-L> <&err Lieber nach Annahme öes Vlottengesehes. ^
Jetzt, armes Deutschland, hüte dich!
Dullen.
Mulles >» den IRatb! —
_ts '^bcn Keine Schrullen,
_ h nicht am süssen Lullen,
mnüM„t mCbt Äas Lortschrikterad.
fablet ifiuUen in den 1Ratb.
in den 'IRatb!
•mn "hrt>n?* "a^h vorn bescheiden,
™ b^"Vre nacb hinten leiden
«ur den zehnten untern Grad. -
'Wflablet Dullen in den 'IRatb.
rrtäblet Müllen in den 'IRatb'_
«ullcn sind nach allen Seiten
Glatt und rrci von Lekigkeiten
Lind bewahren iRub' im Staat. -
Wählet Müllen in den IRatb.
Wählet Mulle» in den 'IRatb'
Müllen haben keine Spitzen,
Hrönnen selbst die Daut nicht ritzen
Dem, der Lumpenstreicbe tbat. —
Wählet Müllen in den IRatb.
Wählet Müllen i» den IRatb!
Dann verbleiben alle «»echte
Lest in ihrem alten IRecbte,
Lu verhungern kür den Staat. —
Mahlet Müllen in den IRatb.
Müllen, Grosse dieser Welt!
Lure Wunder lasst mich preisen:
Ahr seid stark int IRatb der Weisen —
Eebtig ist durch euch das Geld. -
Geld und Müllen - Derrcn der Welt.
Robert Zeidel.
Ungezwungene Andacht.
Ein hoher Herr — nomina sunt odiosa —
Schritt einst mit seinem neusten Marquis Posa
Auf seinem Schiffe.
Auf den fernen Meeren
Wollt' er sich ruhn von seinem Dienst, dem schweren.
Am Sonntag fand man zutn Erbauungszweck
Die ganze Mannschaft auf des Schiffes Deck;
Sie hörte auf des hohen Herren Predigt.
Und als er glänzend seinen Speech erledigt,
War tiefgerührt ein frommer, fremder Herr
Und freut' sich über der Matrosen Andacht sehr.
Er sprach zu einein von den Leuten: „Schön
War's, als ich Euch so religiös gesehn,
Als Ihr so sronlm gebetet und gesungen,
Nun sagt mir ehrlich: Thatet Jhr's gezwungen?"
Der Schiffsmann kratzt sich grinsend hinterm Ohr:
„Gezwungen? Nee, doch wer sich drückte, der verlor
Noch allemal für mindestens acht Tage
Den Grog!"
Der Fremde thät sonst keine Frage.
——— a. w.
Schnitzel.
„Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein
Brot essen!" lautet der Fluch Jchooahs. Wie?
Die Arbeit ein Fluch? Man kann den Sozial-
demokraten nicht verargen, wenn sie sagen: „Da
habt ihr euren Bourgeoisgott!"
Das Raubritterthum besteht noch heute: Lohn
ohne Arbeit ist Beute.
Heute stehn die großen Drachen ain Wagen
der Zeit, Dampf und Elektrizität, noch im Dienste
eines rücksichtslos daherfahrenden Egoismus. Ueber
die blutigen Leiber der unwissenden Geduld hin-
weg geht die rasende Fahrt. Aber der Morgen
ivird kommen, da die erwachende Einsicht dem
Wagenlenker in die Zügel fällt. Dann werden
oben sein, die unten sind, und Gerechtigkeit wird
die Bahn heißen, auf welcher die Drachen dahin
traben; denn die Zukunft wird Denen gehören,
welchen die Gegenwart nicht gehört.
Hoheit auf dem Schützenfest.
In einer Residenz ist Schützenfest
Und, weil sich der Verein stets artig führt,
Sich Hoheit selbst soweit herniederläßt,
Daß er die Feier durch sein Dasein ziert.
Ja, er will gar, ha, welcher Hochgenuß!
In Gnaden machen selbst den ersten Schuß.
Als Hoheit das Gewehr nun aufgelegt
Und ihn die andern ehrfurchtsvoll umstehn,
Fühlt sich der gute Mann etwas erregt
Und fürchtet, daß die Kugel fehl möcht' gehn.
Da flüstert der Herr Stadtrath: „'s wird schon gut,
Der Zeiger zeigt doch Zentrum! Also Muth!"
