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https://doi.org/10.11588/diglit.8255#0113
3010
—Der „dumme August" und seine Wombe. ^
Line Umsturzgeschichte in vier Bildern von R. Krank.
Briefkasten.
A. in M. Nach der „Christlichen
Welt-Chronik" haben die Geistlichen
im Großherzogthum Mecklenburg eine
neue Kleiderordnung erhalten. „Sie
haben den sogenannten »Deutschen
9todt‘ zu tragen, der bis auf die Kniee
reicht, damit er die bauchstützenden
Schenkel ordnungsgemäß bedeckt.
Vorne ist der Rock mit sieben Knöpfen
zu schließen. Unter der Taille kann
eine Ausbuchtung bleiben für den
(leider Gottes!) öfter sich zeigenden
Bauch. Am Halse ist ein Stehkragen
zu tragen mit einer vorne sieben
Zentimeter breiten Oeffnung (damit
die keusche Gurgel freiliegt und gut
schlucken kann)." Hiermit glaubt man
unseres „Herrgotts Generäle" dem
Satan der Mode zu entreißen und
sie schon von weitem dem gläubigen
Volk kenntlich zu machen.
A. H. in G. Ein sozialdemo-
kratischer Wahlflugblattvertheiler be-
gegnet im Badischen einem Amts-
diener, der ihn anhält und wissen
will, was das für „Blättle" sind,
die er vertheilt. Der Sozialdemokrat
antwortet, es seien „republikanische
Flugblätter". „So, so", meint hier-
auf der Amtsdiener, „republikanische
sind's; da verbreiten Sie nur weiter;
ich Hab' nur auf sozialdemokratische
Flugblätter zu fahnden."
R. A. in H. Ihren Wunsch, das
Bild „Im Thale des Friedens" apart
als Kunstblatt herauszugeben, können
wir vielleicht erfüllen. Die Erfahrung
hat uns indessen gelehrt, daß der-
artige Blätter nur selten gekauft
werden. In der Regel kommen die
Kosten nicht heraus.
Protzenspötter. Ein Lebens-
zeichen von Ihnen ist uns stets an-
genehm. Das Porträt von Egidy
können wir nicht bringen. Der Mann
stand unserer Partei doch zu fern.
„Daß die Stuttgarter das »Siegle'
von der Stadt genommen und der
schreienden Bourgeoisie das Maul
mit einem »Kloß' gestopft haben, hat
Sie gefreut. Uns auch. — Wenn ab
und zu einer unserer Freunde in
die „Mappe der Gefährlichen" kommt,
so ist das kein großes Unglück. Er
befindet sich dort in guter Gesell-
schaft. Besten Gruß!
P. K. in Treptow. Wenn wir
alle Amtsvorsteher annageln wollen,
die sich bei der Maifeier Uebergriffe
erlauben, so würde das sehr viel
Raum in Anspruch nehmen, ohne
den Lesern etwas Neues zu bieten.
Ueberall dieselbe Geschichte.
Nicht verwendbar: Schm, in
<£., A. D. in H.. p. R. in €.,
K. in X>., pH. S. in M.. A. M.
in L).
Agrariers Klage.
„Leider scheuen die modernen
jungen Mädchen die schwere land-
wirthschaftliche Arbeit und heirathen
liebereinenLehrer, Kontrolleur oder
einen Gendarm. Ich scheue mich nicht,
diesen jungen Mädchen ein Miß-
trauensvotum in allerschärfster Form
von dieser Stelle auszusprechen."
(Abg.vr.Hahn im preuß. Ab-
geordnetenhause, Sitzung vom
15. Mai.)
<S> Naid Sstelbiens. schäme dich!
Fremd ist dir wahre Krauenwürde.
Ls sehnt dein Herz nach Liebe sich.
Du scheust dich vor der Arbeit Bürde.
Statt für den Gutsherrn ohne Ruh'
Das Feld zu ackern, Nist zu laden.
Schaust nach dem jungen Lehrer du.
Und geh'st geheim auf Liebespfaden.
Statt auf die Vchsen nur zu schau'n.
Schaust du nach Steuerkontrolleuren,
Statt Ulee zu säen, tzanf zu bau'n
Willst du vom Glück der Lhe hören.
Dein Gutsherr leidet gungersqual.
Du läßt im Stich ihn ohn' Erbarmen,
Du bist im Stande, zum Gemahl
Zu wählen dir den Landgendarmen.
Pfui, schäme dich! Der Herrgott schuf
Dich nicht zum Freien und Gebären.
Des Weibes einziger Beruf
Zst. seinen Gutsherrn zu ernähren.
U
Höchste GenuMtcht.
Fabrikant: Warum hat denn der Schlosser
August gekündigt?
Buchhalter: Aus übertriebenerGenuß sucht.
Er will sich um einen Taglöhner-Posten beim
Grafen Klinckowström beiverben.
Ansichtspostkarten
des Wahren Jacob
legt jeder Kolporteur vor.« «
»
*!•“ lüir bitten zu verlangen! "fsa
*
Erschienen sind vier farbige
und vier schwarze Karten ..
Zwei weitere Serien sind in Vorbereitung.
Verantwortlich für die Redaktion Georg Baßler in Stuttgart. — Druck und Verlag von I. H. W. Dietz Nachf. (G. m. b. H.) in Stuttgart.
