^=3* Veranger.
Um 14. Juli 1789 ward von dm Parisern die Bastillc erstürmt.
Tags darauf führte ein ehrsamer Schneider seinen zehnjährigen Enkel
vor die unheimliche Veste, in welcher das absolute Königthum seine
Feinde mit einem Federzuge, oft für immer, hatte verschwinden lassen.
Vierzig Jahre später erinnerte sich der Enkel, der den Ruf: „Zu den
Waffen! Nach der Bastille!", das Wirbeln der Trommeln und den
Freiheit, ob auch geächtet, ohne Zittern
Sing' ich dein Lied in meines Kerkers Nacht,
Die Morgensonne spielt an meinen Gittern
Bescheint den großen Tag noch heut' mit Pracht
Bescheint ihn noch mit voller Pracht,
Dieser Enkel war Pierre Jean de Beranger, der Sohn eines verarmten
Knall der Kanonen gehört hatte, dieses Ganges und der Worte des
ernsten Greises.
„Sohn", sprach er, „sieh der Unterdrücker Kette
Hat hier dem Volk die Kehle zugcschnürt.
Sie gruben, die Gefangnen all zu hegen.
Hier unter jedem Thurm gar manchen Schacht!
So ist der Bau dem ersten Stoß erlegen.
Freiheit, mein Sohn, die heil'gc Erzrebellin,
Führt nun das Eisen, das die Väter band,
Und ruft aus dieses Schlachtfeld die Gesellin,
Die Gleichheit, die einst von der Erde schwand!
Aufgeht der Menschen rechte klare Sonne,
Hier geht sie auf, die aller Welt einst lacht.
Aus diesem Schutt blüht eine Welt voll Wonne."
So berichtet der Enkel, nach vierzig Jahren selbst ein Gefangener
des wieder hergestellten Königthums, und er schließt:
Edelmanncö. Er wurde am 19. August 1780 zu Paris in dein
Hause seines Großvatexs, des Schneiders, geboren, eine „Nachtigall
mit einer Adlerklaue", wie Börne ihn nennt. Es war nicht seine Schuld,
daß sein Vater adelig lvar. Er selbst wollte nie etwas anderes als ein
schlichter Bürgerlicher sein, und als man ihm, dem Volködichter, das
von vor seinem Namen vorwarf, protestirte er energisch in dem Ge-
dicht „Le vilain“ (Der Gemeine). Er besäße über seinen Adel
kein Pergament, seine Vorfahren hätten weder arme Leibeigene bis aufö
Vlrit gepeinigt, noch Straßenraub getrieben, noch waren sie Kammcr-
dieiter bei Karl dem Großen gewesen.
Nein, über keine Art von Adel
Hab' ich 'neu pergamentnen Schein;
Weiß nur mein Vaterland zu lieben;
Ich bin gemein und ganz gemein,
Ja, ganz gemein.
Gemein, gemein.
Um 14. Juli 1789 ward von dm Parisern die Bastillc erstürmt.
Tags darauf führte ein ehrsamer Schneider seinen zehnjährigen Enkel
vor die unheimliche Veste, in welcher das absolute Königthum seine
Feinde mit einem Federzuge, oft für immer, hatte verschwinden lassen.
Vierzig Jahre später erinnerte sich der Enkel, der den Ruf: „Zu den
Waffen! Nach der Bastille!", das Wirbeln der Trommeln und den
Freiheit, ob auch geächtet, ohne Zittern
Sing' ich dein Lied in meines Kerkers Nacht,
Die Morgensonne spielt an meinen Gittern
Bescheint den großen Tag noch heut' mit Pracht
Bescheint ihn noch mit voller Pracht,
Dieser Enkel war Pierre Jean de Beranger, der Sohn eines verarmten
Knall der Kanonen gehört hatte, dieses Ganges und der Worte des
ernsten Greises.
„Sohn", sprach er, „sieh der Unterdrücker Kette
Hat hier dem Volk die Kehle zugcschnürt.
Sie gruben, die Gefangnen all zu hegen.
Hier unter jedem Thurm gar manchen Schacht!
So ist der Bau dem ersten Stoß erlegen.
Freiheit, mein Sohn, die heil'gc Erzrebellin,
Führt nun das Eisen, das die Väter band,
Und ruft aus dieses Schlachtfeld die Gesellin,
Die Gleichheit, die einst von der Erde schwand!
Aufgeht der Menschen rechte klare Sonne,
Hier geht sie auf, die aller Welt einst lacht.
Aus diesem Schutt blüht eine Welt voll Wonne."
So berichtet der Enkel, nach vierzig Jahren selbst ein Gefangener
des wieder hergestellten Königthums, und er schließt:
Edelmanncö. Er wurde am 19. August 1780 zu Paris in dein
Hause seines Großvatexs, des Schneiders, geboren, eine „Nachtigall
mit einer Adlerklaue", wie Börne ihn nennt. Es war nicht seine Schuld,
daß sein Vater adelig lvar. Er selbst wollte nie etwas anderes als ein
schlichter Bürgerlicher sein, und als man ihm, dem Volködichter, das
von vor seinem Namen vorwarf, protestirte er energisch in dem Ge-
dicht „Le vilain“ (Der Gemeine). Er besäße über seinen Adel
kein Pergament, seine Vorfahren hätten weder arme Leibeigene bis aufö
Vlrit gepeinigt, noch Straßenraub getrieben, noch waren sie Kammcr-
dieiter bei Karl dem Großen gewesen.
Nein, über keine Art von Adel
Hab' ich 'neu pergamentnen Schein;
Weiß nur mein Vaterland zu lieben;
Ich bin gemein und ganz gemein,
Ja, ganz gemein.
Gemein, gemein.