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teuflischen Plan auf, der
ihm sein verlorenes Ver-
mögen wiederbringen
und ihm unter Vernich-
tung vieler Menschen-
leben ein dauerndes
Wohlleben sichern sollte.
Er ließ sich von ver-
schiedenen Uhrmachern
kunstvolle Werke Herstel-
len, die, ganz geräusch-
los laufend, nach acht
Tagen eine starke, einem
Schlagbolzen gleich wir-
kende Feder auslösten.
Eine solche Höllenma-
schine brachte er in einem
mit Dynamit gefüllten
Fasse, dessen Inhalt er
als Putzpulver dekla-
rierte und neben ande-
ren Frachtstücken hoch
versicherte, so unter, daß
die Entzündung der
' Masse das Schiff auf
hoher See mit Mann
und Maus vernichten
mußte. Er selbst war
mit an Bord gegangen,
um die Verladung zu
überwachen, in der Ab-
sicht, das Schiff vor dem
Auslaufen zu verlassen.
Die durch das Her-
untersallen des Fasses
vorzeitig erfolgte Explo-
sion führte die Entdek-
kung herbei, beschränkte
die Vernichtung von
Menschenleben aus acht-
undachlzig und verhin-
derte eine Wiederholung
des Verbrechens.
Grauen und Abscheu
erfüllten die ganze Welt
vor jener Untat und
Herkulesarbeit.
Wenn in allen Landen
Alles frei und gleich,
# Dann erst ist entstanden
Neu der Völker Reich.
Ö&g'
Ärt-,
dem Täter, und doch,
vergleicht man damit die
Schrecknisse des Welt-
krieges, so erscheint das
Bremerhavener Ereig-
nis wie ein harmloser
Scherz, und der soge-
nannte Massenmörder
wie ein stümperhafter
Anfänger gegenüber den
Schuldigen an dem gro-
ßen Völkermorden, das
Trauer in Millionen von
Familien brachte und
unersetzbare Werte zer-
störte, schon deshalb,
weil diese iin Gegensatz
zu jenem nicht nur als
Täter, sondern auch als
Verführerunzähliger an-
derer verderblich gewirkt
haben.
Gibt es eine Sühne
für solche Taten?
Beim Examen.
Professor: Wie lei-
ten Sie die ersten Schritte
bei einem Ertrunkenen
ein?
Student: Der erste
Schritt zur Rettung eines
Ertru n kc»c n i st, d a ß m an
ihn aus dem Wasserzieht.
Der Mitleidige.
„Sie sehen nicht gut
aus, lieber Freund, fehlt
Ihnen etwas?"
„Nun, ich bin doch am
Blinddarm operiert wor-
den und habe 30 Pfund
abgenommen."
„O, war das Ding so
schwer?"
Spartakiftisches Heldenlied.
(Nach bekannter Melodie.)
0
Wenn ich auf meinem Dache steh
And böll're kühn und scharf.
And wenn mir nicht fehlet
Der nöt'ge Schießbedarf,
Dann fühle ich in tiefster Brust
Des Lebens Hochgenuß
And freue meines Lebens mich
Als Held und Spartakus.
Was unten auf dem Pflaster sich
Mir zeigt, ob Mensch ob Vieh,
Aus sich'rem Verstecke
Bring ich zur Strecke sie;
Nach revolutionärem Recht
Feg ich die Straße rein.
Die Seelen schick' zum Teufel ich.
Den Leib zum Friedrichshain.
Noch and're Taten führ' ich aus
Tagtäglich tausendfach:
Ich klemm' mir ein Auto
And steige ihm zu Dach,
And tot' mit meinem Zungenschlag,
Was ringsum kräucht und fleucht,
And hetze fort und immer fort.
Solang die Spucke reichtl
Mit Säbel, Flinte und Geschütz
Zieh ich zur Druckerei,
Schlag alles in Trümmer
Frisch, fröhlich, fromm und frei.
And drucke dort mein eig'nes Blatt
And rufe auf zur Tat,
Zu Einbruch, Plünd'rung^Raub und Mord
Das Proletariat.
Doch rücken Noskes Garden an,
Gott Skrambach, Donnerkeil!
Dann wähl' ich entschlossen.
Der Kühnheit bessern Teil,
Ich hebe beide Lände hoch
Gleich nach dem ersten Schuß —
Zwar bin ich daun ein Leid nicht mehr.
Jedoch ein Sparlakus! Balduin.
Ein Interview bei Bülow in Zürich.
„Exzellenz sollen in eine Bombenaffäre ver-
wickelt gewesen sein . . .;"
„Ich habe niemals 'ne Bombe geschmissen.
Die Bombe, um die es sich handelt, ist mir
heimtückisch angehängt worden."
„Und da sind Sie ahnungslos mit herum-
gelaufen, ohne etwas zu merken?"
„Doch. Ich hav' mich gewundert, daß es
unterhalb meines Rückens so pumperte. Aber
ich habe es falsch gedeutet."
„Wieso?"
»Ja, sehen Sie, bei näherer Untersuchung
habe ich entdeckt, daß mir — was ja jedem
Menschen in derNevvlulionszeit passieren kann
— das Herz in die Hose gerutscht war." E.T.
Kleines Mißverständnis.
Feldwebel (rum Kranken im Lazarett, der gerade
dabei ist, seinen Morgenkaffee zu vertilgen): „Js er
jllt?"