—Der „dumme August" und seine Wombe. ^
Line Umsturzgeschichte in vier Bildern von R. Krank.
Briefkasten.
A. in M. Nach der „Christlichen
Welt-Chronik" haben die Geistlichen
im Großherzogthum Mecklenburg eine
neue Kleiderordnung erhalten. „Sie
haben den sogenannten »Deutschen
9todt‘ zu tragen, der bis auf die Kniee
reicht, damit er die bauchstützenden
Schenkel ordnungsgemäß bedeckt.
Vorne ist der Rock mit sieben Knöpfen
zu schließen. Unter der Taille kann
eine Ausbuchtung bleiben für den
(leider Gottes!) öfter sich zeigenden
Bauch. Am Halse ist ein Stehkragen
zu tragen mit einer vorne sieben
Zentimeter breiten Oeffnung (damit
die keusche Gurgel freiliegt und gut
schlucken kann)." Hiermit glaubt man
unseres „Herrgotts Generäle" dem
Satan der Mode zu entreißen und
sie schon von weitem dem gläubigen
Volk kenntlich zu machen.
A. H. in G. Ein sozialdemo-
kratischer Wahlflugblattvertheiler be-
gegnet im Badischen einem Amts-
diener, der ihn anhält und wissen
will, was das für „Blättle" sind,
die er vertheilt. Der Sozialdemokrat
antwortet, es seien „republikanische
Flugblätter". „So, so", meint hier-
auf der Amtsdiener, „republikanische
sind's; da verbreiten Sie nur weiter;
ich Hab' nur auf sozialdemokratische
Flugblätter zu fahnden."
R. A. in H. Ihren Wunsch, das
Bild „Im Thale des Friedens" apart
als Kunstblatt herauszugeben, können
wir vielleicht erfüllen. Die Erfahrung
hat uns indessen gelehrt, daß der-
artige Blätter nur selten gekauft
werden. In der Regel kommen die
Kosten nicht heraus.
Protzenspötter. Ein Lebens-
zeichen von Ihnen ist uns stets an-
genehm. Das Porträt von Egidy
können wir nicht bringen. Der Mann
stand unserer Partei doch zu fern.
„Daß die Stuttgarter das »Siegle'
von der Stadt genommen und der
schreienden Bourgeoisie das Maul
mit einem »Kloß' gestopft haben, hat
Sie gefreut. Uns auch. — Wenn ab
und zu einer unserer Freunde in
die „Mappe der Gefährlichen" kommt,
so ist das kein großes Unglück. Er
befindet sich dort in guter Gesell-
schaft. Besten Gruß!
P. K. in Treptow. Wenn wir
alle Amtsvorsteher annageln wollen,
die sich bei der Maifeier Uebergriffe
erlauben, so würde das sehr viel
Raum in Anspruch nehmen, ohne
den Lesern etwas Neues zu bieten.
Ueberall dieselbe Geschichte.
Nicht verwendbar: Schm, in
<£., A. D. in H.. p. R. in €.,
K. in X>., pH. S. in M.. A. M.
in L).
Agrariers Klage.
„Leider scheuen die modernen
jungen Mädchen die schwere land-
wirthschaftliche Arbeit und heirathen
liebereinenLehrer, Kontrolleur oder
einen Gendarm. Ich scheue mich nicht,
diesen jungen Mädchen ein Miß-
trauensvotum in allerschärfster Form
von dieser Stelle auszusprechen."
(Abg.vr.Hahn im preuß. Ab-
geordnetenhause, Sitzung vom
15. Mai.)
<S> Naid Sstelbiens. schäme dich!
Fremd ist dir wahre Krauenwürde.
Ls sehnt dein Herz nach Liebe sich.
Du scheust dich vor der Arbeit Bürde.
Statt für den Gutsherrn ohne Ruh'
Das Feld zu ackern, Nist zu laden.
Schaust nach dem jungen Lehrer du.
Und geh'st geheim auf Liebespfaden.
Statt auf die Vchsen nur zu schau'n.
Schaust du nach Steuerkontrolleuren,
Statt Ulee zu säen, tzanf zu bau'n
Willst du vom Glück der Lhe hören.
Dein Gutsherr leidet gungersqual.
Du läßt im Stich ihn ohn' Erbarmen,
Du bist im Stande, zum Gemahl
Zu wählen dir den Landgendarmen.
Pfui, schäme dich! Der Herrgott schuf
Dich nicht zum Freien und Gebären.
Des Weibes einziger Beruf
Zst. seinen Gutsherrn zu ernähren.
U
Höchste GenuMtcht.
Fabrikant: Warum hat denn der Schlosser
August gekündigt?
Buchhalter: Aus übertriebenerGenuß sucht.
Er will sich um einen Taglöhner-Posten beim
Grafen Klinckowström beiverben.
Ansichtspostkarten
des Wahren Jacob
legt jeder Kolporteur vor.« «
»
*!•“ lüir bitten zu verlangen! "fsa
*
Erschienen sind vier farbige
und vier schwarze Karten ..
Zwei weitere Serien sind in Vorbereitung.
Verantwortlich für die Redaktion Georg Baßler in Stuttgart. — Druck und Verlag von I. H. W. Dietz Nachf. (G. m. b. H.) in Stuttgart.