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https://doi.org/10.11588/diglit.6609#0034
3482
Der Leld von Südafrika.
Lord Roberts empfängt nächtlicher Weife eine Deputation, die ihm feine Ernennung
zum Ehrenmitglieds des Vereins der Mordbrenner überreicht.
An dir Buren.
Wir stimmten schon das Grsblird an
Dir voller Schmer; und Trauer,
Da stehst;u neuem Kampfe auf
Du hridenmüth'ger Bauer?
So soll des Mammons Söldnerschaar
Die Freiheit nicht erliegen?
So stürmst, du Bauer, kühn hervor
Vorwärts ;u neuen Siegen?
Wohlan! und hast du endlich doch
Den mächt'grn Feind br;wungen,
Wir stimmen dir an ein neues Lied,
Wir keines noch erklungen.
Kaiser Kinang-Sü.
Wie ein russischer Korrespondent einem Blatte
zu melden weiß, ist den Hinterbliebenen des jüngst
in Peking Hingerichteten Soldaten En Hai, des
angeblichen Mörders des Freiherrn von Ketteler.
ein eigenhändiges Schreiben des Kaisers Kwang-
Sü zugegangen, in dein es unter Anderem heißt:
„Wiewohl wir von Anfang an erklärt haben,
daß wir den Tod jenes deutschen Gesandten aufs
Lebhafteste bedauern, so erfüllt es unser Herz
doch nicht mit geringerer Trauer, daß die Frem-
den Euren Bruder, den treuen Soldaten meines
kaiserlichen Heeres, En Hai, gleich einem gemeinen
Verbrecher hingerichtet haben. Mögen die fremden
Teufel aber solches und mehr noch thun, weil sie
die Macht in Händen haben, ich sage euch, daß
sie lügen, wenn sie En Hai einen Mörder schelten;
denn sie wissen, daß Euer Bruder als ein treuer
Soldat nur dem Befehl seines Vorgesetzten ge-
horsam war. Aber auch bei den Fremden gilt
unbedingter Gehorsam insgemein als die vor-
nehmste Pflicht des Soldaten. Sollen einige von
ihnen darin doch so weit gehen, daß sie sagen:
ihre Soldaten müßten, wenn es ihnen befohlen
würde, selbst auf das Heiligste, was es für den
Menschen giebt, auf Vater und Mutter schießen.
Wie sehr aber auch in diesen und anderen Punkten
unsere Ansichten von denen der Fremden ab-
weichen, ich sage Euch nur, daß Euer Bruder
En Hai als treuer, tapferer Soldat den Helden-
tod gestorben ist. Mögen alle Chinesen sein
Andenken stets in Ehren halten."
Kwang-Sü, Sohn des Himmels.
Verlag des „vorwärts" Berlin. Verlag von I. Ls. w. vietz Nachf. (K. m.b. tz.) in Stuttgart.
& ^ ★ ln dreien Stunden» ★ ★ ★
Eine Wochenschrift.
Romane und (Erzählungen für das arbeitende Uolk.
