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Schwarzblauer Katzenjammer.
0. Delling
Osiris sagte zu Isis: Wen» du wüßtest, wie mir mieß ist!
Drauf Isis zu Osiris: Wenn du wüßtest, wie mieß mir is!
---o o o—---—-
Ein Brief voll geistlichen Trostes.
Der hochwürdigfte Pater Filuzius schrieb diesen Bries
unmittelbar nach den Wahlen als Antwort auf einen
verzweifelten Notschrei des sehr schwer bekümmelten
Herrn v. Pälerow.
„Geliebter Bruder in Theobaldo! Mäßige Dein
unsterbliches Scclcnmaul! Wenn der Knobelbecher
des Schicksals auch gegen euch entschieden hat, muß
ein gerissener Spieler doch grade in solchen Momenten
stramm „sein Gesicht wahren". Man darf selbst bei
andauerndem Pech niemals dreinschauen wie eine
Pique-Sieben.
Deine Kateridee mit der Religion ist glatter Mum-
pitz. Ihr Blaukolorierten könnt mit der Religion
schon deshalb keine Geschäfte machen, weil ihr gar
nicht aus die Religion, sondern bloß auf den Patrio-
tismus eingefuchst seid. Oder glaubt ihr vielleicht, daß
die kaufmännische Ausnutzung und Behandlung des
verchrlichcn Kundenkreises in beiden Beanchcn genau
einunddassclbe sei wie etwa zwei Eier des Kolumbus?
Ueberlaßt die Religion nur ruhig den, heiligen
Zentrum und hütet euch gefälligst, mit eurem Mariin-
Luther-Rezepl in das Gehege einer himmelweit über-
legenen Koukurrcnz einzudringcn; sonst gibt's ganz
balbarisch was auf de» Hut!
Sorgt lieber dafür, daß euer Laden mit allen
Sorten von patriotischer Ware vollgestopft ist, wenn
nachher der große nationale Rummel wegen Militär-
und Flottenvorlage tobt! Ich habe für kommende
politische Konjunkturen gradezu eine Börscnvase, ver-
stehst Du; und ich wittere sehr genau die Gedanken-
gänge, die euer tüchtiger Heydcbrand in solchen kn-
itschen Lagen auszubrüten Pflegt.
Bor allen Dingen: heul' jetzt nicht wie ein Schloß-
hund, sondern spar' Deine Lungenkraft lieber für
Bayerische Wahlen. ß.cnm
„Und wenn ich euch vorJahrcn, meine liebe Gemeinde,
dafür, dav ihr den Sozi wähtiet, den Hinunel in Aussicht
stellen konnie, so mutz ich euch heule zu den schärfsten
Höllenqualen verdammen, wenn ihr es wieder tun woll-
let, — denn die Wege der göttlichen Vorsehung sind
wunderbar, wie ihr alle wißt."
unser gctncinsam anzustimmendcs Zctcrmordio über
„Vergewaltigung" durch den neuen Reichstag ans.
sobald unser richtiges Stichwort gefallen sein wird.
Der lange Theobald macht bestimmt mit; denn
„Ministerverantwortlichkeit" und „Staatsgerichts-
hos" sind für ihn dann keine spaßigen Begriffe mehr.
Der Geist des Schnapsblocks behüte dich!
Pater Filuzius."
Freibier.
Eins bleibt sich bei den Wahlen gleich:
Vas Freibier.
Wankt alles in Dstelbien schon,
Dann tritt als Lockung in Funktion
Vas Freibier.
vie Wahrheit liegt im Rlkohol,
2m Freibier:
Ls schwemmt beim forschen 2unkerwort
vie letzte krit'sche Regung fort
Vas Freibier.
Leicht agitiert es schwarzblau sich
Reim Freibier.
Manch Zweifler schon bekam 'neu Raps
Und wählte „rechts" bei gutem Schnaps
Und Freibier.
voch schlief er seinen Rater aus
vom Freibier,
Spürt bald der Trinker mit Verdruß,
Oatz teuer er bezahlen muß
Das „Freibier".