Beilage zum „wahren Jacob" Nr. 308 n, 1898.
Jetzt, armes Deutschland, hüte dich!
Dullen.
Mulles >» den IRatb! —
_ts '^bcn Keine Schrullen,
_ h nicht am süssen Lullen,
mnüM„t mCbt Äas Lortschrikterad.
fablet ifiuUen in den 1Ratb.
in den 'IRatb!
•mn "hrt>n?* "a^h vorn bescheiden,
™ b^"Vre nacb hinten leiden
«ur den zehnten untern Grad. -
'Wflablet Dullen in den 'IRatb.
rrtäblet Müllen in den 'IRatb'_
«ullcn sind nach allen Seiten
Glatt und rrci von Lekigkeiten
Lind bewahren iRub' im Staat. -
Wählet Müllen in den IRatb.
Wählet Mulle» in den 'IRatb'
Müllen haben keine Spitzen,
Hrönnen selbst die Daut nicht ritzen
Dem, der Lumpenstreicbe tbat. —
Wählet Müllen in den IRatb.
Wählet Müllen i» den IRatb!
Dann verbleiben alle «»echte
Lest in ihrem alten IRecbte,
Lu verhungern kür den Staat. —
Mahlet Müllen in den IRatb.
Müllen, Grosse dieser Welt!
Lure Wunder lasst mich preisen:
Ahr seid stark int IRatb der Weisen —
Eebtig ist durch euch das Geld. -
Geld und Müllen - Derrcn der Welt.
Robert Zeidel.
Ungezwungene Andacht.
Ein hoher Herr — nomina sunt odiosa —
Schritt einst mit seinem neusten Marquis Posa
Auf seinem Schiffe.
Auf den fernen Meeren
Wollt' er sich ruhn von seinem Dienst, dem schweren.
Am Sonntag fand man zutn Erbauungszweck
Die ganze Mannschaft auf des Schiffes Deck;
Sie hörte auf des hohen Herren Predigt.
Und als er glänzend seinen Speech erledigt,
War tiefgerührt ein frommer, fremder Herr
Und freut' sich über der Matrosen Andacht sehr.
Er sprach zu einein von den Leuten: „Schön
War's, als ich Euch so religiös gesehn,
Als Ihr so sronlm gebetet und gesungen,
Nun sagt mir ehrlich: Thatet Jhr's gezwungen?"
Der Schiffsmann kratzt sich grinsend hinterm Ohr:
„Gezwungen? Nee, doch wer sich drückte, der verlor
Noch allemal für mindestens acht Tage
Den Grog!"
Der Fremde thät sonst keine Frage.
——— a. w.
Schnitzel.
„Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein
Brot essen!" lautet der Fluch Jchooahs. Wie?
Die Arbeit ein Fluch? Man kann den Sozial-
demokraten nicht verargen, wenn sie sagen: „Da
habt ihr euren Bourgeoisgott!"
Das Raubritterthum besteht noch heute: Lohn
ohne Arbeit ist Beute.
Heute stehn die großen Drachen ain Wagen
der Zeit, Dampf und Elektrizität, noch im Dienste
eines rücksichtslos daherfahrenden Egoismus. Ueber
die blutigen Leiber der unwissenden Geduld hin-
weg geht die rasende Fahrt. Aber der Morgen
ivird kommen, da die erwachende Einsicht dem
Wagenlenker in die Zügel fällt. Dann werden
oben sein, die unten sind, und Gerechtigkeit wird
die Bahn heißen, auf welcher die Drachen dahin
traben; denn die Zukunft wird Denen gehören,
welchen die Gegenwart nicht gehört.
Hoheit auf dem Schützenfest.
In einer Residenz ist Schützenfest
Und, weil sich der Verein stets artig führt,
Sich Hoheit selbst soweit herniederläßt,
Daß er die Feier durch sein Dasein ziert.
Ja, er will gar, ha, welcher Hochgenuß!
In Gnaden machen selbst den ersten Schuß.
Als Hoheit das Gewehr nun aufgelegt
Und ihn die andern ehrfurchtsvoll umstehn,
Fühlt sich der gute Mann etwas erregt
Und fürchtet, daß die Kugel fehl möcht' gehn.
Da flüstert der Herr Stadtrath: „'s wird schon gut,
Der Zeiger zeigt doch Zentrum! Also Muth!"
Beilage zum „wahren Jacob" Nr. 308 n, 1898.