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Der wahre Jakob: illustrierte Zeitschrift für Satire, Humor und Unterhaltung — 20.1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.6612#0036
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Am l. Januar hat ein neues Abonnement auf die Illustrierte Roman-Bibliothek

In freien Stunden begonnen.

InfraenStunflen

haben die Aufgabe zur Unterhaltung, zur Zerstreuung, zur poetischen Erhebung den Arbeitern,
den Frauen, der Jugend zu dienen.

An die Stelle der Schundromane, die Geist und Gemüt verrohen, müssen gute 2?S1N6Ne
treten, wie sie unsere Illustrierte Roman-Bibliothek freien Stunden bietet.

Wöchentlich erscheint ein 24 Zeiten starkes Keft zu IO Z)fg.

das außer dem illustrierten Hauptroman noch eine zweite Erzählung und ein kleines Feuilleton
mit kulturhistorischen, naturwissenschaftlichen und humoristischen Notizen bringt.

Zum i. Januar begann ein neuer Roman:

wer Sotümmsch °°n m. jottat.

mit über 50 Original-Illustrationen von n. vsmberger.

„Der Goldmensch" gilt nicht nur als der beste Roman des berühmten ungarischen Er-
zählers, sondern als einer der spannendsten der Weltliteratur überhaupt. Den Roman zeichnet
vor allem aus die lebendige, dramatische Handlung, die den Leser vom Anfang bis zum Ende
fesselt, die herrliche Sprache in den prächtigen Naturschilderungen, die treffende Charakterisierung
von Land und Leuten und Sitten, die reiche Fülle der verschiedenartigsten Gestalten, die uns
der Dichter in wechselvoller Szenerie vor Augen führt, um das tiefe, ewig sich wiederholende
Problem der verfehlten Liebe, der Doppel-Lhe zu ergründen.

Ein Doppelleben führt der Held des Romans „Der Goldmensch" — ein Leben der
mühseligsten Arbeit, der herbsten Selbstvorwürfe. Gekettet an ein Weib, dessen Reichtümer er
sich avgeeignet, um sie vermehrt ihm vor die Füße zu legen, kann er das Herz der Frau nicht
gewinnen, das sie bereits an einen anderen verloren. Ihre Dankbarkeit, ihre Ehre, ihr Leben,
nicht aber ihre Liebe gehört dem Manne, der sie von Schimpf, Demütigung und Mißhandlung
ihrer Nebenbuhlerin gerettet, der dreimal sein Leben für sie in die Schanze geschlageit. Und
neben diesem bei all' seinen Neichlümern tief elenden und unglücklichen Leben führt „Der Gold-
mensch" auf der wilden Niemands-Insel ein Leben des reinsten Glücks, der beseligendsten
Liebe mit dem Naturkinde, das nicht trägt nach seiner Vergangenheit, seiner Stellung draußen
in der Welt, das nur lebt im Glücke der Gegenwart, indes er in ewiger Angst schwebt vor
der Entdeckung seines wahren Namens und in steter Sorge, daß jeden Augenblick die Jntriguen
seiner Feinde sein Glück zerstören können, bis sein ans einen Unglückssall zurückgeführtes Ver-
schwinden seinem Weibe und ihm die Freiheit gibt.

^ ^ ^

Neben diesem hauptroman
bringen die „Freien Stunden"
mit besonderer Rücksicht ans die
jüngere Leservelt:

-frauChcresc-

Erzählung von Erkmann-ßbartrian.

Die beiden beliebten elsässischen
Bolksschriststeller führen uns in dieser
schlichten, gemütvollen Erzählung die
grofte Zeit der französischen
Revolution vor Angen mit ihren
die Massen begeisternden erhabenen
Ideen der allgemeinen Völker-
befreiung und Völkerverbrüde-
rung und ihrer Rückwirkung auf
Leben und Treiben einer deutschen
Kleinstadt jener Zeit, in welcher eine
verwundete Marketenderin der Revo-
lutionsarmee nicht nur die Sym-
pathie der paar heimlichen Freiheils-
freunde gewinnt, sondern als Pro-
pagandistin der Ideen der Gleich-
berechtigung und Befreiung des
Bürgertums ans dein Drucke der
Pfaffen- und Adelswirlschast wirkt
und vor Allem die jubelnde Begeiste-
rung der Jugend erwirbt.

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Verantwortlich für die Redaktion B. Heymann in Stuttgart. — Verlag und Druck von I. H. W. Dietz Nachf. (G. m. b. H.) in Stuttgart, Furthbachstraße 12.
 
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