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https://doi.org/10.11588/diglit.6609#0249
Zllustrirte
UirtzrrhaLtrmgS'DEaSr
des wahren Jacob
An das englische Volk!
Wo bist du hrukr hmgeralhen,
Du Volk von edlem Stolz und Wulh?
Schmr doch zurück auf deine Thülen,
Stets war das Recht dein höchstes Gut.
Du trugst voran durch manch Jahr-
hundert
Der Freiheit Banner kühn und stark —
Wie oft hat es die Welt bewundert,
Wie du voll Kraft, wie du voll Mark!
Ein Shakespeare hat bei dir gedichtet,
Noch strahlt die Welt von seinem Ruhm,
Ein Cromwell Könige gerichtet
Und räuberisches Nitlerlhum;
Es wuchs aus wilder Kämpfe Gluthen
Der Bau so fest und stolz hervor —
Old England ragt aus Meeres Finthen
Als Hort der Freiheit stets empor.
Dann ist die neue Zeit gekommen
Mit ihrem Vlih und ihrem Dampf,
Sie hat viel Altes dir genommen
Und auch gebracht manch neuen Kampf;
Ein neues Britenthum geboren
Hat diese Zeit aus ihrem Schoß —
Wohl manches Gut ging dir verloren,
Der Händler Gier ward riesengroß.
O kehr' zurück ytt allen Spuren,
Du britisch Volk, in dieser Zeit!
Sei groß und edel mit den Buren,
Zum Frieden zrige dich bereit!
Besinne dich aus alte Thaten,
Bestimme selbst und stark dein Loos —
Die Habsucht der Aristokraten
Bekämpfe — und sei doppelt groß! x.
rfti-A rfri A.rfri * Ai_<. ^ t rOi .
Gedankenbalken.
Wenn Einer sein Bündel eigener Meinungen
und Ueberzeugungen wegwirft, geht er freilich
leicht seinen Weg durch die Welt.
Je älter ein sogenanntes Recht ist, desto größer
war gewiß das Unrecht, aus dem es entstanden ist.
Ist es nicht eine bittere Ironie, wenn sich
Jemand mit einem starren Wald von Waffen
umgiebt, und doch glaubt, daß er die Liebe seines
Volkes besitzt?
Die wirksamste Art, den Klassenhaß zu nähren,
sind die Gesetze gegen den Klassenhaß.
Oftmals ist es ein erschwerender Umstand für
einen Verbrecher, wenn sein Richter einen Katzen-
jammer hat! ,
Wenn der Kapitalismus sich nicht mehr vom
Blut und Fleisch seiner Opfer nähren kann, so
kann er sich noch hundert Jahre nähren — vom
eigenen Fett! Scotus.
Traum eines Redakteurs.
Die Sühnung der Hunnenbeleidigungen.
Ich wollt', ich wär'
das Lhristuskind...
Ich wollt', ich war' das Lhristuskind,
Dann holt' ich gleich aus China
Lin gelbes Schliyäuglein geschwind
Zur Königin Dragina;
Lin zweites aber, rund und fett
Aus Tsuhfis Bambushäuschen,
Das praktizirte ich ins Bett
Dem armen Mkoläuschen.
von da braucht' ich nur einen Tag,
Die Sache ist schon eilig,
Bis hin zum Schiedsgericht im Haag,
Mir war' sein Schlaf nicht heilig;
Ich gäbe Jedem einen Klaps
Und thät' ihn ziehn und schütteln:
„wach auf, wach aus, du fauler Taps,
wie steht's mit dem vermitteln?"
Dem biedern Joe Chamberlain,
Dem kaufte einen Strick ich
Aus bunter Seide, fest und schön —
Dann höb' ich meine Zittig',
Und spendete den Schillerpreis
Zürst phili für sein Dichten,
Doch dafür müßt' gerechter weis'
Lr aus sein Amt verzichten.