Wichtig für jeden Arbeiter ist die Frage: welche Romane sollen unsere Töchter
und Löhne, unsere Frauen lesen? Da kommt uns der eben abgeschlossene Halbjahres-
band der „Freien Stunden" zu Besicht, der für den billigen preis von 3,50 Mk. in
sauberem Linband, über 600 Leiten stark, außer zwei Lchweichelschen Lrzählungen
„Aus dem Leben der Lnterbten" den prächtig geschriebenen, kulturhistorischen höchst
interessanten, lehrreichen Roman „Der Lohn des Rebellen" nach V. Hugos „Der
lachende Mann" enthält. Wir können unseren Lesern, die sich doch mit faden, werth-
losen Alltagsromanen nicht begnügen wollen, die ^0 psennig-tzefte der Zllustrirten
Romanbibliothek „In Freien Stunden" nur dringend empfehlen. Im neuen Iahr-
gang, dessen Heft \ eben zur Ausgabe gelangt, werden von nun ab immer zwei
Romane gleichzeitig erscheinen; der Verlag hat dafür zwei Romane gewählt, die wir
für unsere Arbeiterfrauen sehr geeignet halten; sie haben nicht wie „Der Lohn des
Rebellen" ein gewisses politisches und historisches Interesse zur Voraussetzung, son-
dern ste sind direkt aus dem praktischen Leben gegriffen: „Dombey und Lohn" von
Dickens, die Geschichte des geldstolzen Handelsherrn, der nur für seinen Reichthum
und seinen Sohn Intereffe hat, die reiche Liebe seiner Tochter achtlos wegwirft, die
Brutalität und Heuchelei der sogenannten besseren Gesellschaft prachtvoll schildernd
und geißelnd, und „Hanna" von Sinkiewicz, die liebliche Geschichte der Iugendliebe
zweier Freunde für ein und dasselbe Mädchen. Fassen wir die guten Illustrationen,
die Ausstattung und den billigen Preis von ^0 Pfennig ins Auge, so können wir
unseren Lesern nichts besseres empfehlen als das Abonnement auf die „Freien Stunden".
Uaterlandslose Gesellen
*&&& Kurze Biographien ssömsp
der verstorbenen hervorragenden
Sozialisten des 19. Jahrhunderts.
Soweit Porträts zu erlangen waren, sind
solche den Biographien beigefügt.
^06 Leiten. Preis 50 Pfennig.
Wenn Beides zusammen direkt vom Verlag bezogen wird, extra für Porto und Ver-
packung 30 Pfennig.
Die Aäufer erwerben mit den beiden Ausgaben eine sehr anschauliche kurzgefaßte
Geschichte des Sozialismus, wie ste ähnlich in keiner Sprache .der Welt vorhanden
sein dürfte.
« « Das hungernde Russland. * «
Reiseeindrücke, Beobachtungen und Untersuchungen
von Dr. ß. Lehmann und Parvus.
!Mt vielen Illustrationen und einer Aarte des Hungergebietes.
Das reich illustrirts werk umfaßt HS Lieferungen a 40 Pfennig. Die Presse hat
sich sehr günstig über das Werk ausgesprochen. Alle Buchhandlungen und Aolportenre
nehmen Bestellungen entgegen.
Stammbaum Hit
des modernen Sozialismus.
Blattgröße 54 cm breit, cm hoch.
Jedem Blatt wird ein 20 Seiten
starkes Heftchen Erläuterungen gratis
beigegeben.
Preis pro Blatt 50 Pfennig.
Fertig montirt zum Anhängen an die Wand
(oben und unten Metallleisten) 75 Pfennig.
Verantwortlich für die Redaktion Friedr. Fischer in Stuttgart. — Verlag und Druck von I. H. W. Dietz Nachf. (G. m. b.H.) in Stuttgart, Furthbachstraße 12.
Der Leld von Südafrika.
Lord Roberts empfängt nächtlicher Weife eine Deputation, die ihm feine Ernennung
zum Ehrenmitglieds des Vereins der Mordbrenner überreicht.
An dir Buren.
Wir stimmten schon das Grsblird an
Dir voller Schmer; und Trauer,
Da stehst;u neuem Kampfe auf
Du hridenmüth'ger Bauer?
So soll des Mammons Söldnerschaar
Die Freiheit nicht erliegen?
So stürmst, du Bauer, kühn hervor
Vorwärts ;u neuen Siegen?
Wohlan! und hast du endlich doch
Den mächt'grn Feind br;wungen,
Wir stimmen dir an ein neues Lied,
Wir keines noch erklungen.
Kaiser Kinang-Sü.
