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Aus Serbien.
Das (Hasser und der Tischer.
Was war’ die ganze Erde ohne Ulasser?
Ein krust'ger, scbrumpf’ger, trockner, alter Kloss.
Drum bat das liebe Wasser keinen Hasser:
Denn ohne es war’ auf der Welt nichts los.
Der Abstinent füllt sich damit den Wagen,
Im Schorlemorle schmeckt's dem Pfälzer auch.
Der Seemann giesst ganz beiss es in den Kragen,
Wenn ibm entströmt vom Rum ein duft’ger Hauch.
Der Bayer liebt es von den Coren Passaus
Bis an der wasserreichen Isar Strand.
trinkt er’s auch nicht, er spült damit die Wass aus
Und sorgt, dass stets im Bräubaus es zur Hand.
Zur Kneippkur braucht man es in Wörisbofen,
Wan giesst’s auf Rücken, Tiisse, Brust und Bauch.
In Norderney tut man im Wasser schwofen
Und manches Paar verlobt darin siel) auch.
In jeder Uilla gar ist unentbehrlich.
Ein Badezimmer schmuck und elegant,
Und als ein Gentleman passieret schwerlich,
Wer in der Schüssel nur wäscht Kopf und Hand.
Das Wasser ehren auch die Professoren
Als Eebensquell und Hackel sagt es ja,
Dass erst das Ururtiercben ward geboren,
nachdem das tropfbar flüss’ge Wasser da.
Am höchsten muss das Wasser man bewerten,
Das als echt Kölnisch Wasser sehr beliebt,
Dur gilt's in Köln nichts, wo man selbst den Pferden
Kölnisches Wasser gar zu saufen gibt.
Wan badete sogar in Kölnisch Wasser
Im beil’gen Köln. Ein schrecklicher Skandal!
Drob ärgerte sich gelber stets und blasser
Herr bischer, der in Köln ein Kardinal.
- o o o—--
Er sprach: „Das Wasser stammet ab vom Ceufel,
Aqua diaboli, und es verlockt
Zu sünd’ger Lust den Wenschen ohne Zweifel,
Wenn er ganz nackend sich ins Wasser hockt.
„So merkt der Wönch, wenn in dem Bad er sitzet,
Dass er kein Dönnlein ist, was sehr ihn quält,
Indess das nackte Dönnlein sich erhitzet,
Siebt plötzlich es, was ihm zum Wönche fehlt.
„Darum verbiete Wönchen ich und Donnen
Das Baden bei Verlust der Seligkeit,
Sei es im Jluss, in Wannen oder Connen,
Es ist ein Zeichen der verderbten Zeit.
„Auch will ich nicht, dass man in Pfarrershäusern
Badstuben baut und drin des Jleiscbes pflegt.
Schon oft bat, wenn des Hemds sic sich entäussern,
Selbst bei den frömmsten Bitru sich geregt.
„Den Priester soll man nicht allein am Luche,
Am schwarzen, kennen und an der Consur,
Er stehe auch in heiligem Gerüche
Und den Geruch vertreibt das Baden nur.“
So sprach in Köln der Kardinal Herr frischer
Und schrieb dann einen langen Hirtenbrief,
Erteilt ward jedem Pfäfflein da ein Wischer,
Das wohlgebadet bei der Köchin schlief.
Es half. So wollten neulich zwei sich zanken
Im Dom um einer schönen Dame Gunst,
Da merkte sie, dass alle beide stanken
Und Hess allein die Herrn mit ihrer Brunst.
_^_ Ridjard Wagner.
Splitter.
Das russische Staatsautomobil kann nicht
recht vom Fleck kommen. Kein Wunder! Es
muß alle Augenblick ausgepumpt werden.
König Peter hat Alpdrücken.
Ein kleines Mißverständnis.
Das herzoglich rasselburgische hohe Ehe-
paar gab seinen Untertanen das wenig emp-
fehlenswerte Beispiel eines Familienlebens
im Moltkestil. Indessen: die Rasselburger als
gute Patrioten nahmen den Fall von der humo-
ristischen Seite und wagten nur respektvollst zu
lächeln, wenn wieder eine interessante Neuig-
keit aus dem hohen Eheleben die Runde machte.
Wegen dieses allgemeinen Wohlverhaltens
hatte denn auch der Bürgermeister bei Sr.
Hoheit einen dicken Stein im Brett. Eines
Tages wurde er aufs Schloß bestellt. Der
Herzog redete ihn leutselig an:
„Mein lieber Soundso..., ich habe be-
schlossen, Ihnen für oft bewiesene loyale Ge-
sinnung, die man leider heutzutage mehr und
mehr vermißt, eine besondere Ehrung zu be-
willigen. Ich verleihe Ihnen mein Haus-
kreuz!"
Woraus der also Dekorierte verblüfft stam-
melte: „Verzeihen Euer Hoheit... aber ich...
ich bin leider schon verheiratet!!"
Nekrutenunterricht.
Am Mittwoch.
„Also aufgepaßt! Beim Militär seid ihr
alle wie in einer großen Familie. Der Herr
Hauptmann ist der Vater der Kompagnie, und
der Feldwebel ist die Mutter."
Am Donnerstag.
„Ein guter Soldat schießt, wenn es befohlen
wird, auf Vater und Mutter. — Krzyezostaniak,
wiederhole das!"
„Schieß' sich guter Soldat auf Panje Haupt-
mann un' auf Exzellenz Feldwebel, Herr
Leitnant!!"
