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https://doi.org/10.11588/diglit.8255#0110
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des wahren Jacob
-L« Löartleiöjgkeit. °5*
„Die Zuchthausvorlags ist leider immer
noch nicht da." (Dis „Post".)
i LöunO ^
eite!
Dr. Bombastus Paracelsus: Ist denn bei tzulda
Immer noch kein Stuhl da?
Die TOeltpoHtifter.
Ls leiten des Deutschen Reiches Geschick
Gar kühne Diplomaten,
Sie schreiten mit ihrer Weltpolitik
Voran den anderen Staaten.
In Asien und in Afrika
Beherrschen sie Land und Meere,
Sie wahren sogar auf Samoa
Des deutschen Aamens Lhre.
Die Kaust, die gepanzerte, zeigen sie
Den Türken und den Chinesen,
Sie rühmen sich, daß Deutschland nie
So stark wie heute gewesen.
An einem einzigen Punkt allein
Ist Schwäche zu vermelden:
In Deutschland selbst sind schwach und klein
Die übermüthigen Helden.
Das Vaterland sie sehen bedroht,
Den Amsturz vor den Chüren,
Sobald sich um ihr Recht und Brot
Die Proletarier rühren.
Sie glauben, das Reich aus den Kugen geht,
Wenn vor der Arbeitsstelle
Der Hosenfabrik auf Posten steht
Lin streikender Schneidergeselle.
Die Vbrigkeit gar sorglich wacht
A)o Deutsche reden und tagen —
Ls kann des Reiches gewaltige Macht
Rein freies Wort vertragen.
Und wenn es aus der Presse schallt,
Das Wort, das trotzige, kühne,
Da sorgt der Bruder Staatsanwalt,
Daß man den Krevel sühne.
Aach Außen „weltbeherrschend" groß,
Im Innern zittrig und zage,
Das ist das tragi-komische Loos
Der Helden unserer Tage.
Der deutsche Aar steigt himmelan
Der Sonne erst entgegen,
wenn er zum stolzen Kluge kann
Der Kreiheit Schwingen regen. m. k.
Noch kranken wir in Deutschland bis in die
Fingerspitzen hinein an den Ueberliefernngen des
Beamtenstaats. Noch imponirt uns die Bildung
einzig, wenn sie sich durch Examina und Titel
ausweisen kann. Noch respektiren wir den Rock
mehr als den Menschen. Noch sind wir nicht selbst-
bewußt genug, um sagen zu können: das bin ich
und das kann ich — ich zahle unpatentirt mit
meiner bloßen Person.
Aus Sachsen wurde neuerdings wieder Hoch-
wasserschaden gemeldet. Die sächsischen „Staats-
männer" verstehen zwar das Wahlrecht, aber
nicht die Flüsse des Landes einzudämmen.
Im Reichstag scheint man sich der Prügel-
strafe zuzuneigen. Es werden unliebsame Vor-
lagen einfach durchgepeitscht.
Die Chinesen sind der europäischen Krieg-
führung nicht gewachsen — sie lassen sich gar
zu leicht übers Ohr hauen.
Beilage zum „wahren Jacob" Br. 33612, J899.
1)( Rtcr BaT tiiKCiS -Be ila <je
des wahren Jacob
-L« Löartleiöjgkeit. °5*
„Die Zuchthausvorlags ist leider immer
noch nicht da." (Dis „Post".)
i LöunO ^
eite!
Dr. Bombastus Paracelsus: Ist denn bei tzulda
Immer noch kein Stuhl da?
Die TOeltpoHtifter.
Ls leiten des Deutschen Reiches Geschick
Gar kühne Diplomaten,
Sie schreiten mit ihrer Weltpolitik
Voran den anderen Staaten.
In Asien und in Afrika
Beherrschen sie Land und Meere,
Sie wahren sogar auf Samoa
Des deutschen Aamens Lhre.
Die Kaust, die gepanzerte, zeigen sie
Den Türken und den Chinesen,
Sie rühmen sich, daß Deutschland nie
So stark wie heute gewesen.
An einem einzigen Punkt allein
Ist Schwäche zu vermelden:
In Deutschland selbst sind schwach und klein
Die übermüthigen Helden.
Das Vaterland sie sehen bedroht,
Den Amsturz vor den Chüren,
Sobald sich um ihr Recht und Brot
Die Proletarier rühren.
Sie glauben, das Reich aus den Kugen geht,
Wenn vor der Arbeitsstelle
Der Hosenfabrik auf Posten steht
Lin streikender Schneidergeselle.
Die Vbrigkeit gar sorglich wacht
A)o Deutsche reden und tagen —
Ls kann des Reiches gewaltige Macht
Rein freies Wort vertragen.
Und wenn es aus der Presse schallt,
Das Wort, das trotzige, kühne,
Da sorgt der Bruder Staatsanwalt,
Daß man den Krevel sühne.
Aach Außen „weltbeherrschend" groß,
Im Innern zittrig und zage,
Das ist das tragi-komische Loos
Der Helden unserer Tage.
Der deutsche Aar steigt himmelan
Der Sonne erst entgegen,
wenn er zum stolzen Kluge kann
Der Kreiheit Schwingen regen. m. k.
Noch kranken wir in Deutschland bis in die
Fingerspitzen hinein an den Ueberliefernngen des
Beamtenstaats. Noch imponirt uns die Bildung
einzig, wenn sie sich durch Examina und Titel
ausweisen kann. Noch respektiren wir den Rock
mehr als den Menschen. Noch sind wir nicht selbst-
bewußt genug, um sagen zu können: das bin ich
und das kann ich — ich zahle unpatentirt mit
meiner bloßen Person.
Aus Sachsen wurde neuerdings wieder Hoch-
wasserschaden gemeldet. Die sächsischen „Staats-
männer" verstehen zwar das Wahlrecht, aber
nicht die Flüsse des Landes einzudämmen.
Im Reichstag scheint man sich der Prügel-
strafe zuzuneigen. Es werden unliebsame Vor-
lagen einfach durchgepeitscht.
Die Chinesen sind der europäischen Krieg-
führung nicht gewachsen — sie lassen sich gar
zu leicht übers Ohr hauen.
Beilage zum „wahren Jacob" Br. 33612, J899.