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https://doi.org/10.11588/diglit.6608#0380
. 6048
Das Malheur.
Germania: Michel, hilf mir!
Michel: Ich kann nicht, befreie mich erst von dem Block an meinen Füßen!
Der Peffimitf.
„Und was wird bei dem ganzen Lärm um das Kaiser-Interview zuletzt
herauskommen? Eine neue Militärvorlage!"
o O o
vcrnhärl!.
Ich bin die lustige Durchlaucht,
Allzeit fidel, jchik, statt und keck,
Des Reiches Karren lenke ich —
Das ist mein Sport und Lebenszweck.
Lin Bäuchlein Hab' ich, rund und nett,
Dazu ein Grübchen im Gesicht,
Zm Büchmann lef' ich oft und gern —
Doch meine Akten lef’ ich nicht.
Ich >eit' die äußre Politik
Und rühr' vergnügt in jedem Brei —
Doch wenn was Wichtiges paffiert,
So sitze ich in Norderney.
Europa lacht, es lacht die Welt,
Wenn ich als Staatsmann mich gerier' —
Iedoch der bürgerliche Block
Hat mächtigen Respekt vor mir.
Ich dien' dem allerhöchsten Herrn
Zu allen Zeiten, frisch, fromm, froh,
verantwort' alles, was er tut,
Und was er redet, ebenso.
Ich tanze, wie man oben pfeift,
Mit viel Humor und krieg' pro Iahr
Als Lohn für diese Tätigkeit
Einhunderttausend Mark in bar.
Ich bin die lustige Durchlaucht,
Allzeit fidel, schik, statt und keck,
Und fahre sicher, mit Hurra,
Des Reiches Karren in den Dreck! z. s.
Ne-ues von Serenissimus.
Serenissimus und .Kindermann gehen spa-
zieren. Am Flusse sitzt ein Angler >u>d angelt.
Serenissimus und Kindermann gucken an-
dächtig zu. Eine gute halbe Stunde vergeht.
Der Angler sagt auch nichts. Fangen tut er
erst recht nichts! Schließlich verliert Serenis-
simus die Geduld und meint:
„Sie, Kindermann, lassen Sie uns gehen!
Der Kerl hat ja noch mehr Zeit als wir!"
Neu-Erscheinungen auf dem deutschen
Büchermarkt.
Wie mache ich meinen Doktor
der Staatsivissenschaften summa cum lauste
und in drei Semester»?
Von August Wilhelm, Prinz von Preußen.
Die Kunst des Jntervieiveus!
Ein Vademekum für Diplomaten und solche,
die es werden wollen.
Von: Chefredakteur des Daily Telegraph.
Die Impulsivität in der Politik.
Nebst einem Anhang: Schema für Telegramme
in allen Lebenslagen.
Von !!!
Wie werde ich schnell krank?
Von einem Beamte» des Auswärtigen Amts.
-Mein Briefwechsel mit meiner Groß-
mama, 'meinem Onkel und meinen
lieben Vettern!
Eine rührende Familiengeschichte.
Von!!!
- Zitate für alle Fälle.
Von Bernhard von Büloiv.
Sehr zu empfehlen; hilft auch in den ver-
wegensten Situationen.
Weiln der Lahn kräht.
„Wir sehen in der Arbeitslosenversicherung eine
Prämie auf die Faulheit."
Abg. Dietrich Lahn (kons.) im deutschen Reichstag.
Wer wie der Lahn im Fettnapf sitzt.
Mag solche Reden führen.
Er wird auch bei der ärgsten Not
Von ihrer Wucht nichts spüren!
Nur wer wie er vom Wucherzoll
Sei» faules Dasein frönet.
Der hat sich jeden Schamgefühls
Mit kecker Stirn entwöhnet.
Der Vorwurf fällt auf ihn zurück,
Womit er die bedachte.
Die seine Wucherpolitik
Aus Brot und Arbeit brachte!
Grad seine Zunft bequemt sich nie
Zu kulturellen Taten,
And darum ist solch „faulem Pack"
Das Maul so gut geraten! A. Stahl.
Bobby.
Der Berliner Polizeihund „Bobby" ist vor kurzem
entflohen.
An gutgesinnten Tafelrunden
Vernimmt man banges Wehgeschrei:
Seit ein'gen Tagen ist verschwunden
Bobby, der Lund der Polizei!
Der sonst mit grimmigem Behagen
Ausübte die Verbrecherhatz, .
Verließ jäh, ohne was zu sagen.
Das Laus am Alexanderplatz.
„Warum entfloh mit leisem Schritte
Das brave Tier? O sagt: warum?"
So stöhnt vor der verwaisten Hütte
Das Polizeipräsidium.
„Lat ihn der Rote uns entwendet,
Der, wie bekannt, mit gift'gem Lohn
Gewohnheitsmäßig haßt und schändet
Die heil'gen Güter der Nation?
„Ist Bobby meuchlings ausgekniffen.
Weil unserem System er grollt
And er an Miß- und Äbergriffen
Die Mitschuld nicht mehr tragen wollt'?
„Tat's ihm das Lundeherz zerreißen.
Ging etwa wider 'n Strich ihm dies.
Daß er Kollege sollte heißen
Des zweibeinigen Spitzelviehs?
„Ganz rätselhaft bleibt's bis zur Stunde,
Daß es ihn hier nicht länger hielt.
Wo sich doch schon so viele Lunde
Zufrieden, froh und satt gefühlt!"
