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https://doi.org/10.11588/diglit.8258#0073
8245
Hatschi.
In Bunzlau hat ein Mann geniest:
Hatschi!
Trotzdem's die Polizei verdrießt,
Und wie!
Lin Schutzmann kam in schnellem Laus
Und schrieb den Ruhestörer auf.
Hihi.
Oer Rohling wurde nach der Tat
Roch grob
Und kriegte flugs ein Strafmandat,
Na, ob!
Oie Polizei steht auf der Macht.
Ganz Bunzlau hält den Bauch und lacht
Darob.
Dem Sünder bleibt doch nebenher
NIs Trost,
Oaß er nicht gar das Militär
Erbost:
Ein Frevler am Staatshoheitsakt
Mär' noch ganz anders angepackt!
Na, prost!
Neuentdeckte Tierarten.
Einer von der Redaltion des „Wahren Jacob"
ausgerüsteten naturwissenschaftlichen Forschuugsexpe-
dition ist cs gelungen, einige Tierarten zu entdecken,
die alle in unserem deutschen Paterlande einheimisch,
von den gelehrten Zoologen bis heute übersehen
worden sind. Wir veröffentlichen hiermit kurze Be-
schreibungen der betreffenden Bestien.
1. Der Preußische Paradchahn.
Dieser Vogel fällt durch seinen roten Kragen und
sein buntes Gefieder leicht in die Angen. Er versteht
cs auch sonst, sich durch auffallendes Gebaren be-
merkbar zu machen. Seine eigentliche Heimat ist, wie
sein Name sagt, im nordöstlichen Deutschland zu
suchen, neuerdings aber tritt er in großen Mengen
auch im Westen und Süden auf, wo er zu einer
wahren Landplage geworden ist. Durch Lachen wird
er zu sinnloser Wut gereizt und in diesem Zustande
kann er selbst Menschen gefährlich werden. Obwohl
er zn den schlimmsten Schädlingen innerhalb der
einheimischen Fauna gehört, begegnet seine Aus-
rottung doch den seltsamsten Schwierigkeiten, da
unter den zn seiner Bcrtilgnng amtlich berufenen
Jägern der Aberglaube herrscht, dieses Tier sei heilig
und verdiene eine besondere Schonung und Pflege.
Es ist aber zu hoffen, daß die fortschreitende Kultur
sowohl diesen törichten Aberglauben als auch den
preußischen Paradehahn beseitigen wird.
2. Der Klcbermolch, auch Streber genannt.
Gehört zu den Reptilien oder Kriechtieren, findet
sich in allen Gegenden Deutschlands, gedeiht aber
besonders in den höheren und höchsten Regionen.
Seine Haut glatt und schleimig, so daß er imstande
ist, überall hineiiizulriechen. Sein Charakter ist feige,
er wagt sich im offenen Kampfe nur an schwächere
Tiere heran, die er in übermütiger Weise mißhandelt.
Stärkeren gegenüber macht er von seiner Fähigkeit,
überall hiucinznkriechcn, den weitestgehenden Ge-
brauch. Im höheren Alter zeigen sich auf seiner Brust
allerhand farbige Flecken und sternförmige Beule»,
auf die daS Tier besonders stolz zu sein scheint.
Z. Der Reichsege!, auch Kanzler genannt.
Die langgestreckte fadeusörmige Gestalt in Ver-
bindung mit dem mangelnden Rückgrat verweisen
dieses Tier in die Klasse der Würiner. Es scheint
jetzt festzustchcn, daß cs weder hört noch sieht und
auch sonst ein wenig entwickeltes Wahrnehmungs-
vermögen besitzt. Es fühlt sich ans dem Platten Lande
besonders Wohl, wo cs neuerdings aber vielfachen
Verfolgungen ausgesetzt ist, die es mit bemerkens-
werter Langmnt erträgt. Von seinen übrigen Art-
genossen unterscheidet dieser Wurm sich dadurch, daß
er sich nicht einmal krümmt, wenn er vom Land-
mann getreten wird. Seine Vertilgung ist unmög-
lich, da immer wieder neue Exemplare an die Stelle
der beseitigten treten.
4. DaS Grotzgrundsschwcin.
Ein Dickhäuter von fast antidiluviauischcm Charak-
ter. In seinen Adern wird häufig blaues Blut ge-
funden. Gedeiht ausschließlich iu Gegenden, die von
der Kultur noch völlig unberührt sind und liebt die
Feuchtigkeit, besonders wenn sie alkoholhaltig ist.
