die Nationalgarde, einstmals
7°'e Leibwache des Bürgerkönigs", schützte
* ^ c ^^lEaben, schrie zornig mit: Reform!
mw forderte den Rücktritt Guizots. Ludwig
Pyttepp entledigte sich des Knechtes und die
Bourgeoisie jauchzt deshalb hell ans — der
Das Königsschloß bleibt
nicht lauge verödet. Die
Revolution kommt zu Be-
such; wohl hunderttausend
Gäste schwärmen tagsüber
ein und aus. Die Ersten
zögern so halb, die Nächsten
sind schon munter. Bald
find die Räume gefüllt. Es
wird rumort im Keller, wo
viertausend Flaschen dran
glauben müssen, rumort in
Ställen und Remisen. In
den Gemächern erbricht man
die Schränke; die Böden
der Oberst bei Charles Beslay, der eben vor-! sind übersät mit Wäsche, Kleidern und Büchern
Verhandlungen vor einer Barrikade an der Rue St. DeniZ.
weiß, sie kommen, der Strom
der Lava wälzt sich heran.
Einer Eingebung gehorchend,
zieht er die Uniform an und
reitet hinaus, den National-
gardisten sich zu präsentiren.
Verschwendete Müh', — ein
fragwürdiger Achtungs-Er-
folg bewegt ihn schleunigst
zu retiriren. Er begegnet
verstörten Gesichtern. Die
Herren tuscheln, die Damen
schluchzen. Abdanken! heißt
es zuletzt. Er will gehorchen,
läßt aber die Feder fallen.
Der anwesende Sohn drückt
sie ihm unwirsch zwischen
die Finger. Die Szene ist
ohne Würde; eine weiner-
liche Komödie. Und endlich
flieht der Alte, erkannt, doch
unbehelligt mit den Seinen
nach dem Eintrachtsplatz;
dort wo sein Vater 1793 den
Tod durch die Guillotine er-
litt, kriecht er zitternd in
den Wagen, wendet er sich
nach dem Exil. Er ist be-
trübt, verwirrt. Doch das
Portefeuille mit den Werth-
schriften hat er bei sich; das
ist ein Tropfen Balsam.
über schreitet. Maxime du Camp erzählt den
Hergang genauer: Ein Fackelträger des Zuges
sucht, lästerlich schimpfend, dreimal dem Oberst
den Schnurrbart anzubrennen. Dreimal legt
ein Sergeant auf ihn an, und dreimal wird er
am Schießen gehindert. Beim vierten Versuche
rennt die Kugel aus dem Lauf, der Fackelmann
überschlägt und die ganze Kompagnie drückt
ab. Die Geschichte erlaubt sich ganz heillose
Spässe. Ein Schnurrbart, der nicht
brennen will, entfacht die Lohe. „Ver-
rath! Man mordet uns! Rache!" so gellt es
in die Weite. Ein Karren schleppt sechzehn
der Leichen über die Boulevards hin. Die
Waffenläden werden aufgebrochen, die Barri-
kaden thürmeu sich zu Hunderten und Sturm-
glockenklang rollt über die Dächer. Der Wirr-
warr, in welchem der kleine Thiers piepst, der
Marfchall Bugeaud flucht, die Linie kampf-
Briefe und Dokumente flattern durch die Fenster,
Bilder werden zerschnitten, Vorhänge zerfetzt,
Möbel demolirt. Viele schlüpfen in Prunk-
gewänder und treiben jeden Schabernack. Aus
der Kapelle bringen sie ein prachtvolles Kruzifix
her. „Hüte ab, grüßt mir den Zimmermann
von Nazareth!" kommandirt ein Student. In
einem Saal des ersten Stockes, wo der König zu
speisen pflegte, war schon gedeckt gewesen. Flugs
find Männlein und Weiblein an der Tafel und
Grisetten reichen Kaffee in kostbarem Porzellan
herum. Unbändigste Heiterkeit stiftete ein
Papagei, der nebenan mörderisch „Nieder mit
Guizot!" kräht; Hofschranzen, denen der Herr
Professor zuwider war, hatten den Vogel wohl
das Stück gelehrt. Zuletzt ging's an den Thron;
nachdem er genügend verhöhnt worden, trug
ein Trupp ihn nach dem Bastilleplatz. Dort
ward er verzehrt von den Flammen. Gestohlen
beut Qßn^citjvtcit nichts 01 . ,,
stolz auf bas Brett .rdachtiges, sie waren I Stein bes Anstoßes war weggewälzt. Nur bie! unlustig wirb unb enblich mit bem Volke fra-
foppte die ihn Nt-, lhrem Kopfe. Ersterer I Proletarier rüsten nicht ab, sie kennen die erz- ternifirt, ist ungeheuer, ein brandend Meer, das
reform lehne er ^^nden: Jede Parlaments- falschen Brüder. Und während noch Thiers, I Alles zu verschlingen di
droht. Die Minister-
.... . «iübn
as r.Ä'Ä KL.^ 1?% #* «m..*,inm- •' .
