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Ls ist ein Berg auf Lrden, Der steht zu Mainz am Rhein,
Mit trutzigen Geberden Schaut er ins Land hinein.
Zu lang mar dem Kyffhäuser Des Rothbarts Todesnacht,
Da ist für seinen Kaiser Der gute Berg erwacht.
Zu Schanden heißt er werden Der Raben schwarzes Werk,
Der beste Berg auf Lrden, Das ist der Gutenberg.
Von ihrem ersten Entstehen an hat Gutenbergs Ärmst an der Spitze
des historischen Fortschritts gestanden, so oft sie auch dem historischen
Rückschritt hat dienen müssen. Darin unterscheidet sie sich grundtief
von der anderen großen Erfindung, die am Ausgange des Mittel-
alters steht, dem Schießen mit Pulver, das manchmal wohl dem
Den Geist, den unterdrückten, hast wehrhaft du gemacht;
Du gabst ihm Schwert und Harnisch, du führtest ihn zur Schlacht!
Du gabst ihm die goldnen Pfeile, das leuchtende Geschoß, —
Und sieh', zur Hölle wichen die Schatten und ihr Croß!
Ciar' und Krön' erblaßten, die Dunkelheit zerrann.
Rufflammte breit die Lonne, — der Tag, der Tag brach an!
Die du der Welt gegeben, die Waffen ruhten nicht, —
Roch immer währt die Fehde des Dunkels mit dem Licht!
Die Schatten, die geschlagen bis hinter der Hölle Chor,
Sie wagten sich, sie wagen sich immer noch hervor!
Roch wogen im Kampf die Massen, die feindlichen, hin und her, —
Roch immer muß uns helfen, o Meister, deine wehr!
Der Zeichner.
Der Formschnetder.
Der Gietzer.
Der Paxierschöxfer.
Der Buchdrucker.
(Holzschnitt-Facsimile nach Jost Amman. J(6. Jahrhundert.)
Der Buchbinder.
historischen Fortschritt gedient hat, aber mehr und mehr die mächtigste
Waffe des Rückschritts geworden ist. Diesen Vergleich beleuchtete ein
anderer berühmter Dichter des Proletariats, beleuchtete Kreiligrath zu
Gutenbergs vierhundertstem Codesjahre mit Worten, die heute fast
noch mehr zutreffen, als vor dreißig Jahren, und die deshalb unfern
Gedenkartikel schließen mögen:
wohl kämpfte auch das Pulver für Freiheit, Licht und Recht —
Doch dient es meist als Scherge, als schnöder Herrenknecht!
Zu oft nur schlug es nieder, was aufstand kühn und frei.
Und sandte in treue Herzen seinen Mitprosoß, das Blei!
Rein, andrer Waffen braucht' es im Kampf der neuen Zeit —
Und die hast du geschmiedet, Mann, den wir feiern heut!
Schreckbilder aller Orten! Und ist es nicht von Rom,
So droht von andrer Stelle Phantom noch auf Phantom!
In diesen letzten Lagen ist es des Mönches Geist,
Des alten Pulvermönches, den es zu bannen heißt!
Lr eilt von Volk zu Volke geschäftiger als je;
Lr möchte die Welt beherrschen, das Land und auch die See!
Rur auf Zerstörung sinnt er, auf riesig Ltahlgeschoß,
Ruf rascheste Kugelsendung, auf eisernen Schiffskoloß!
Lin Pulverthurm die Lrde! Und Alles für „Macht und Ruhm"!
Und alles wider die Freiheit, das freie Menschenthum!
Ruf, Gutenberg, zu Hilfe! wir treten an dein Grab,
wir rufen einen Legen und einen Dank hinab!
wir wissen es: wie lange auch daure dieser Krieg,
Dir, und durch dich dem Lichte, bleibt endlich doch der Sieg!
Ls ist ein Berg auf Lrden, Der steht zu Mainz am Rhein,
Mit trutzigen Geberden Schaut er ins Land hinein.
Zu lang mar dem Kyffhäuser Des Rothbarts Todesnacht,
Da ist für seinen Kaiser Der gute Berg erwacht.
Zu Schanden heißt er werden Der Raben schwarzes Werk,
Der beste Berg auf Lrden, Das ist der Gutenberg.
Von ihrem ersten Entstehen an hat Gutenbergs Ärmst an der Spitze
des historischen Fortschritts gestanden, so oft sie auch dem historischen
Rückschritt hat dienen müssen. Darin unterscheidet sie sich grundtief
von der anderen großen Erfindung, die am Ausgange des Mittel-
alters steht, dem Schießen mit Pulver, das manchmal wohl dem
Den Geist, den unterdrückten, hast wehrhaft du gemacht;
Du gabst ihm Schwert und Harnisch, du führtest ihn zur Schlacht!
Du gabst ihm die goldnen Pfeile, das leuchtende Geschoß, —
Und sieh', zur Hölle wichen die Schatten und ihr Croß!
Ciar' und Krön' erblaßten, die Dunkelheit zerrann.
Rufflammte breit die Lonne, — der Tag, der Tag brach an!
Die du der Welt gegeben, die Waffen ruhten nicht, —
Roch immer währt die Fehde des Dunkels mit dem Licht!
Die Schatten, die geschlagen bis hinter der Hölle Chor,
Sie wagten sich, sie wagen sich immer noch hervor!
Roch wogen im Kampf die Massen, die feindlichen, hin und her, —
Roch immer muß uns helfen, o Meister, deine wehr!
Der Zeichner.
Der Formschnetder.
Der Gietzer.
Der Paxierschöxfer.
Der Buchdrucker.
(Holzschnitt-Facsimile nach Jost Amman. J(6. Jahrhundert.)
Der Buchbinder.
historischen Fortschritt gedient hat, aber mehr und mehr die mächtigste
Waffe des Rückschritts geworden ist. Diesen Vergleich beleuchtete ein
anderer berühmter Dichter des Proletariats, beleuchtete Kreiligrath zu
Gutenbergs vierhundertstem Codesjahre mit Worten, die heute fast
noch mehr zutreffen, als vor dreißig Jahren, und die deshalb unfern
Gedenkartikel schließen mögen:
wohl kämpfte auch das Pulver für Freiheit, Licht und Recht —
Doch dient es meist als Scherge, als schnöder Herrenknecht!
Zu oft nur schlug es nieder, was aufstand kühn und frei.
Und sandte in treue Herzen seinen Mitprosoß, das Blei!
Rein, andrer Waffen braucht' es im Kampf der neuen Zeit —
Und die hast du geschmiedet, Mann, den wir feiern heut!
Schreckbilder aller Orten! Und ist es nicht von Rom,
So droht von andrer Stelle Phantom noch auf Phantom!
In diesen letzten Lagen ist es des Mönches Geist,
Des alten Pulvermönches, den es zu bannen heißt!
Lr eilt von Volk zu Volke geschäftiger als je;
Lr möchte die Welt beherrschen, das Land und auch die See!
Rur auf Zerstörung sinnt er, auf riesig Ltahlgeschoß,
Ruf rascheste Kugelsendung, auf eisernen Schiffskoloß!
Lin Pulverthurm die Lrde! Und Alles für „Macht und Ruhm"!
Und alles wider die Freiheit, das freie Menschenthum!
Ruf, Gutenberg, zu Hilfe! wir treten an dein Grab,
wir rufen einen Legen und einen Dank hinab!
wir wissen es: wie lange auch daure dieser Krieg,
Dir, und durch dich dem Lichte, bleibt endlich doch der Sieg!