Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
9821

Die Druschprämie

Er ist der Landmann aus dem Lesebuche,
ver dafür sorgt, daß du zu essen hast.

Er wischt sich von der Stirn mit einem Tuche
Den Edelmut und schuftet ohne Rast.

Kus allem, was er tut, strahlt uns die Liebe
Zu unserm Gelbe wie 'ne Urkraft an.

Rur muß man sorgsam ihm die heil'gen Triebe
Noch mit 'ner Prämie kitzeln dann und wann.

Aus der vierten Dimension

Von P. Riedel

Gleich nachdem die englischen Zeitschriften
meldeten, daß Marconi drahtlose Signale auf-
gefangen habe, die wahrscheinlich von Mars-
bewohnern herrührten, haben wir uns tele-
graphisch mit dem Meister in Verbindung ge-
setzt. Wir geben nachstehend die Antworten
wieder:

I

Nom, 20. August 1919.

Die von mir entdeckten drahtlosen Signale
stimmen mit keinem Klangton einer irdischen
Station zusammen. Es sind zweifellos Schall-
wellen einer außerirdischen Entsendung, die
aus der Richtung des Mars oder der Venus
zu kommen scheinen. Die Tiefe des Tones läßt
auf abnorme Größen der Apparate schließen,
die nur von Wesen anderer Welten mit viel-
leicht höherer Intelligenz ausgehen. Mein
Landsmann Schiaparelli hat das schon vor
20 Jahren vermutet; ich war so glücklich, mit
Tatsachen aufwarten zu können. Die Forschun-
gen gehen weiter. Marconi.

II

Paris, 26. August 1919.

Ich bin im Verein mit Pariser Astronomen
zu der Überzeugung gekommen, daß eine andere
Lösung näherliegt. Die von mir den Welt-
tiefen entnommenen Schallsignale entstammen
der sphärischen Harmonie der Welten. Ihr
Landsmann Kepler hat bereits vor 300 Jahren
darauf aufmerksam gemacht. Nach den Tafeln
dieses Astronomen und den Berechnungen der
Pariser Sternwarte scheint es sich um den
Umdrehungston des großen Planeten Jupiter
zu handeln. Wir sind weiter bemüht.

Marconi.

III

London, 1. September 1919.

Der berühmte Lircle of Science, in dem ich
über die Materie berichtete, ist einstimmig zu
dem Resultat gelangt, daß die von mir ent-
deckten Signale vierdimensionaler Natur sind.
Daß wir bisher nur mit Klopftönen der Geister
vorliebnehmen mußten, liegt eben nur an der
Unzulänglichkeit der bisherigen Apparatur.
Wir hoffen, mit unseren neuen Konstruktionen
noch weitere Töne bis zum musikalischen
Alphabet abzufangen, wodurch eine Verständi-
gung mit allen Verstorbenen eine Errungen-
schaft der allernächsten Zukunft sein wird.

Marconi.

IV

New Jork, 10. September 1919.

Soeben entdecke ich, daß die von mir ab-
gefangenen tiefen Töne meines drahtlosen
Apparates dem verstimmten Grammophon
eines im zehnten Stockwerk eines hiesigen
Wolkenkratzers stehenden Instrumentes ent-
stammen. Marconi.

Zoologie

Ich stand vor einem Affenhaus
Und sah der Tierchen muntres Treiben
Und lachte mich von Herzen aus.

Ich will's versuchen zu beschreiben:

Hier strikt mit einem Affenmann
Ein Gibbon, offenbar ein Stänker.

Dort sah sich seinen Nabel an
Problemvcrtieft ein Schweinsaffdenker.

Hier schien Herr Meerkah offenbar
Durch Turnkunst Beifall zu erstreben.

Dort saß ein Makakfrauenpaar,

Dem nachbarlichen Klatsch ergeben.

Frau Pavian wogt voll Temperament
Den roten Hintern ungeheuer,

Schon steht ein junger Affen-Gent
Ob solchen Reizes hell in Feuer.

Dort zausen zwei sich am Genick
Mit wüstem Schreien und Krakeelen —

Ja ja, die Affenpolitik!

Ach, sie entzweit die schönsten Seelen —

Toll sah der Affen Treiben aus.

— Nein, daß ich bei der Wahrheit bleibe:

Ich stand vor einem Kaffeehaus

Und blickte durch die Fensterscheibe. Karlchrn

Aus der Schule

Lehrer: „Warum ziehen sich die Fische tiefer
auf den Grund zurück, wenn die Sonne aus
das Wasser scheint?"

Schüler: „Weil ihnen das Wasser oben zu
trocken ist!"


ie bevorzugte Glühlampe..
 
Annotationen