allgemeine Stimmrecht komme
hundert nicht a /’ ......^ m unum ^>uyi- jiiiiuiusyiuiuwe luuu viuuji» cmci iuu|vuu avu+;jc i mu. vt|ujiviu-jiiywi, muu viclll uwl nie viu>
wärtigen Divl t Rieche, und einem aus-! zählenden Schaar durch Infanterie der Weg ^ men! Zu spät, zu spät, das ist der Refrain
gewisser als '"'s"- versicherte er, der Sache! gesperrt; es kracht ein Schuß, darauf eine Salve, ( be§ Liedes. Niemand gebietet der empörten
teten mit den^me^"^ Gegner antwor- j und au die sechzig Menschen sind niedergestreckt.! Wogen. Ihnen mit Anstand zu entrinnen, ward
lose Eckmans? . Uvrmbanketten. Erst Harm- Das übliche „Mißverständniß"! Man hat einen in den Tuilerien einzig noch erwogen. Rath-
ler sich prod/b'f"'denen liberale Schwänz-! Befehl unrichtig verstanden, entschuldigte sich los pendelt Ludwig Philipp hin und her; er
IN dem Pariser Keffell^Trup-
Ungezogen;
in diesem Jahr-; steriumsgebäude wird Nachts einer tausend Köpfe | mit zu beschwichtigen; man pfeift auf die Na-
UlUTiy
rot reichsten „gemäßigtsten"
Quartier nicht ein ein-
)lger ministerieller Kan-
didat durch. Im konservati-
ven Lager begannen Deser-
tionen und hoher Kreise be-
mächtigte sich Verzagtheit;
Ludwig Philipp's eigener
Sohn, der Herzog von Join-
v'lle ging, Böses ahnend,
uach Algier hinüber.
DieThronredevom28.De-
zember goß Oel ins Feuer;
hvch schäumten die Debatten
Wochen hindurch. Die Tem-
peratur ward schwül. Doch
hoffte die dpnastische Linke
noch immer den Flick zu
Stande zu bringen. Sie wu-
selte und suselte dazwischen,
sie mochte keine Liquidation,
— sie wollte nur aus die
Polster. Im zwölften Pa-
riser Bezirk ward ein Re-
form-Essen angeordnet; das
sollte wirken. Die Republi-
kaner dachten ähnlich; ste
waren bereit. Wird es
verboten, lachten sie, so haben
wir die Insurrektion. Rich-
tig erfolgte das läppische
Verbot. Die Kammerhelden
polterten und — duckten
worauf der König
^dwunzolte: „Natürlich sie
eichon stets, wenn inan
'"cht nachgjebt!"
Ja,
Denen d
wenn er's nur mit
"ngss°al"mit'7
zu tfii,,. ' , den Fracken
Blousen hätte; die draußen i
rauen ' i'e mit ihren rothen
in den
a»en ._ cj,.’ mu lymi iviVv.v Bete-
Morgen S'jr’s*?idd)t f°it,of,tfdr- Am
Werkstätten r r>bbruar waren die meisten
Es _?er' die Straßen um so belebter.
. . , wv*wpv»v vv*vv*v*.