Dem Grafen pückler zum präsent
Macht' ich den neu'sten Knigge:
„Umgang mit Menschen, die man kennt
Als dalldorfreif meschügge."
Ja, — wäre ich das Lhristuskind! —
Dem Reichshauptstadtverwalter
verehrt' ich freundschaftlich gesinnt,
Gar einen „Geradehalter".
Und klagte mir Graf Itzenplitz,
wie riesengroß sein Dalles,
Ich pumpt' ihm auf den Mttersitz
In — Treber-Aktien alles.
Dem Serenissimus von Reuß
Statt Zahnen, Tand und Zlitter,
würd' widmen ich ein Buch mit Zleiß:
„Hintergedankensplitter";
Hätt' ich dafür 'nen Drden dann,
So macht' ich mich von hinnen
Und redete recht höflich an
Den Kriegsherrn von Gumbinnen:
„Dies Kreuzlein nehmt zu Lurer Zier,
Dieweil es Ihnen Wurscht ist,
Duellmord, wenn's ein (Offizier,
Justizmord, wenn's ein Bursch' ist."
Und ehe er mich noch verknurrt,
wär' ich schon auf dem Wege,
Zu bringen Traudchen Hundgeburth
Zum braven Herrn von Zrege;
Das gäb' ein wundersames paar,
wie würd' er tief erröthen,
Doch Vorsicht brauchte es fürwahr,
Die Zreude könnt' ihn tödten!
Hierauf — o du mein Desterreich! —
Seht' ich den Zlug nach Wien fort
Und sagt': „Ich müßt' ein Mittel Luch,
Wohl gegen Luren Spuk dort:
Das freie Wahlrecht ist's allein,
Da liegt's nun unterm Baume ...",
Mich würde segnen Groß und Klein,
Doch — weg mit solchem Traume!
weil nicht wie's Christkind ich vermag.
Durch Schenken einzurenken
Die Welt, drum aus dem Sinn ich's schlag',
Ich muß mir's leider — „schenken"! m. e.
Beilage
Nähren Jacob" Är. <^02 sg, 1901.
UirtzrrhaLtrmgS'DEaSr
des wahren Jacob
An das englische Volk!
Wo bist du hrukr hmgeralhen,
Du Volk von edlem Stolz und Wulh?
Schmr doch zurück auf deine Thülen,
Stets war das Recht dein höchstes Gut.
Du trugst voran durch manch Jahr-
hundert
Der Freiheit Banner kühn und stark —
Wie oft hat es die Welt bewundert,
Wie du voll Kraft, wie du voll Mark!
Ein Shakespeare hat bei dir gedichtet,
Noch strahlt die Welt von seinem Ruhm,
Ein Cromwell Könige gerichtet
Und räuberisches Nitlerlhum;
Es wuchs aus wilder Kämpfe Gluthen
Der Bau so fest und stolz hervor —
Old England ragt aus Meeres Finthen
Als Hort der Freiheit stets empor.
Dann ist die neue Zeit gekommen
Mit ihrem Vlih und ihrem Dampf,
Sie hat viel Altes dir genommen
Und auch gebracht manch neuen Kampf;
Ein neues Britenthum geboren
Hat diese Zeit aus ihrem Schoß —
Wohl manches Gut ging dir verloren,
Der Händler Gier ward riesengroß.
O kehr' zurück ytt allen Spuren,
Du britisch Volk, in dieser Zeit!
Sei groß und edel mit den Buren,
Zum Frieden zrige dich bereit!
Besinne dich aus alte Thaten,
Bestimme selbst und stark dein Loos —
Die Habsucht der Aristokraten
Bekämpfe — und sei doppelt groß! x.
rfti-A rfri A.rfri * Ai_<. ^ t rOi .
Gedankenbalken.
Wenn Einer sein Bündel eigener Meinungen
und Ueberzeugungen wegwirft, geht er freilich
leicht seinen Weg durch die Welt.
Je älter ein sogenanntes Recht ist, desto größer
war gewiß das Unrecht, aus dem es entstanden ist.