Tritt gelegentlich auch in den Städten auf, so all-
jährlich während des Februars in Berlin, wo sich zu-
erst größere Herden versammeln, um daun rudelweise
und mit weithin hörbarem Grunzen die Friedrich-
straße, sowie gewisse Wein- und Tanzlokäle zu über-
rennen. Richtet durch seine Unersättlichkeit bedeuten-
den Schaden an. Allen Kulturen feindlich, ruiniert
cS weit und breit jedes Land, das ihm erreichbar
ist. An seine völlige und rücksichtslose Ausrottung,
die eine dringende Notwendigkeit wäre, kann leider
nicht gedacht werden, solange das Großgrnndsschwcin
als Naturdenkmal noch behördlichen Schutz genießt.
___ Linus.
Kleines Gespräch.
Ein Bureaubeamtcr von Krupp zn seinem Kol-
legen: „Donnerschlag! Fünf Millionen Wchrbcitrag
muß die Firma zahlen!"
Der andere seufzend: „Ja, wieviel Kornwalzer
brauchen wir da wohl, bis die Summe wieder ein-
gcbracht ist?"
TOr/sre LT/er werden /eewrOMM
- ee/ueK/, den DNaAren Istresö Löee-
; aöFllsr ÄSonnemen/ Fu ew//e^-
/en. N^öenummem /enden w/r
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«S/n//Ane/, ^-ne/darMen/se /2.
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I Pfund graue,
gu e, geschlissene
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weiße I :iO;
I Pfnnd weiße
flaumige geschlis-
sene 1 «« 70,
l 00: I Pfund schneeweiße,
feinste, geschlissene 2 -4t 70, :i 4- 10;
l Pfund flaumreiche, ungeschltssene
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Rongress-Verkag 313, llrsscleu-L., Llarsakailstrasss 27.
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Roch grob
Und kriegte flugs ein Strafmandat,
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Oie Polizei steht auf der Macht.
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Oaß er nicht gar das Militär
Erbost:
Ein Frevler am Staatshoheitsakt
Mär' noch ganz anders angepackt!
Na, prost!
Neuentdeckte Tierarten.
Einer von der Redaltion des „Wahren Jacob"
ausgerüsteten naturwissenschaftlichen Forschuugsexpe-
dition ist cs gelungen, einige Tierarten zu entdecken,
die alle in unserem deutschen Paterlande einheimisch,
von den gelehrten Zoologen bis heute übersehen
worden sind. Wir veröffentlichen hiermit kurze Be-
schreibungen der betreffenden Bestien.
1. Der Preußische Paradchahn.
Dieser Vogel fällt durch seinen roten Kragen und
sein buntes Gefieder leicht in die Angen. Er versteht
cs auch sonst, sich durch auffallendes Gebaren be-
merkbar zu machen. Seine eigentliche Heimat ist, wie
sein Name sagt, im nordöstlichen Deutschland zu
suchen, neuerdings aber tritt er in großen Mengen
auch im Westen und Süden auf, wo er zu einer
wahren Landplage geworden ist. Durch Lachen wird
er zu sinnloser Wut gereizt und in diesem Zustande
kann er selbst Menschen gefährlich werden. Obwohl
er zn den schlimmsten Schädlingen innerhalb der
einheimischen Fauna gehört, begegnet seine Aus-
rottung doch den seltsamsten Schwierigkeiten, da
unter den zn seiner Bcrtilgnng amtlich berufenen
Jägern der Aberglaube herrscht, dieses Tier sei heilig
und verdiene eine besondere Schonung und Pflege.
Es ist aber zu hoffen, daß die fortschreitende Kultur
sowohl diesen törichten Aberglauben als auch den
preußischen Paradehahn beseitigen wird.
2. Der Klcbermolch, auch Streber genannt.
Gehört zu den Reptilien oder Kriechtieren, findet
sich in allen Gegenden Deutschlands, gedeiht aber
besonders in den höheren und höchsten Regionen.
Seine Haut glatt und schleimig, so daß er imstande
ist, überall hineiiizulriechen. Sein Charakter ist feige,
er wagt sich im offenen Kampfe nur an schwächere
Tiere heran, die er in übermütiger Weise mißhandelt.
Stärkeren gegenüber macht er von seiner Fähigkeit,
überall hiucinznkriechcn, den weitestgehenden Ge-
brauch. Im höheren Alter zeigen sich auf seiner Brust
allerhand farbige Flecken und sternförmige Beule»,
auf die daS Tier besonders stolz zu sein scheint.
Z. Der Reichsege!, auch Kanzler genannt.
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