3734 —
Bei der Arbeit.
Die beiden Äracchen.
Wie heut' die Roth hohläugig durch die Gassen
Der großen Städte schreitet, schritt sie einst
Schon durch des alten Roms volkreiche Straßen.
Schon lang zuvor, eh' Lpartacus die Lchaären
Der Gladiatoren zum Verzweiflungskampf
Aufrief, der erst in Strömen Bluts ertrank,
warf sich zumLämpferfürdasRecht dermuth'ge
Sohn der Gornelia auf, Tiberius Gracchus.
Der Freund des Volks verschaffte wieder Geltung
Dem halb vergessenen licinischeu
Agrargesetz, wonach kein Bürger Roms
Mehr als fünfhundert Morgen Ackerlandes
Besitzen durfte und die Hälfte höchstens
Hür seine Linder. Was darüber war.
Ward zum Gemeingut. Lauter Jubel grüßte
Die gute Chat, der Adel aber murrte.
Vbgleich der Staat den vollen Werth ersetzte
Des Abgetret'nen. Er verleumdete.
Dang Meuchelmörder gegen den Tribunen,
And da die Tücke machtlos sich erwies.
Schritt er brutal und zynisch zur Gewalt.
Der Vberpriester Rasica. ein Enkel
Des Scipio. stürmte mit Bewaffneten
Aufs Lapitol, wo just zur Lonfulwahl
Das Volk von Rom in Frieden sich versammelt.
Und Gracchus ward erschlagen und den Leichnam
Warf in den Tiber rohe Liegerlust. —
An sieben Jahr' vergingen, eh' der Bruder,
Lajus Lempronius. im Tribunat
Dem Todten folgte. Ungewarnt vom Lose
Des Hingemordeten, verschaffte Brot
Er aus des Staats Ketreidemagazinen
Am einen mäß'gen Preis, wo nicht umsonst.
Den armen Bürgern durch sein Lorngesetz.
Und wiederum ergrimmte der Senat
And suchte ihm die Volksgunst zu entfremden
And zettelte verschmitzte Ränke an
Und rüstete mit unbedingter Vollmacht
Den thatbcreitesten der Lonsuln auS.
Und als Vpimius auf dem Aventin.
Wo zu dem Gracchen feine Freunde standen,
Zum Handgemenge einen Vorwand suchte
And leichtlich fand, floh in den heil'gen Hain
Der Freund des Volkes. Linen treuen Sklaven.
Der ihn begleitet, bat . er um den Dolchstoß.
Am nicht zu enden durch die eigne Hand
Und sich mit Bürgerblut nicht zu beflecken_
Alichel und die Agrarratte.
So sank Tornelias zweiter Sohn dahin
And starb den Närtyrtod. Dem blinden Wüthen
Der Herrschenden stand nichts im Wege mehr. —
So melder Glio uns in ihren Büchern.
Sie lehrt uns. wie die „Ldelsten und Besten"
Auch damals schon vor vielen hundert Jahren.
Jedwedem Schritt zum Wohl des niedern Volkes
Sich widersetzt, wie Römer gegen Römer
Sie aufgehetzt, und wie den Bürgerkrieg
In solchem Fall sie skrupellos eutzünder.
Wie sich in Rauch und Flammen. Blut und
Thränen
Erstickt, was wider ihren vortheil war
And sich dabei gerühmt, des Staates Stütze.
Sein Hort und Schirm, fein stärkster Schutz zu sein.
Sie würden sich auch heute nicht besinnen.
Ruchlos zu schreiten zu der gleichen That
Und neue Gracchen würde rücksichtslos,
Wenn's deren gäbe, aus dem Weg man räumen.
Doch minder leicht, als einst im alten Rom.
Hat's heutzutage die Partei der Junker.
DerLnüppel liegt beim Hund—sie k ö n n en nicht.
Neue; von Sereni88imu8.
„Wirklich . . . äh . . . arg . . ., was über all-
gemeinen Nothstand geklagt wird . .. Sollte
nicht... äh ... lieber Kinderrnann.... auch
Zivilliste bischen aufgebessert werden.. äh.,?" e.
Patient: Ich soll das Krankenhaus verlassen.
Herr Doktor? Ich habe ja noch ganz geschwollene
Füße!
Doktor: O. darüber mach' ich mir keine
Sorge!
Patient: Ja, wenn Sie geschwollene Füße
hätten, Herr Doktor, würde ich mir auch keine
Sorge machen. __ ^ k. d.
Silbe: Was hecßt bet eejentlich: Weltpolitik
und Heimathspolitik?
Ede: Na, dct is doch klar wie Kloßbriehe!
Wenn Een' in Sommer der Haber sticht un er
sieht, wie allens in't Kraut schießt, denn jetzt er
naus uf de Walze; so in't Jriene un in't Blaue,
det is Weltpolitik. Sobald aber draußen der
Wind Dir um die Ohren feist un Du hast nischt ze
beißen, dann ziehste Dir in't warme Kittchen zurück
nn det heeßt so ville wie Heimathspolitik. k. d.