Das Malheur.
Germania: Michel, hilf mir!
Michel: Ich kann nicht, befreie mich erst von dem Block an meinen Füßen!
Der Peffimitf.
„Und was wird bei dem ganzen Lärm um das Kaiser-Interview zuletzt
herauskommen? Eine neue Militärvorlage!"
o O o
vcrnhärl!.
Ich bin die lustige Durchlaucht,
Allzeit fidel, jchik, statt und keck,
Des Reiches Karren lenke ich —
Das ist mein Sport und Lebenszweck.
Lin Bäuchlein Hab' ich, rund und nett,
Dazu ein Grübchen im Gesicht,
Zm Büchmann lef' ich oft und gern —
Doch meine Akten lef’ ich nicht.
Ich >eit' die äußre Politik
Und rühr' vergnügt in jedem Brei —
Doch wenn was Wichtiges paffiert,
So sitze ich in Norderney.
Europa lacht, es lacht die Welt,
Wenn ich als Staatsmann mich gerier' —
Iedoch der bürgerliche Block
Hat mächtigen Respekt vor mir.
Ich dien' dem allerhöchsten Herrn
Zu allen Zeiten, frisch, fromm, froh,
verantwort' alles, was er tut,
Und was er redet, ebenso.
Ich tanze, wie man oben pfeift,
Mit viel Humor und krieg' pro Iahr
Als Lohn für diese Tätigkeit
Einhunderttausend Mark in bar.
Ich bin die lustige Durchlaucht,
Allzeit fidel, schik, statt und keck,
Und fahre sicher, mit Hurra,
Des Reiches Karren in den Dreck! z. s.
Ne-ues von Serenissimus.
Serenissimus und .Kindermann gehen spa-
zieren. Am Flusse sitzt ein Angler >u>d angelt.
Serenissimus und Kindermann gucken an-
dächtig zu. Eine gute halbe Stunde vergeht.
Der Angler sagt auch nichts. Fangen tut er
erst recht nichts! Schließlich verliert Serenis-
simus die Geduld und meint:
„Sie, Kindermann, lassen Sie uns gehen!
Der Kerl hat ja noch mehr Zeit als wir!"
Neu-Erscheinungen auf dem deutschen
Büchermarkt.
Wie mache ich meinen Doktor
der Staatsivissenschaften summa cum lauste
und in drei Semester»?
Von August Wilhelm, Prinz von Preußen.
Die Kunst des Jntervieiveus!
Ein Vademekum für Diplomaten und solche,
die es werden wollen.
Von: Chefredakteur des Daily Telegraph.
Die Impulsivität in der Politik.
Nebst einem Anhang: Schema für Telegramme
in allen Lebenslagen.
Von !!!
Wie werde ich schnell krank?
Von einem Beamte» des Auswärtigen Amts.
-Mein Briefwechsel mit meiner Groß-
mama, 'meinem Onkel und meinen
lieben Vettern!
Eine rührende Familiengeschichte.
Von!!!
- Zitate für alle Fälle.
Von Bernhard von Büloiv.
Sehr zu empfehlen; hilft auch in den ver-
wegensten Situationen.
Weiln der Lahn kräht.
„Wir sehen in der Arbeitslosenversicherung eine
Prämie auf die Faulheit."
Abg. Dietrich Lahn (kons.) im deutschen Reichstag.
Wer wie der Lahn im Fettnapf sitzt.
Mag solche Reden führen.
Er wird auch bei der ärgsten Not
Von ihrer Wucht nichts spüren!
Nur wer wie er vom Wucherzoll
Sei» faules Dasein frönet.
Der hat sich jeden Schamgefühls
Mit kecker Stirn entwöhnet.
Der Vorwurf fällt auf ihn zurück,
Womit er die bedachte.
Die seine Wucherpolitik
Aus Brot und Arbeit brachte!
Grad seine Zunft bequemt sich nie
Zu kulturellen Taten,
And darum ist solch „faulem Pack"
Das Maul so gut geraten! A. Stahl.
Bobby.
Der Berliner Polizeihund „Bobby" ist vor kurzem
entflohen.
An gutgesinnten Tafelrunden
Vernimmt man banges Wehgeschrei:
Seit ein'gen Tagen ist verschwunden
Bobby, der Lund der Polizei!
Der sonst mit grimmigem Behagen
Ausübte die Verbrecherhatz, .
Verließ jäh, ohne was zu sagen.
Das Laus am Alexanderplatz.
„Warum entfloh mit leisem Schritte
Das brave Tier? O sagt: warum?"
So stöhnt vor der verwaisten Hütte
Das Polizeipräsidium.
„Lat ihn der Rote uns entwendet,
Der, wie bekannt, mit gift'gem Lohn
Gewohnheitsmäßig haßt und schändet
Die heil'gen Güter der Nation?
„Ist Bobby meuchlings ausgekniffen.
Weil unserem System er grollt
And er an Miß- und Äbergriffen
Die Mitschuld nicht mehr tragen wollt'?
„Tat's ihm das Lundeherz zerreißen.
Ging etwa wider 'n Strich ihm dies.
Daß er Kollege sollte heißen
Des zweibeinigen Spitzelviehs?
„Ganz rätselhaft bleibt's bis zur Stunde,
Daß es ihn hier nicht länger hielt.
Wo sich doch schon so viele Lunde
Zufrieden, froh und satt gefühlt!"