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den Telegrammen aus China tieferschüttert,
einen Weinkrampf darüber bekommen, daß solche
Schändlichkeiten mit Hilfe seiner Waffen geschehen
konnten. (Zieht aus der anderen Tasche eine Flasche.) Hier
haben Sie seine vergossenen Thränen! Schon
trifft mein braver Freund Anstalten, um das
noch vorhandene Kanonenmaterial in seinen
größten Hochöfen umzuschmelzcn, und das noch
im Felde befindliche, wenn nöthig, um den drei-
fachen Preis zurückzukaufen, um es dem gleichen
Prozeß zuzuführen. (Bravo rechts! Unruhe links.)
Abgeordneter v. Stumm: Ich beantrage,
daß statt des Bismarckdenkinals das Standbild
des guten Krupp für den Platz vor dem Reichs-
tag gegossen werde. (Jubelnde Zustimmung rechts.)
Wir bestellen dasselbe bei ihm selbst, um ihn
gleichzeitig für seine geschäftlichen Einbußen schad-
los zu halten.
Staatssekretär v. Posadowsky: Was
macht die Chinesen in den Kreisen der arbeitenden
Bevölkerung so unbeliebt? Wohl hauptsächlich,
daß sie bei uns als Lohndrücker auftraten. (So
ist es! rechts.) Um nichts halb zu thun, wird die
Regierung die Ehre haben, demnächst einen Ge-
setzentwurf zum Schutze einheimischer Arbeits-
kräfte auf den Tisch des Hohen Hauses z>l legen,
wonach die Verlvendung von chinesischen Kulis
mit hoher Konventionalstrafe belegt werden soll.
(Bravo! im Zentrum.)
Der Abg. Singer verzichtet aufs Wort.
Abgeordneter vr. Lieber (Zentrum). Wir
dürfen über der glücklichen Beilegung der Streit-
fragen auch nicht deren Ursachen vergessen. (S-hr
richtig!) Wer ist das Karnickel, das angefangen
hat? (Heiterkeit links.) Nur die christlichen Missio-
näre! Lassen wir künftig die Chinesen auch nach
ihrer Fa?on selig werden. Wir brauchen kein
katholisches China! Ich stelle den Antrag, das
ganze Missionswesen möge aus dem Budget des
Auswärtigen Amtes gestrichen imb die Mittel
hierfür zur Beschaffung von volksaufklürenden
Schriften verwendet werden. Der Klerikalismus
ist der Feind, den wir zu bekämpfen haben!
(Redner wird von den Parteigenossen umringt und be-
glückwünscht. Der Präsident schließt die Sitzung.)
Generalissimus: Zck befehle meine Leele Iott, un nu in drei Deibels Namen los uff de selbe Lausebande!
den Telegrammen aus China tieferschüttert,
einen Weinkrampf darüber bekommen, daß solche
Schändlichkeiten mit Hilfe seiner Waffen geschehen
konnten. (Zieht aus der anderen Tasche eine Flasche.) Hier
haben Sie seine vergossenen Thränen! Schon
trifft mein braver Freund Anstalten, um das
noch vorhandene Kanonenmaterial in seinen
größten Hochöfen umzuschmelzcn, und das noch
im Felde befindliche, wenn nöthig, um den drei-
fachen Preis zurückzukaufen, um es dem gleichen
Prozeß zuzuführen. (Bravo rechts! Unruhe links.)
Abgeordneter v. Stumm: Ich beantrage,
daß statt des Bismarckdenkinals das Standbild
des guten Krupp für den Platz vor dem Reichs-
tag gegossen werde. (Jubelnde Zustimmung rechts.)
Wir bestellen dasselbe bei ihm selbst, um ihn
gleichzeitig für seine geschäftlichen Einbußen schad-
los zu halten.
Staatssekretär v. Posadowsky: Was
macht die Chinesen in den Kreisen der arbeitenden
Bevölkerung so unbeliebt? Wohl hauptsächlich,
daß sie bei uns als Lohndrücker auftraten. (So
ist es! rechts.) Um nichts halb zu thun, wird die
Regierung die Ehre haben, demnächst einen Ge-
setzentwurf zum Schutze einheimischer Arbeits-
kräfte auf den Tisch des Hohen Hauses z>l legen,
wonach die Verlvendung von chinesischen Kulis
mit hoher Konventionalstrafe belegt werden soll.
(Bravo! im Zentrum.)
Der Abg. Singer verzichtet aufs Wort.
Abgeordneter vr. Lieber (Zentrum). Wir
dürfen über der glücklichen Beilegung der Streit-
fragen auch nicht deren Ursachen vergessen. (S-hr
richtig!) Wer ist das Karnickel, das angefangen
hat? (Heiterkeit links.) Nur die christlichen Missio-
näre! Lassen wir künftig die Chinesen auch nach
ihrer Fa?on selig werden. Wir brauchen kein
katholisches China! Ich stelle den Antrag, das
ganze Missionswesen möge aus dem Budget des
Auswärtigen Amtes gestrichen imb die Mittel
hierfür zur Beschaffung von volksaufklürenden
Schriften verwendet werden. Der Klerikalismus
ist der Feind, den wir zu bekämpfen haben!
(Redner wird von den Parteigenossen umringt und be-
glückwünscht. Der Präsident schließt die Sitzung.)
Generalissimus: Zck befehle meine Leele Iott, un nu in drei Deibels Namen los uff de selbe Lausebande!