Bei der Arbeit.
Die beiden Äracchen.
Wie heut' die Roth hohläugig durch die Gassen
Der großen Städte schreitet, schritt sie einst
Schon durch des alten Roms volkreiche Straßen.
Schon lang zuvor, eh' Lpartacus die Lchaären
Der Gladiatoren zum Verzweiflungskampf
Aufrief, der erst in Strömen Bluts ertrank,
warf sich zumLämpferfürdasRecht dermuth'ge
Sohn der Gornelia auf, Tiberius Gracchus.
Der Freund des Volks verschaffte wieder Geltung
Dem halb vergessenen licinischeu
Agrargesetz, wonach kein Bürger Roms
Mehr als fünfhundert Morgen Ackerlandes
Besitzen durfte und die Hälfte höchstens
Hür seine Linder. Was darüber war.
Ward zum Gemeingut. Lauter Jubel grüßte
Die gute Chat, der Adel aber murrte.
Vbgleich der Staat den vollen Werth ersetzte
Des Abgetret'nen. Er verleumdete.
Dang Meuchelmörder gegen den Tribunen,
And da die Tücke machtlos sich erwies.
Schritt er brutal und zynisch zur Gewalt.
Der Vberpriester Rasica. ein Enkel
Des Scipio. stürmte mit Bewaffneten
Aufs Lapitol, wo just zur Lonfulwahl
Das Volk von Rom in Frieden sich versammelt.
Und Gracchus ward erschlagen und den Leichnam
Warf in den Tiber rohe Liegerlust. —
An sieben Jahr' vergingen, eh' der Bruder,
Lajus Lempronius. im Tribunat
Dem Todten folgte. Ungewarnt vom Lose
Des Hingemordeten, verschaffte Brot
Er aus des Staats Ketreidemagazinen
Am einen mäß'gen Preis, wo nicht umsonst.
Den armen Bürgern durch sein Lorngesetz.
Und wiederum ergrimmte der Senat
And suchte ihm die Volksgunst zu entfremden
And zettelte verschmitzte Ränke an
Und rüstete mit unbedingter Vollmacht
Den thatbcreitesten der Lonsuln auS.
Und als Vpimius auf dem Aventin.
Wo zu dem Gracchen feine Freunde standen,
Zum Handgemenge einen Vorwand suchte
And leichtlich fand, floh in den heil'gen Hain
Der Freund des Volkes. Linen treuen Sklaven.
Der ihn begleitet, bat . er um den Dolchstoß.
Am nicht zu enden durch die eigne Hand
Und sich mit Bürgerblut nicht zu beflecken_
Alichel und die Agrarratte.
So sank Tornelias zweiter Sohn dahin
And starb den Närtyrtod. Dem blinden Wüthen
Der Herrschenden stand nichts im Wege mehr. —
So melder Glio uns in ihren Büchern.
Sie lehrt uns. wie die „Ldelsten und Besten"
Auch damals schon vor vielen hundert Jahren.
Jedwedem Schritt zum Wohl des niedern Volkes
Sich widersetzt, wie Römer gegen Römer
Sie aufgehetzt, und wie den Bürgerkrieg
In solchem Fall sie skrupellos eutzünder.
Wie sich in Rauch und Flammen. Blut und
Thränen
Erstickt, was wider ihren vortheil war
And sich dabei gerühmt, des Staates Stütze.
Sein Hort und Schirm, fein stärkster Schutz zu sein.
Sie würden sich auch heute nicht besinnen.
Ruchlos zu schreiten zu der gleichen That
Und neue Gracchen würde rücksichtslos,
Wenn's deren gäbe, aus dem Weg man räumen.
Doch minder leicht, als einst im alten Rom.
Hat's heutzutage die Partei der Junker.
DerLnüppel liegt beim Hund—sie k ö n n en nicht.
Neue; von Sereni88imu8.
„Wirklich . . . äh . . . arg . . ., was über all-
gemeinen Nothstand geklagt wird . .. Sollte
nicht... äh ... lieber Kinderrnann.... auch
Zivilliste bischen aufgebessert werden.. äh.,?" e.
Patient: Ich soll das Krankenhaus verlassen.
Herr Doktor? Ich habe ja noch ganz geschwollene
Füße!
Doktor: O. darüber mach' ich mir keine
Sorge!
Patient: Ja, wenn Sie geschwollene Füße
hätten, Herr Doktor, würde ich mir auch keine
Sorge machen. __ ^ k. d.
Silbe: Was hecßt bet eejentlich: Weltpolitik
und Heimathspolitik?
Ede: Na, dct is doch klar wie Kloßbriehe!
Wenn Een' in Sommer der Haber sticht un er
sieht, wie allens in't Kraut schießt, denn jetzt er
naus uf de Walze; so in't Jriene un in't Blaue,
det is Weltpolitik. Sobald aber draußen der
Wind Dir um die Ohren feist un Du hast nischt ze
beißen, dann ziehste Dir in't warme Kittchen zurück
nn det heeßt so ville wie Heimathspolitik. k. d.