13ir Mckttn - Steinmasken für den Aeichstag.
-u N,
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'/genommen nach der Publikation des Bueck-Briefes.
posa-owsk?. woedtke.
Philister: Donnerwetter, hier stinkt es aber ganz kannibalisch.
Schutzmann: Ja, Nänneken, hier is ooch 'ne \2 000 Marksleitungsröhrs jeplatzt!
Der Bismarck -Cognar.
Vor dem Reichskanzlerpalais in der Wil-
helmstraße hielt soeben ein elegantes Coups,
dem mit behaglichem Schmunzeln des gemachten
Mannes Herr Bernhard Graf von Bülow,
der neue Reichskanzler, entstieg. Er warf
einen mitleidigen Blick zur Seite. Eben fuhr
der letzte Möbelwagen ab, der den Rest von
Onkel Chlodwigs so plötzlich geendeter Amts-
herrlichkeit beförderte.
8ic transit gloria mundi! Der Graf schritt
auf das Portal zu und der Pförtner, dem er
bereits signalisirt worden war, riß weit die
Thürflügel auf.
„Ich heiße Ew. Durchlaucht ganz ergebenst
im neuen Heim willkommen."
Der Graf schmunzelte noch mehr. Ew. Durch-
laucht! Das war der Mann noch so gewöhnt
aus dem ottonischen Zeitalter. Na, was nicht
ist, das kann noch werden! Aegir-Phili war
ja bereits so weit.
„Ich danke, mein Bester", sagte er gemüth-
lich, „also nächste Woche wird das Auswärtige
Amt geräumt und der Umzug ins Reichskanzler-
palais wird vor sich gehen. Ich will mir 'mal
die Zimmer besehn, um dem Dekorateur An-
weisung geben zu können. Die Frau Gräfin
kann sich leider nicht darum bekümmern; sie
hat im Augenblick zu viel mit Wohlthätigkeits-
konzerten zu thun."
Der Pförtner bat den Herrn Grafen, ihm zu
folgen und eilte voraus. Der neue Herr Reichs-
kanzler schritt hinter ihm her, die geheiligten
Treppenstufen empor und durch die geschicht-
lichen Räume. Er athmete tief und trug den
Kopf stolz. Vor ein paar Wochen war er erst
bei Herbert zu Besuch gewesen und hatte das
Mausoleum des Alten betreten. Damals hatte
er sich's noch nicht träumen lassen und heute
war's Ereigniß. . . beim Himmel, wir leben
in einer großen Zeit und er wollte der Welt
zeigen, daß er der starke Mann war, der allein
befähigt, dem „Eisernen" zu folgen. In der
Sitzung des Bundesraths und des Staats-
ministeriums hatte er bereits auf die Noth-
wendigkeit einer geschlossenen Negierung hin-
gewiesen; dann war die fatale 12000 Mark-
Geschichte gekommen. . . aber das ließ sich
überstehen. Oh, man würde bald von ihm hören!
-u N,
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'/genommen nach der Publikation des Bueck-Briefes.
posa-owsk?. woedtke.
Philister: Donnerwetter, hier stinkt es aber ganz kannibalisch.
Schutzmann: Ja, Nänneken, hier is ooch 'ne \2 000 Marksleitungsröhrs jeplatzt!
Der Bismarck -Cognar.
Vor dem Reichskanzlerpalais in der Wil-
helmstraße hielt soeben ein elegantes Coups,
dem mit behaglichem Schmunzeln des gemachten
Mannes Herr Bernhard Graf von Bülow,
der neue Reichskanzler, entstieg. Er warf
einen mitleidigen Blick zur Seite. Eben fuhr
der letzte Möbelwagen ab, der den Rest von
Onkel Chlodwigs so plötzlich geendeter Amts-
herrlichkeit beförderte.
8ic transit gloria mundi! Der Graf schritt
auf das Portal zu und der Pförtner, dem er
bereits signalisirt worden war, riß weit die
Thürflügel auf.
„Ich heiße Ew. Durchlaucht ganz ergebenst
im neuen Heim willkommen."
Der Graf schmunzelte noch mehr. Ew. Durch-
laucht! Das war der Mann noch so gewöhnt
aus dem ottonischen Zeitalter. Na, was nicht
ist, das kann noch werden! Aegir-Phili war
ja bereits so weit.
„Ich danke, mein Bester", sagte er gemüth-
lich, „also nächste Woche wird das Auswärtige
Amt geräumt und der Umzug ins Reichskanzler-
palais wird vor sich gehen. Ich will mir 'mal
die Zimmer besehn, um dem Dekorateur An-
weisung geben zu können. Die Frau Gräfin
kann sich leider nicht darum bekümmern; sie
hat im Augenblick zu viel mit Wohlthätigkeits-
konzerten zu thun."
Der Pförtner bat den Herrn Grafen, ihm zu
folgen und eilte voraus. Der neue Herr Reichs-
kanzler schritt hinter ihm her, die geheiligten
Treppenstufen empor und durch die geschicht-
lichen Räume. Er athmete tief und trug den
Kopf stolz. Vor ein paar Wochen war er erst
bei Herbert zu Besuch gewesen und hatte das
Mausoleum des Alten betreten. Damals hatte
er sich's noch nicht träumen lassen und heute
war's Ereigniß. . . beim Himmel, wir leben
in einer großen Zeit und er wollte der Welt
zeigen, daß er der starke Mann war, der allein
befähigt, dem „Eisernen" zu folgen. In der
Sitzung des Bundesraths und des Staats-
ministeriums hatte er bereits auf die Noth-
wendigkeit einer geschlossenen Negierung hin-
gewiesen; dann war die fatale 12000 Mark-
Geschichte gekommen. . . aber das ließ sich
überstehen. Oh, man würde bald von ihm hören!