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https://doi.org/10.11588/diglit.6705#0097
. 8970
Shakespeare (Schluß von Seite 8668).
Lebensende herankommen fühlte. In seinem letzten Werk läßt
er den abgeklärten, milden Weisen Prospero, in dem er sich
selbst verkörpert hat, seinen wundertätigen Stab zerbrechen
und sein Zauberbuch ins Meer versenken. So legte er auch
sein Amt als Dichter nieder, beschickte sein Haus und schloß
am 23. April 1616 seine Augen für immer. Er wurde in der
Dreifaltigkeitskirche zu Stratford beigeseht, und über seinem
Grab errichteten ihm seine Angehörigen ein Denkmal, das uns
die äußere Gestalt des Unsterblichen in einer bemalten steinernen
Porträtbüste zeigt.
Seine Angehörigen haben ihm das Denkmal gesetzt, aber—so
unglaublich es klingt — von der Bedeutung des Dichters haben
diese selben Angehörigen kaum eine Ahnung gehabt. Selbst die
Kinder Shakespeares kannten wahrscheinlich ihres Vaters Werke
nicht. Der Geist des frömmelnden Puritanismus, der alles, was
mit der Kunst zusammenhing, als Teufelswerk weit von sich wies,
beherrschteShakespearesGattin und durch sie dieFamilie. Später
ergriff er das ganze England, und zwei Jahrzehnte nach des Dich-
ters Tode mußten sämtliche englischen Bühnen geschloffen wer-
den. Shakespeares Werke gerieten für länger als ein Jahr-
hundert in Vergessenheit, und erst unseren Herder, Lessing und
Goethe ist es zu verdanken, daß der gewaltigste Dramatiker der
Weltliteratur wieder zu Ansehen und Wirksamkeit gelangte.
Die Engländer haben mit Stolz berechnet, wie ansehnlich das
Einkommen war, das ihr größter Dichter bezog. Der Stolz ist
berechtigt, und wir Deutschen, die einen Heinrich v. Kleist ver-
hungern ließen, dürfen den Engländern dieses Verdienst nicht
verkleinern. Aber wenn sie auch für den lebenden Shakespeare
materiell gesorgt haben: die Aufgabe, das liebevollste Verständnis
für seine Lebensarbeit in der Welt lebendig zu erhalten, blieb
uns Deutschen Vorbehalten. Mit Stolz betrachten wir darum
William Shakespeare als einen der Unsrigen, und wir haben ein
ideales Recht dazu. John Schikowski.
Frühling 1916.
(Nach berühmten Mustern.)
Nach Ludwig Uhland.
Oie Ivelt wird schöner mit jedem Tag.
Nun muß sich alles wenden;
Es blüht an allen Enden,
Nur leider noch nicht — im ffaag.
Nach Hans tropfen.
Lieb Seelchen, laß das Fragen fein:
Ons wird der Frühling bringen?
Donnernder Schlachten Feuerschein
Und Lyrik vor allen Dingen.
kluch Lüge und Verleumdungskunst
Gedeiht in diesen Tagen,
vom Frieden nur ein blauer Dunst —
Lieb Seelchen, laß das Fragen!
Nach Heinrich Heine.
Leis nur klingt ins erste Grün
Liebliches Gebimmel:
Schlachtenbrüllen füllt den Uaum
Zwischen Erd und lhimmel.
Kling hinaus bis übers Feld,
Ivo sie ewig schießen —
Ivenn du wo den Frieden siehst,
Sag: wir lassen grüßen!
Äelfferich H.
„Nu bin ick aber neujierig, wat je in't nächste Dorf
uff meine Anleihe zeichnen werden?"
o o o
Wenn das nicht hilft. ..
Professor Thompson machte in der Londoner
Royal Institution auf jene Vogelarten auf-
morksain, die Mörtel picken und fressen, und
riet, solche Vögel auf die Schornsteine der
deutschen industriellen Anlagen zu setzen, um
diese durch die Mörtelentfernung zum Ein-
sturz zu bringen.
Aber was nützt das alles, wenn es nicht
gelingt, den Nachwuchs des deutschen Volkes
einmal endgültig zu verhindern! Professor
Thompson hat, wie ivir aus zuverlässiger
Quelle hören, auch hierfür ein Mittel: er hat
ein Serum erfunden, das allen deutschen Frö-
schen eingeimpst wird; dadurch iverden sie für
die Störche ungenießbar, und diese legen in
Zukunft ihren Kindersegen nur noch in den
Ländern der Entente ab. Drodutum est!
Was ist höchster Patriotisinus?
Wenn ich unter erhöhtem Porto eine Sen-
dung höher verzollten Tabak bestelle, ihn mir
auf Grund einer gestempelten Frachturkunde
senden lasse, über die verteuerte Nachnahme
eine gestempelte Quittung erbitte und — zum
Ausgleich meine Kriegsgeivinne verschweige.
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der Ruhe (meist vor dem Schlafengehen)
eigenhändig angelegt und wirkt auf die
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dass die Beine nach und nach normal
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(Betrag wird bei Bestellung gutgeschr.)
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physiologische) Broschüre, dieSie über-
zeugt, Beinfehler zu heilen.
Wissenschaft!.--orthop. Versand
„Ossale“, Arno Hildner,
Chemnitz 60. ,
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