Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
- « 2934


Das Schreckgespenst * *

* * im Reichstag.

„Das Wort „Schreckgespenst" muß ich als unparlamentarisch bezeichnen."

l». Frege, Reichstagssitzung am 17. Januar.)

Briefkasten.

Herr S. Horowit; in Rrakau theilt uns mit, daß er
die Uebersetzung der Novellette „Rauch" von Marie Konopnicka,
die wir in Nr. 326 zum Abdruck brachten, nur uns allein ver-
kaufte, sonst Niemandem. Wir haben keinen Grund, daran
zu zweifeln und nehmen an, daß die durch viele deutsche
Blätter gegangene Uebersetzung von anderer Seite angefertigt
worden ist.

K. 19. Sie haben Talent zum Plaudern, aber in
dem Stoff haben Sie sich vergriffen.

F. K. in w. Es giebt Leute, die von sich immer im
Superlativ reden, nur dann nicht, wenn es sich um weniger an-
genehme persönliche Eigenschaften handelt. Wenn Sie den betr.
Herrn Feuer speien sehen wollen, so reden Sie ihn einmal -
etwa zu Fastnacht tuie folgt an: Sie sind der größte Narr —
das verrückteste Huhn — der verwegenste Drahtzieher — der
schofelste Charakter! Berichten Sie uns gefl. über den Erfolg.

L. B. in Z. „In einer Fabrik in Zeitz wird der Fabrik-
hof zur Frühstückszeit durch einen Lattenzaun von der Straße
abgesperrt, um die Händler mit Eßwaaren vom Hofe fern-
zuhallen. Die Händler reichen nun warme Würstchen und
dergleichen durch den Lattenzaun, so daß die Arbeiter schon
jetzt einen Vorgeschmack von den Einrichtungen in den Zucht-
häusern erhalten."

<£. „Alles mit Maß, sagte die Magdeburger Polizei, —
da begann sie alle Anarchisten ü la Bertillon zu messen." —
Das ist eine Umschreibung des alten Witzes: „Alles mit Maß,
sagte der Schneider, da nahm er die Elle und prügelte seine
Frau braun und blau." In die gleiche Kategorie gehört auch
die Einsendung, daß die Polizei in Magdeburg verstände, sehr
maßvoll vorzugehen.

Vikar. Sie dichten:

„Daß nach dem Zuchthaus mit Sehnsucht
Die Arbeiterfeinde schrei'«,—

Begreiflich ist's, es gehören
So manche von ihnen hinein."

R. in S. „Die schiefen Urtheile über soziale Dinge rühren
zum großen Theile daher, daß man die sozialen Zustände nur
von vorne sieht. Man muß sie auch einmal von hinten
betrachten." Prosit!

pst. H. in D. Daß die Zukunft auf dem Wasser liegen
soll, ist ziemlich allgemein bekannt geworden; lassen wir sie
ruhig dort schwimmen, — ist es doch nicht unsere Zukunft.

Nicht verwendbar: A. Sch., p. R., w. D.. X. J20,
B. in LH., H. L. in L). F. in A., A. Sch. in <B.

Feine Verwandtschaft.

Professor Delbrück und Graf Thun scheinen
verwandt zu sein, denn wenn der Eine spricht,
kommt er immer aus dem Konzept und wenn
der Andere spricht, kommt er ins Konzept — der
Disziplinargerichts Hofakten!

Weltsusstellungs-Wnnder.

Die sensationellsten Wunder auf der
nächsten. Pariser Weltausstellung beabsichtigt der
französische Generalstab zu präsentiren:

1. Enorm lange Gesichter,

2. Riesen von Nasen und

3. Lügen, die kurze Beine haben! k.

Die Weisheit plaudert aus der Schule des
Lebens, der Haß plaudert sogar noch aus dem
Grabe. .

Das Volk der Denker, wird manchmal zum
Volk der Henker. .

Nieder mit der Konkurrenz! rufen die Klein-
gewerbetreibenden und die orthodoxen Protestanten.
— Die ersteren wollen die großen Bazare, die
letzteren den Jesuiten- Orden nicht auskommen
lassen. ,

Den Philistern imponirt immer dasjenige am
meisten, was sie am wenigsten verstehen. Des-
wegen schwärmen sie u. A. auch für die Kolonial-
politik.

^ x xfx xfx, xfx. xfx xfx, xfx, x+x .xfx. xfx X+X X+X .xtx xfx xix X+X .x+x xfx xfX xfx .x+x _xjx xfX _X+X .X+X x+x xfx

Soeben ist erschienen und liegt komplet vor:

KWchtc i>cr IrlmAWn MiolutiM tson IS4S

und der

Zweiten Republik.

volksthümlich dargestellt von Louis Heritier.

tzerausgegeben von w. Lichhoff und Ld. Bernstein.

Nit einem Aachtrag: Bon, zweiten Kaiserreich vis zur dritten Republik.

von Eduard Bernstein.

Der Cext ist mit PO Porträts und f08 historischen Bildern geschmückt.

Preis drosch. M. 5.—, grbd. in Prachkbd. M. 6.80. Auch in 25 Lieferungen i 20 Pf. zu beziehen.

/*■ xfx' V|x‘ V^x" V jx' VJx‘ Vjx' 'xfx' Vjx V{x' V JV V|x‘ V|X' V^x' V|x' V|x' V|X’ Vax* 'xfx' Vj,V V|X’ Vix‘ V|x" Vfx' Vjx‘

& Die Agrarfrage. * *

Eine Übersicht über die Tendenzen der modernen tandwirlhschast und die Agrarpolilili der Sozialdemokratie.

Von Karl Rautslry.

VIII und 462 Seiten Gr.-Oktav. Broschirt M. 5.—, gebd. in engl. Lwd. M. 6.50.

Aus dem Inhalt des längsterwarteten Buches theilen
wir die nachstehenden Kapitel-Ueberschriften mit, die wohl
den besten Ueberblick geben über das, was der Autor in
seinein Buche behandelt.

I. Die Entwicklung der Landwirthschaft in der
kapitalistischen Gesellschaft.

Der Bauer und die Industrie. — Die Landwirthschaft
der Feudalzeit. — Die moderne Landwirthschaft. — Der
kapitalistische Charakter der modernen Landwirthschaft.
— Großbetrieb und Kleinbetrieb. — Di- Schranken der

kapitalistischen Landwirthschaft. — Di- Proletarisirung
der Bauern. — Die wachsenden Schwierigkeiten der
Maaren produzirenden Landwirthschaft. — Die über-
seeische Lcbensmittelkonkurrenz und die Jndustrialistrung
der Landwirthschaft. — Ausblick in di- Zukunft.

II. Sozialdemokratische Agrarpolitik.

Braucht die Sozialdemokratie ein Agrarprogramm ? — Der
Schutz des ländlichen Proletariats. — Der Schutz der Land-
wirthschaft. — Der Schutz der Landbevölkerung. — Die so-
ziale Revolution und die Expropriirung der Grundbesitzer.

Durch alle Buchhandlungen und Kolporteure |u begehen.

Hochachtungsvoll I. H. W. Dreh Nachf., Stuttgart.

Verantwortlich für die Redaktion Georg Baßler in Stuttgart. — Druck und Verlag von I. H. W. Dietz Rachf. (G. m. b. H.) in Stuttgart.
Image description
There is no information available here for this page.

Temporarily hide column
 
Annotationen