^ wehte eine ganz eigene Luft, wie vor
dem Gewitter. Auf öffentlichen Plätzeii bildeten
sich Gruppen, Arbeiterkolonnen marschirten
hm und her, die Studenten sangen die Mar-
seillaise, an ein 11(1(11* rw+— —
. . —. ein paar Orten ward schon
gerauft. In der nordwestlichen Hälfte der
Stadt richtete sich die Militärmacht ein — w
dfr anderen, volkreichen, ärmeren, mobilisirte
die Revolution. Und sie hatte Glück am
nächsten Tage. Die Nationalgarde, einstmals
7°'e Leibwache des Bürgerkönigs", schützte
* ^ c ^^lEaben, schrie zornig mit: Reform!
mw forderte den Rücktritt Guizots. Ludwig
Pyttepp entledigte sich des Knechtes und die
Bourgeoisie jauchzt deshalb hell ans — der
Das Königsschloß bleibt
nicht lauge verödet. Die
Revolution kommt zu Be-
such; wohl hunderttausend
Gäste schwärmen tagsüber
ein und aus. Die Ersten
zögern so halb, die Nächsten
sind schon munter. Bald
find die Räume gefüllt. Es
wird rumort im Keller, wo
viertausend Flaschen dran
glauben müssen, rumort in
Ställen und Remisen. In
den Gemächern erbricht man
die Schränke; die Böden
der Oberst bei Charles Beslay, der eben vor-! sind übersät mit Wäsche, Kleidern und Büchern
Verhandlungen vor einer Barrikade an der Rue St. DeniZ.
weiß, sie kommen, der Strom
der Lava wälzt sich heran.
Einer Eingebung gehorchend,
zieht er die Uniform an und
reitet hinaus, den National-
gardisten sich zu präsentiren.
Verschwendete Müh', — ein
fragwürdiger Achtungs-Er-
folg bewegt ihn schleunigst
zu retiriren. Er begegnet
verstörten Gesichtern. Die
Herren tuscheln, die Damen
schluchzen. Abdanken! heißt
es zuletzt. Er will gehorchen,
läßt aber die Feder fallen.
Der anwesende Sohn drückt
sie ihm unwirsch zwischen
die Finger. Die Szene ist
ohne Würde; eine weiner-
liche Komödie. Und endlich
flieht der Alte, erkannt, doch
unbehelligt mit den Seinen
nach dem Eintrachtsplatz;
dort wo sein Vater 1793 den
Tod durch die Guillotine er-
litt, kriecht er zitternd in
den Wagen, wendet er sich
nach dem Exil. Er ist be-
trübt, verwirrt. Doch das
Portefeuille mit den Werth-
schriften hat er bei sich; das
ist ein Tropfen Balsam.
über schreitet. Maxime du Camp erzählt den
Hergang genauer: Ein Fackelträger des Zuges
sucht, lästerlich schimpfend, dreimal dem Oberst
den Schnurrbart anzubrennen. Dreimal legt
ein Sergeant auf ihn an, und dreimal wird er
am Schießen gehindert. Beim vierten Versuche
rennt die Kugel aus dem Lauf, der Fackelmann
überschlägt und die ganze Kompagnie drückt
ab. Die Geschichte erlaubt sich ganz heillose
Spässe. Ein Schnurrbart, der nicht
brennen will, entfacht die Lohe. „Ver-
rath! Man mordet uns! Rache!" so gellt es
in die Weite. Ein Karren schleppt sechzehn
der Leichen über die Boulevards hin. Die
Waffenläden werden aufgebrochen, die Barri-
kaden thürmeu sich zu Hunderten und Sturm-
glockenklang rollt über die Dächer. Der Wirr-
warr, in welchem der kleine Thiers piepst, der
Marfchall Bugeaud flucht, die Linie kampf-
Briefe und Dokumente flattern durch die Fenster,
Bilder werden zerschnitten, Vorhänge zerfetzt,
Möbel demolirt. Viele schlüpfen in Prunk-
gewänder und treiben jeden Schabernack. Aus
der Kapelle bringen sie ein prachtvolles Kruzifix
her. „Hüte ab, grüßt mir den Zimmermann
von Nazareth!" kommandirt ein Student. In
einem Saal des ersten Stockes, wo der König zu
speisen pflegte, war schon gedeckt gewesen. Flugs
find Männlein und Weiblein an der Tafel und
Grisetten reichen Kaffee in kostbarem Porzellan
herum. Unbändigste Heiterkeit stiftete ein
Papagei, der nebenan mörderisch „Nieder mit
Guizot!" kräht; Hofschranzen, denen der Herr
Professor zuwider war, hatten den Vogel wohl
das Stück gelehrt. Zuletzt ging's an den Thron;
nachdem er genügend verhöhnt worden, trug
ein Trupp ihn nach dem Bastilleplatz. Dort
ward er verzehrt von den Flammen. Gestohlen