Aus Serbien.
Das (Hasser und der Tischer.
Was war’ die ganze Erde ohne Ulasser?
Ein krust'ger, scbrumpf’ger, trockner, alter Kloss.
Drum bat das liebe Wasser keinen Hasser:
Denn ohne es war’ auf der Welt nichts los.
Der Abstinent füllt sich damit den Wagen,
Im Schorlemorle schmeckt's dem Pfälzer auch.
Der Seemann giesst ganz beiss es in den Kragen,
Wenn ibm entströmt vom Rum ein duft’ger Hauch.
Der Bayer liebt es von den Coren Passaus
Bis an der wasserreichen Isar Strand.
trinkt er’s auch nicht, er spült damit die Wass aus
Und sorgt, dass stets im Bräubaus es zur Hand.
Zur Kneippkur braucht man es in Wörisbofen,
Wan giesst’s auf Rücken, Tiisse, Brust und Bauch.
In Norderney tut man im Wasser schwofen
Und manches Paar verlobt darin siel) auch.
In jeder Uilla gar ist unentbehrlich.
Ein Badezimmer schmuck und elegant,
Und als ein Gentleman passieret schwerlich,
Wer in der Schüssel nur wäscht Kopf und Hand.
Das Wasser ehren auch die Professoren
Als Eebensquell und Hackel sagt es ja,
Dass erst das Ururtiercben ward geboren,
nachdem das tropfbar flüss’ge Wasser da.
Am höchsten muss das Wasser man bewerten,
Das als echt Kölnisch Wasser sehr beliebt,
Dur gilt's in Köln nichts, wo man selbst den Pferden
Kölnisches Wasser gar zu saufen gibt.
Wan badete sogar in Kölnisch Wasser
Im beil’gen Köln. Ein schrecklicher Skandal!
Drob ärgerte sich gelber stets und blasser
Herr bischer, der in Köln ein Kardinal.
- o o o—--
Er sprach: „Das Wasser stammet ab vom Ceufel,
Aqua diaboli, und es verlockt
Zu sünd’ger Lust den Wenschen ohne Zweifel,
Wenn er ganz nackend sich ins Wasser hockt.
„So merkt der Wönch, wenn in dem Bad er sitzet,
Dass er kein Dönnlein ist, was sehr ihn quält,
Indess das nackte Dönnlein sich erhitzet,
Siebt plötzlich es, was ihm zum Wönche fehlt.
„Darum verbiete Wönchen ich und Donnen
Das Baden bei Verlust der Seligkeit,
Sei es im Jluss, in Wannen oder Connen,
Es ist ein Zeichen der verderbten Zeit.
„Auch will ich nicht, dass man in Pfarrershäusern
Badstuben baut und drin des Jleiscbes pflegt.
Schon oft bat, wenn des Hemds sic sich entäussern,
Selbst bei den frömmsten Bitru sich geregt.
„Den Priester soll man nicht allein am Luche,
Am schwarzen, kennen und an der Consur,
Er stehe auch in heiligem Gerüche
Und den Geruch vertreibt das Baden nur.“
So sprach in Köln der Kardinal Herr frischer
Und schrieb dann einen langen Hirtenbrief,
Erteilt ward jedem Pfäfflein da ein Wischer,
Das wohlgebadet bei der Köchin schlief.
Es half. So wollten neulich zwei sich zanken
Im Dom um einer schönen Dame Gunst,
Da merkte sie, dass alle beide stanken
Und Hess allein die Herrn mit ihrer Brunst.
_^_ Ridjard Wagner.
Splitter.
Das russische Staatsautomobil kann nicht
recht vom Fleck kommen. Kein Wunder! Es
muß alle Augenblick ausgepumpt werden.
König Peter hat Alpdrücken.
Ein kleines Mißverständnis.
Das herzoglich rasselburgische hohe Ehe-
paar gab seinen Untertanen das wenig emp-
fehlenswerte Beispiel eines Familienlebens
im Moltkestil. Indessen: die Rasselburger als
gute Patrioten nahmen den Fall von der humo-
ristischen Seite und wagten nur respektvollst zu
lächeln, wenn wieder eine interessante Neuig-
keit aus dem hohen Eheleben die Runde machte.
Wegen dieses allgemeinen Wohlverhaltens
hatte denn auch der Bürgermeister bei Sr.
Hoheit einen dicken Stein im Brett. Eines
Tages wurde er aufs Schloß bestellt. Der
Herzog redete ihn leutselig an:
„Mein lieber Soundso..., ich habe be-
schlossen, Ihnen für oft bewiesene loyale Ge-
sinnung, die man leider heutzutage mehr und
mehr vermißt, eine besondere Ehrung zu be-
willigen. Ich verleihe Ihnen mein Haus-
kreuz!"
Woraus der also Dekorierte verblüfft stam-
melte: „Verzeihen Euer Hoheit... aber ich...
ich bin leider schon verheiratet!!"
Nekrutenunterricht.
Am Mittwoch.
„Also aufgepaßt! Beim Militär seid ihr
alle wie in einer großen Familie. Der Herr
Hauptmann ist der Vater der Kompagnie, und
der Feldwebel ist die Mutter."
Am Donnerstag.
„Ein guter Soldat schießt, wenn es befohlen
wird, auf Vater und Mutter. — Krzyezostaniak,
wiederhole das!"
„Schieß' sich guter Soldat auf Panje Haupt-
mann un' auf Exzellenz Feldwebel, Herr
Leitnant!!"