Ist es nicht eine bittere Ironie, wenn sich
Jemand mit einem starren Wald von Waffen
umgiebt, und doch glaubt, daß er die Liebe seines
Volkes besitzt?
Die wirksamste Art, den Klassenhaß zu nähren,
sind die Gesetze gegen den Klassenhaß.
Oftmals ist es ein erschwerender Umstand für
einen Verbrecher, wenn sein Richter einen Katzen-
jammer hat! ,
Wenn der Kapitalismus sich nicht mehr vom
Blut und Fleisch seiner Opfer nähren kann, so
kann er sich noch hundert Jahre nähren — vom
eigenen Fett! Scotus.
Traum eines Redakteurs.
Die Sühnung der Hunnenbeleidigungen.
Ich wollt', ich wär'
das Lhristuskind...
Ich wollt', ich war' das Lhristuskind,
Dann holt' ich gleich aus China
Lin gelbes Schliyäuglein geschwind
Zur Königin Dragina;
Lin zweites aber, rund und fett
Aus Tsuhfis Bambushäuschen,
Das praktizirte ich ins Bett
Dem armen Mkoläuschen.
von da braucht' ich nur einen Tag,
Die Sache ist schon eilig,
Bis hin zum Schiedsgericht im Haag,
Mir war' sein Schlaf nicht heilig;
Ich gäbe Jedem einen Klaps
Und thät' ihn ziehn und schütteln:
„wach auf, wach aus, du fauler Taps,
wie steht's mit dem vermitteln?"
Dem biedern Joe Chamberlain,
Dem kaufte einen Strick ich
Aus bunter Seide, fest und schön —
Dann höb' ich meine Zittig',
Und spendete den Schillerpreis
Zürst phili für sein Dichten,
Doch dafür müßt' gerechter weis'
Lr aus sein Amt verzichten.
Dem Grafen pückler zum präsent
Macht' ich den neu'sten Knigge:
„Umgang mit Menschen, die man kennt
Als dalldorfreif meschügge."
Ja, — wäre ich das Lhristuskind! —
Dem Reichshauptstadtverwalter
verehrt' ich freundschaftlich gesinnt,
Gar einen „Geradehalter".
Und klagte mir Graf Itzenplitz,
wie riesengroß sein Dalles,
Ich pumpt' ihm auf den Mttersitz
In — Treber-Aktien alles.
Dem Serenissimus von Reuß
Statt Zahnen, Tand und Zlitter,
würd' widmen ich ein Buch mit Zleiß:
„Hintergedankensplitter";
Hätt' ich dafür 'nen Drden dann,
So macht' ich mich von hinnen
Und redete recht höflich an
Den Kriegsherrn von Gumbinnen:
„Dies Kreuzlein nehmt zu Lurer Zier,
Dieweil es Ihnen Wurscht ist,
Duellmord, wenn's ein (Offizier,
Justizmord, wenn's ein Bursch' ist."
Und ehe er mich noch verknurrt,
wär' ich schon auf dem Wege,
Zu bringen Traudchen Hundgeburth
Zum braven Herrn von Zrege;
Das gäb' ein wundersames paar,
wie würd' er tief erröthen,
Doch Vorsicht brauchte es fürwahr,
Die Zreude könnt' ihn tödten!
Hierauf — o du mein Desterreich! —
Seht' ich den Zlug nach Wien fort
Und sagt': „Ich müßt' ein Mittel Luch,
Wohl gegen Luren Spuk dort:
Das freie Wahlrecht ist's allein,
Da liegt's nun unterm Baume ...",
Mich würde segnen Groß und Klein,
Doch — weg mit solchem Traume!
weil nicht wie's Christkind ich vermag.
Durch Schenken einzurenken
Die Welt, drum aus dem Sinn ich's schlag',
Ich muß mir's leider — „schenken"! m. e.
Beilage
Nähren Jacob" Är. <^02 sg, 1901.