Schwarzblauer Katzenjammer.
0. Delling
Osiris sagte zu Isis: Wen» du wüßtest, wie mir mieß ist!
Drauf Isis zu Osiris: Wenn du wüßtest, wie mieß mir is!
---o o o—---—-
Ein Brief voll geistlichen Trostes.
Der hochwürdigfte Pater Filuzius schrieb diesen Bries
unmittelbar nach den Wahlen als Antwort auf einen
verzweifelten Notschrei des sehr schwer bekümmelten
Herrn v. Pälerow.
„Geliebter Bruder in Theobaldo! Mäßige Dein
unsterbliches Scclcnmaul! Wenn der Knobelbecher
des Schicksals auch gegen euch entschieden hat, muß
ein gerissener Spieler doch grade in solchen Momenten
stramm „sein Gesicht wahren". Man darf selbst bei
andauerndem Pech niemals dreinschauen wie eine
Pique-Sieben.
Deine Kateridee mit der Religion ist glatter Mum-
pitz. Ihr Blaukolorierten könnt mit der Religion
schon deshalb keine Geschäfte machen, weil ihr gar
nicht aus die Religion, sondern bloß auf den Patrio-
tismus eingefuchst seid. Oder glaubt ihr vielleicht, daß
die kaufmännische Ausnutzung und Behandlung des
verchrlichcn Kundenkreises in beiden Beanchcn genau
einunddassclbe sei wie etwa zwei Eier des Kolumbus?
Ueberlaßt die Religion nur ruhig den, heiligen
Zentrum und hütet euch gefälligst, mit eurem Mariin-
Luther-Rezepl in das Gehege einer himmelweit über-
legenen Koukurrcnz einzudringcn; sonst gibt's ganz
balbarisch was auf de» Hut!
Sorgt lieber dafür, daß euer Laden mit allen
Sorten von patriotischer Ware vollgestopft ist, wenn
nachher der große nationale Rummel wegen Militär-
und Flottenvorlage tobt! Ich habe für kommende
politische Konjunkturen gradezu eine Börscnvase, ver-
stehst Du; und ich wittere sehr genau die Gedanken-
gänge, die euer tüchtiger Heydcbrand in solchen kn-
itschen Lagen auszubrüten Pflegt.
Bor allen Dingen: heul' jetzt nicht wie ein Schloß-
hund, sondern spar' Deine Lungenkraft lieber für
Bayerische Wahlen. ß.cnm
„Und wenn ich euch vorJahrcn, meine liebe Gemeinde,
dafür, dav ihr den Sozi wähtiet, den Hinunel in Aussicht
stellen konnie, so mutz ich euch heule zu den schärfsten
Höllenqualen verdammen, wenn ihr es wieder tun woll-
let, — denn die Wege der göttlichen Vorsehung sind
wunderbar, wie ihr alle wißt."
unser gctncinsam anzustimmendcs Zctcrmordio über
„Vergewaltigung" durch den neuen Reichstag ans.
sobald unser richtiges Stichwort gefallen sein wird.
Der lange Theobald macht bestimmt mit; denn
„Ministerverantwortlichkeit" und „Staatsgerichts-
hos" sind für ihn dann keine spaßigen Begriffe mehr.
Der Geist des Schnapsblocks behüte dich!
Pater Filuzius."
Freibier.
Eins bleibt sich bei den Wahlen gleich:
Vas Freibier.
Wankt alles in Dstelbien schon,
Dann tritt als Lockung in Funktion
Vas Freibier.
vie Wahrheit liegt im Rlkohol,
2m Freibier:
Ls schwemmt beim forschen 2unkerwort
vie letzte krit'sche Regung fort
Vas Freibier.
Leicht agitiert es schwarzblau sich
Reim Freibier.
Manch Zweifler schon bekam 'neu Raps
Und wählte „rechts" bei gutem Schnaps
Und Freibier.
voch schlief er seinen Rater aus
vom Freibier,
Spürt bald der Trinker mit Verdruß,
Oatz teuer er bezahlen muß
Das „Freibier".