Wie ein russischer Korrespondent einem Blatte
zu melden weiß, ist den Hinterbliebenen des jüngst
in Peking Hingerichteten Soldaten En Hai, des
angeblichen Mörders des Freiherrn von Ketteler.
ein eigenhändiges Schreiben des Kaisers Kwang-
Sü zugegangen, in dein es unter Anderem heißt:
„Wiewohl wir von Anfang an erklärt haben,
daß wir den Tod jenes deutschen Gesandten aufs
Lebhafteste bedauern, so erfüllt es unser Herz
doch nicht mit geringerer Trauer, daß die Frem-
den Euren Bruder, den treuen Soldaten meines
kaiserlichen Heeres, En Hai, gleich einem gemeinen
Verbrecher hingerichtet haben. Mögen die fremden
Teufel aber solches und mehr noch thun, weil sie
die Macht in Händen haben, ich sage euch, daß
sie lügen, wenn sie En Hai einen Mörder schelten;
denn sie wissen, daß Euer Bruder als ein treuer
Soldat nur dem Befehl seines Vorgesetzten ge-
horsam war. Aber auch bei den Fremden gilt
unbedingter Gehorsam insgemein als die vor-
nehmste Pflicht des Soldaten. Sollen einige von
ihnen darin doch so weit gehen, daß sie sagen:
ihre Soldaten müßten, wenn es ihnen befohlen
würde, selbst auf das Heiligste, was es für den
Menschen giebt, auf Vater und Mutter schießen.
Wie sehr aber auch in diesen und anderen Punkten
unsere Ansichten von denen der Fremden ab-
weichen, ich sage Euch nur, daß Euer Bruder
En Hai als treuer, tapferer Soldat den Helden-
tod gestorben ist. Mögen alle Chinesen sein
Andenken stets in Ehren halten."
Kwang-Sü, Sohn des Himmels.
Verlag des „vorwärts" Berlin. Verlag von I. Ls. w. vietz Nachf. (K. m.b. tz.) in Stuttgart.
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Wichtig für jeden Arbeiter ist die Frage: welche Romane sollen unsere Töchter
und Löhne, unsere Frauen lesen? Da kommt uns der eben abgeschlossene Halbjahres-
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interessanten, lehrreichen Roman „Der Lohn des Rebellen" nach V. Hugos „Der
lachende Mann" enthält. Wir können unseren Lesern, die sich doch mit faden, werth-
losen Alltagsromanen nicht begnügen wollen, die ^0 psennig-tzefte der Zllustrirten
Romanbibliothek „In Freien Stunden" nur dringend empfehlen. Im neuen Iahr-
gang, dessen Heft \ eben zur Ausgabe gelangt, werden von nun ab immer zwei
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für unsere Arbeiterfrauen sehr geeignet halten; sie haben nicht wie „Der Lohn des
Rebellen" ein gewisses politisches und historisches Interesse zur Voraussetzung, son-
dern ste sind direkt aus dem praktischen Leben gegriffen: „Dombey und Lohn" von
Dickens, die Geschichte des geldstolzen Handelsherrn, der nur für seinen Reichthum
und seinen Sohn Intereffe hat, die reiche Liebe seiner Tochter achtlos wegwirft, die
Brutalität und Heuchelei der sogenannten besseren Gesellschaft prachtvoll schildernd
und geißelnd, und „Hanna" von Sinkiewicz, die liebliche Geschichte der Iugendliebe
zweier Freunde für ein und dasselbe Mädchen. Fassen wir die guten Illustrationen,
die Ausstattung und den billigen Preis von ^0 Pfennig ins Auge, so können wir
unseren Lesern nichts besseres empfehlen als das Abonnement auf die „Freien Stunden".
Uaterlandslose Gesellen
*&&& Kurze Biographien ssömsp
der verstorbenen hervorragenden
Sozialisten des 19. Jahrhunderts.
Soweit Porträts zu erlangen waren, sind
solche den Biographien beigefügt.
^06 Leiten. Preis 50 Pfennig.
Wenn Beides zusammen direkt vom Verlag bezogen wird, extra für Porto und Ver-
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