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Makler ües Brotumdjers. «s~
Porträt*6alerie.
Sattler
Arendt
Fortsetzung folgt.
Das zerschnittene Ciscbtucb.
U
Es wälzen sieb auch in den fernsten Ort
Die roten Umsturzwellen:
ln der Schenke lauschten die Bauern dem (Dort
Eines vaterlandslosen Gesellen.
Und als er geendet, da rang es sich schwer
Aus der breiten Brust eines Alten:
„Die armen Leute sollten mehr,
Diel mehr Zusammenhalten.“
UJie bat diese Mahnung zündend geflammt -
Ein Blitz aus der tabakwolke!
Das war kein „Ketzer“, die Lehre stammt’
Uon dem „schlichten Mann" aus dem Uolke.
Aus der Seele der Massen, dem ewigen Meer,
UJill sich der Schlachtruf gestalten:
„Die armen Leute sollten mehr,
Diel mehr Zusammenhalten.“
Sie geisselten euch mit der Peitsche der Hot
Und schlugen den Geist in Ketten -
Da dämmert endlich das Morgenrot
Der Erkenntnis, die euch wird erretten.
(Die ein Uestafeuer, ewig und hehr,
UJird nimmer die Losung erkalten:
„Die armen Leute sollten mehr,
Uiel mehr Zusammenhalten.“
Und dröhnt auch immer wieder vom thron
Die alte bekannte Rede
Und kündet den Mächten der Revolution
Erbitterte Jiirstenfehde -
Geduld! es wachsen auch Crutz und Mehr
gegen purpurgeschmückte Gewalten:
„Die armen Leute sollten mehr,
Uiel mehr Zusammenhalten.“ tudw.jrank.
■ Äin Held.
Rittergutsbesitzer (in der Zeitung lesend): So
ein Unsinn, was die Linke verlangt! Schutz des
Wahlgeheimnisses! Das ivirkt nur entsittlichend.
Mannesmut muß man zeigen! Ich habe mich
noch nie geniert, den Agrarier zu wählen.
Piefke: Bei die englische Offiziere herrschen
jelungene Zustände. Wenn se wat auf'n Kame-
raden haben, ziehen se ihni de Hosen runter un
verhauen ihm de Hinterseite.
Lehmann: Ick findedetjanzverninftig. Wenn
se nu wieder in'n Krieg ziehen, is der Deil, nf
den se Kloppe kriejen, von vornherin abjehärtet.
Piefke: Also, die Theaterzensur is nötig wegen
die öffentliche Sittlichkeit.
Lehmann: So hat der Minister ins Ab-
jeordnetenhaus jesagt.
Pieske: Er will nich rot werden, wenn er
mit seine weiblichen Familljenanjehörigen in bet
Theater seht.
Leh nr a n n: Kann ick ihnr ooch nich verdenken. En
roter Minister — bet wäre watforLueanussen!
Piefke: Da werden ja woll die Antisemiten
verjniegte Jesichter machen, wenn der mit. die
jüdischen Viehhändler so retour seht.
Lehmann: Woso meinste?
Piefke: Na, den Kuhhandel hat ja das
Zentrum schon an sich jerissen.
Verantwortlich für di- Redaktion B. Heymann in Stuttgart. - Verlag und Druck non I. H. W. Dietz Rachf. lG.m.b.H.) in Stuttgart, Furtdachstraße 12.
Makler ües Brotumdjers. «s~
Porträt*6alerie.
Sattler
Arendt
Fortsetzung folgt.
Das zerschnittene Ciscbtucb.
U
Es wälzen sieb auch in den fernsten Ort
Die roten Umsturzwellen:
ln der Schenke lauschten die Bauern dem (Dort
Eines vaterlandslosen Gesellen.
Und als er geendet, da rang es sich schwer
Aus der breiten Brust eines Alten:
„Die armen Leute sollten mehr,
Diel mehr Zusammenhalten.“
UJie bat diese Mahnung zündend geflammt -
Ein Blitz aus der tabakwolke!
Das war kein „Ketzer“, die Lehre stammt’
Uon dem „schlichten Mann" aus dem Uolke.
Aus der Seele der Massen, dem ewigen Meer,
UJill sich der Schlachtruf gestalten:
„Die armen Leute sollten mehr,
Diel mehr Zusammenhalten.“
Sie geisselten euch mit der Peitsche der Hot
Und schlugen den Geist in Ketten -
Da dämmert endlich das Morgenrot
Der Erkenntnis, die euch wird erretten.
(Die ein Uestafeuer, ewig und hehr,
UJird nimmer die Losung erkalten:
„Die armen Leute sollten mehr,
Uiel mehr Zusammenhalten.“
Und dröhnt auch immer wieder vom thron
Die alte bekannte Rede
Und kündet den Mächten der Revolution
Erbitterte Jiirstenfehde -
Geduld! es wachsen auch Crutz und Mehr
gegen purpurgeschmückte Gewalten:
„Die armen Leute sollten mehr,
Uiel mehr Zusammenhalten.“ tudw.jrank.
■ Äin Held.
Rittergutsbesitzer (in der Zeitung lesend): So
ein Unsinn, was die Linke verlangt! Schutz des
Wahlgeheimnisses! Das ivirkt nur entsittlichend.
Mannesmut muß man zeigen! Ich habe mich
noch nie geniert, den Agrarier zu wählen.
Piefke: Bei die englische Offiziere herrschen
jelungene Zustände. Wenn se wat auf'n Kame-
raden haben, ziehen se ihni de Hosen runter un
verhauen ihm de Hinterseite.
Lehmann: Ick findedetjanzverninftig. Wenn
se nu wieder in'n Krieg ziehen, is der Deil, nf
den se Kloppe kriejen, von vornherin abjehärtet.
Piefke: Also, die Theaterzensur is nötig wegen
die öffentliche Sittlichkeit.
Lehmann: So hat der Minister ins Ab-
jeordnetenhaus jesagt.
Pieske: Er will nich rot werden, wenn er
mit seine weiblichen Familljenanjehörigen in bet
Theater seht.
Leh nr a n n: Kann ick ihnr ooch nich verdenken. En
roter Minister — bet wäre watforLueanussen!
Piefke: Da werden ja woll die Antisemiten
verjniegte Jesichter machen, wenn der mit. die
jüdischen Viehhändler so retour seht.
Lehmann: Woso meinste?
Piefke: Na, den Kuhhandel hat ja das
Zentrum schon an sich jerissen.
Verantwortlich für di- Redaktion B. Heymann in Stuttgart. - Verlag und Druck non I. H. W. Dietz Rachf. lG.m.b.H.) in Stuttgart, Furtdachstraße 12.