„Nein, evangelisch, Herr Feldwebel."
teuflischen Plan auf, der
ihm sein verlorenes Ver-
mögen wiederbringen
und ihm unter Vernich-
tung vieler Menschen-
leben ein dauerndes
Wohlleben sichern sollte.
Er ließ sich von ver-
schiedenen Uhrmachern
kunstvolle Werke Herstel-
len, die, ganz geräusch-
los laufend, nach acht
Tagen eine starke, einem
Schlagbolzen gleich wir-
kende Feder auslösten.
Eine solche Höllenma-
schine brachte er in einem
mit Dynamit gefüllten
Fasse, dessen Inhalt er
als Putzpulver dekla-
rierte und neben ande-
ren Frachtstücken hoch
versicherte, so unter, daß
die Entzündung der
' Masse das Schiff auf
hoher See mit Mann
und Maus vernichten
mußte. Er selbst war
mit an Bord gegangen,
um die Verladung zu
überwachen, in der Ab-
sicht, das Schiff vor dem
Auslaufen zu verlassen.
Die durch das Her-
untersallen des Fasses
vorzeitig erfolgte Explo-
sion führte die Entdek-
kung herbei, beschränkte
die Vernichtung von
Menschenleben aus acht-
undachlzig und verhin-
derte eine Wiederholung
des Verbrechens.
Grauen und Abscheu
erfüllten die ganze Welt
vor jener Untat und
Herkulesarbeit.
Wenn in allen Landen
Alles frei und gleich,
# Dann erst ist entstanden
Neu der Völker Reich.
Ö&g'
Ärt-,
dem Täter, und doch,
vergleicht man damit die
Schrecknisse des Welt-
krieges, so erscheint das
Bremerhavener Ereig-
nis wie ein harmloser
Scherz, und der soge-
nannte Massenmörder
wie ein stümperhafter
Anfänger gegenüber den
Schuldigen an dem gro-
ßen Völkermorden, das
Trauer in Millionen von
Familien brachte und
unersetzbare Werte zer-
störte, schon deshalb,
weil diese iin Gegensatz
zu jenem nicht nur als
Täter, sondern auch als
Verführerunzähliger an-
derer verderblich gewirkt
haben.
Gibt es eine Sühne
für solche Taten?
Beim Examen.
Professor: Wie lei-
ten Sie die ersten Schritte
bei einem Ertrunkenen
ein?
Student: Der erste
Schritt zur Rettung eines
Ertru n kc»c n i st, d a ß m an
ihn aus dem Wasserzieht.
Der Mitleidige.
„Sie sehen nicht gut
aus, lieber Freund, fehlt
Ihnen etwas?"
„Nun, ich bin doch am
Blinddarm operiert wor-
den und habe 30 Pfund
abgenommen."
„O, war das Ding so
schwer?"
Spartakiftisches Heldenlied.
(Nach bekannter Melodie.)
0
Wenn ich auf meinem Dache steh
And böll're kühn und scharf.
And wenn mir nicht fehlet
Der nöt'ge Schießbedarf,
Dann fühle ich in tiefster Brust
Des Lebens Hochgenuß
And freue meines Lebens mich
Als Held und Spartakus.
Was unten auf dem Pflaster sich
Mir zeigt, ob Mensch ob Vieh,
Aus sich'rem Verstecke
Bring ich zur Strecke sie;
Nach revolutionärem Recht
Feg ich die Straße rein.
Die Seelen schick' zum Teufel ich.
Den Leib zum Friedrichshain.
Noch and're Taten führ' ich aus
Tagtäglich tausendfach:
Ich klemm' mir ein Auto
And steige ihm zu Dach,
And tot' mit meinem Zungenschlag,
Was ringsum kräucht und fleucht,
And hetze fort und immer fort.
Solang die Spucke reichtl
Mit Säbel, Flinte und Geschütz
Zieh ich zur Druckerei,
Schlag alles in Trümmer
Frisch, fröhlich, fromm und frei.
And drucke dort mein eig'nes Blatt
And rufe auf zur Tat,
Zu Einbruch, Plünd'rung^Raub und Mord
Das Proletariat.
Doch rücken Noskes Garden an,
Gott Skrambach, Donnerkeil!
Dann wähl' ich entschlossen.
Der Kühnheit bessern Teil,
Ich hebe beide Lände hoch
Gleich nach dem ersten Schuß —
Zwar bin ich daun ein Leid nicht mehr.
Jedoch ein Sparlakus! Balduin.
Ein Interview bei Bülow in Zürich.
„Exzellenz sollen in eine Bombenaffäre ver-
wickelt gewesen sein . . .;"
„Ich habe niemals 'ne Bombe geschmissen.
Die Bombe, um die es sich handelt, ist mir
heimtückisch angehängt worden."
„Und da sind Sie ahnungslos mit herum-
gelaufen, ohne etwas zu merken?"
„Doch. Ich hav' mich gewundert, daß es
unterhalb meines Rückens so pumperte. Aber
ich habe es falsch gedeutet."
„Wieso?"
»Ja, sehen Sie, bei näherer Untersuchung
habe ich entdeckt, daß mir — was ja jedem
Menschen in derNevvlulionszeit passieren kann
— das Herz in die Hose gerutscht war." E.T.
Kleines Mißverständnis.
Feldwebel (rum Kranken im Lazarett, der gerade
dabei ist, seinen Morgenkaffee zu vertilgen): „Js er
jllt?"
„Nein, evangelisch, Herr Feldwebel."